Spektakuläre Reise nach Linz
Ein Stromriese für die grüne Stahlproduktion

- Auf einem mit Fenrsteuerung bewegten 14-Achser legte der Koloss die 800 Meter vom Hafen zum Umspannwerk zurück
- Foto: APG/fotokerschi
- hochgeladen von Felix Aschermayer
Ein wahres Technik-Monster ist in Linz angekommen: 272 Tonnen schwer, 14 Meter lang und eine Leistung von 300 Megavoltampere (MVA). Gestern Dienstag wurde der erste von drei neuen Riesen-Transformatoren für das Umspannwerk Hütte Süd angeliefert. Die Anlage spielt in Zukunft eine zentrale Rolle für die Dekarbonisierung der Stahlproduktion in der voestalpine.
LINZ. Bevor das "Mordstrum" in Linz seinen finalen Platz gefunden hatte, legte der Transformator eine spektakuläre Reise zurück, die im Siemenswerk Weiz in der Steiermark begann. Dort wurde der Koloss auf einen Spezialzug verladen und per Schiene nach Linz transportiert. Vom Schwerlasthafen ging es dann auf einem fernsteuerbaren 14-achsigen Transporter über Industriegelände bis zum Umspannwerk. Dort wurde der Trafo in Millimeterarbeit auf sein Fundament gesetzt – eine logistische Meisterleistung, die insgesamt sieben Tage dauerte.
Energie von drei Donaukraftwerken
Das Umspannwerk Hütte Süd spielt eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung der Stahlproduktion. Mit greentec steel setzt die voestalpine künftig auf strombasierte Stahlerzeugung. Dafür braucht es eine massive Aufrüstung der Strominfrastruktur. Bis Juni werden daher noch zwei weitere dieser gigantischen Transformatoren geliefert. Zusammen werden sie eine Leistung von 900 MVA bereitstellen – das entspricht der Energie von drei großen Donaukraftwerken. "Ende 2026 soll der erste Transformator in Betrieb gehen“, erklärt Jürgen Pilgerstorfer, Projektleiter des Netzversorgers APG. Die neuen Stromriesen sorgen dann nicht nur für eine stabile Energieversorgung in Oberösterreich, sondern auch für einen entscheidenden Schritt in Richtung klimafreundliche Industrieproduktion.





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