Bischof Scheuer zum Tod von Papst Franziskus
„Er war und ist ein österlicher Zeuge der Auferstehung“

- Kapellmeister Gottfried Rapperstorfer vom Musikverein Ried überreicht im August 2024 Papst Franziskus die Partitur der "Messe der Barmherzigkeit".
- Foto: ©Vatican Media
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Papst Franziskus ist tot. Er starb am Ostermontag um 7.35 Uhr im Alter von 88 Jahren im Vatikan an den Folgen einer schweren Lungenentzündung, wie Kurienkardinal Kevin Farrell aus dem Vatikan mitteilte. Als Zeichen der Trauer um Papst Franziskus wird heute um 17 Uhr ein zehnminütiges österreichweites Glockenläuten stattfinden.
OÖ. Papst Franziskus leitete die Weltkirche mit ihren rund 1,4 Milliarden Katholik:innen zwölf Jahre lang. Der aus Argentinien stammende frühere Erzbischof von Buenos Aires war seit März 2013 der erste Lateinamerikaner im Papstamt. In 2.000 Jahren Kirchengeschichte war er der erste Papst, der sich Franziskus nannte und auch der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri. Gestern, am Ostersonntag, spendete er zum letzten Mal den Segen „Urbi et orbi“.
Dankbar für das Wirken
Bischof Manfred Scheuer ist tief betroffen vom Tod des Papstes. In einer ersten Stellungnahme sagt er: „Ich bin dankbar für das Wirken von Papst Franziskus. Er hat in den letzten Jahren die Kirche in die Spur des Evangeliums gebracht, gerade auch von seinem Namenspatron, dem heiligen Franziskus, her. Er hat die Kirche aufgebrochen von einer Selbstbezogenheit und auch von einem Narzissmus. Er hat ermutigt, an die Grenzen zu gehen, an die Grenzen des Denkens, aber auch der Existenz. Und er hat gerade auch durch die Synoden, die ein langer Prozess waren und auch sind – zum einen durch die Familiensynode und auch durch die Synode über die Synodalität –, die Kirche auf einen Weg gebracht, der nicht mehr rückkehrbar ist. Dabei war immer deutlich, dass es ihm zum einen ganz stark um das Hören geht, aber auch um die Unterscheidung der Geister. Hören auf das Wort Gottes und hören auf die anderen, auch auf die Fremden. Es gilt die Prophetie gerade der Armen für ihn."
Persönlich ist Scheurer dem Papst bei zwei Ad-limina-Besuchen begegnet und kurz auch bei mehreren Audienzen. "Er war ein hellwacher Gesprächspartner, einer, der die ignatianische Unterscheidung der Geister im persönlichen, aber auch im kirchlichen Leben praktiziert hat. Und er hat bei jeder Begegnung gesagt, da kann ich mich noch gut erinnern: Beten wir füreinander! Das war ihm ganz wichtig. Ich bin überzeugt, dass er jetzt, gerade zu Ostern in die Auferstehung hineingestorben ist. Und er war und ist ein österlicher Zeuge der Auferstehung. Ich bitte, für den verstorbenen Papst in den Gottesdiensten in der Diözese zu beten.“
Österreichweites Glockenläuten um 17 Uhr
Als Zeichen der Trauer um Papst Franziskus wird heute um 17 Uhr ein zehnminütiges österreichweites Glockenläuten stattfinden. Kirchen und kirchliche Gebäude sollen in allen
Diözesen schwarz beflaggt werden.
Landeshauptmann Thomas Stelzer schreibt in einem Social Media-Post: "Er hat sich als Oberhaupt der katholischen Kirche besonders für die Bewahrung der Schöpfung und für die Schwächsten in unserer Gesellschaft stark gemacht und hat sich unermüdlich für den Frieden auf der Welt eingesetzt. Dafür wird er in Erinnerung bleiben. Ich durfte ihn im Rahmen unserer ORF-Friedenslicht-Aktion treffen - er war eine beeindruckende Persönlichkeit, er hat sich immer Zeit für die Anliegen der Menschen genommen."

- Foto: Johannes Petz
- hochgeladen von Franz Staudinger
Musiker aus Oö besuchten Papst
Im August 2024 konzertierten die Stadtkapelle Bad Hall, der Musikverein Maria Neustift und der Musikverein aus Ried/Traunkreis im Vatikan. 110 Musiker und 120 Sänger brachten "Die Messe der Barmherzigkeit "– komponiert 2024 zu Ehren Papst Franziskus von Thomas Doss – im Petersdom zur Uraufführung.

- Foto: David Allerstorfer
- hochgeladen von Gernot Fohler
Auch die Musikvereine Lacken und Niederwaldkirchen hatte im Oktober 2024 die Gelegenheit für Papst Franziskus zu musizieren: Sie feierten im Petersdom am Kathedra-Petri-Altar eine heilige Messe.




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