"Halo-Erscheinung"
Wetter-Phänomen im oberen Ennstal beobachtet

- Rätselhafter Anblick: Dieses Halo-Bild entstand am Dienstag, 17. Jänner, auf der Reiteralm auf rund 1.850 Meter Seehöhe.
- Foto: Brigitte Trinker/Reiteralm
- hochgeladen von Christoph Schneeberger
Ein nicht alltäglicher Anblick konnte am Dienstag, 17. Jänner, im oberen Ennstal beobachtet werden: Speziell Skifahrerinnen und Skifahrern auf der Reiteralm fiel ein sechseckiger Lichteinfall am Himmel auf. Dabei handelt es sich um den sogenannten Halo-Lichteffekt.
ENNSTAL. Wenn man die Fotos sieht, könnte man meinen, Außerirdische stehen kurz vor der Landung auf der Erde: Ein sechseckiger Lichteinfall, der von einem großen Kreis umrundet ist, zog am Dienstag die Blick auf sich. Dabei handelt es sich um einen "Heiligenschein" – dem Halo. Dieser entsteht durch Lichtbrechung und Spiegelung an hexagonalen Eiskristallen.

- Halos entstehen durch Lichtbrechung und Spiegelung an hexagonalen Eiskristallen.
- Foto: Brigitte Trinker/Reiteralm
- hochgeladen von Christoph Schneeberger
Je nach Größe und Orientierung der Eiskristalle sowie dem Winkel, unter dem Licht auf die Kristalle trifft, entstehen an verschiedenen Stellen des Himmels weißliche oder auch farbige Kreise, Bögen, Säulen oder Lichtflecken.
Einzigartiger Anblick
Besonders gut zu beobachten war dieses Schauspiel auf der Reiteralm. Neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bergbahnen staunten auch einige Wintersportlerinnen und Wintersportler nicht schlecht, als sich dieses seltene Bild am Himmel bot.

- Am 2. März 2022 konnte in Ramsau am Dachstein eine Halo-Erscheinung beobachtet werden.
- Foto: Wikipedia/Halo (Lichteffekt)/Euvau
- hochgeladen von Christoph Schneeberger
Alexander Orlik von Geo Sphere Austria (Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie) klärt über Himmels-Erscheinungen dieser Art auf: "Diese Lichteffekte können, wenn die Bedingungen passen, zu jeder Jahreszeit beobachtet werden. Da aber für die Entstehung mehrere Parameter zusammenpassen müssen, beschränkt sich die Häufigkeit auf zwei bis drei Erscheinungen pro Jahr und Standort."
Wie entsteht dieses Phänomen?
Zuerst müssen sich durch die Wetterlage bedingt, sechseckige Eiskristalle – entweder Plättchen oder Säulen – bilden können. "Tieferliegende Wolken sind bei der Beobachtung hinderlich und die Luftströmungen in diesen Atmosphärenschichten dürfen nicht zu turbulent sein, damit sich die Eiskristalle relativ gleichmäßig ausrichten können", berichtet Orlik weiter.

- "Heiligenschein" bei Nacht: In Graz bildete sich am 23. Oktober 2010 ein Mond-Halo.
- Foto: Wikipedia/Halo (Lichteffekt)/Dnalor 01
- hochgeladen von Christoph Schneeberger
Bisher sind über 50 verschiedene Halo-Arten bekannt. Eiskristalle, an denen Halos gebildet werden, finden sich vor allem in hohen Wolken der Gattung Cirrus und Cirrostratus. Bei tiefen Temperaturen im Winter können sie auch in Erdbodennähe vorkommen.
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