40 Ideen für den Praterstern
Bekommt die Leopoldstadt einen neuen Marktplatz?
Kunst, Markt, Polizeiinspektion, Grünflächen, Sitzbänke: Für den Wiener Praterstern gibt es viele Pläne für die Zukunft.
LEOPOLDSTADT. Alkohol- und Waffenverbot, verstärkte Sozialarbeit, mehr Polizei oder zusätzliche Beleuchtung – am Praterstern hat sich vergangenes Jahr einiges getan. Damit wollte man für höheres Sicherheitsgefühl und Wohlbefinden sorgen – die bz berichtete (direkt hier nachzulesen). Auch künftig hat die Stadt Wien noch einiges für den Verkehrsknotenpunkt geplant, gestartet wird 2020. Aktuell laufen Machbarkeits- und Budgetplanung von 40 Einzelmaßnahmen.
"Wichtig ist uns dabei Transparenz und Offenheit, sodass jeder weiß was passiert", sagt Praterstern-Koordinator Paul Oblak bei einem Lokalaugenschein mit der bz. Oblak ist für die technischen und baulichen Maßnahmen zuständig, doch seien sämtliche Maßnahmen nur gemeinsam – mit Sozialarbeit und Polizei – erfolgreich umsetzbar.
Sozialarbeit in Zweierteams
"Bereits jetzt gibt es kontinuierlich eine hohe Polizeipräsenz. Zudem sind täglich zehn Kollegen der Sozialarbeit in Zweierteams unterwegs", erzählt Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien. Dabei verfolgt die mobile soziale Arbeit "sam 2" einen "allparteilichen Ansatz". Das bedeutet, sie ist für jeden Ansprechpartner, nicht nur etwa für Menschen mit einem Suchtproblem. "Es geht darum die Menschen gut zu beraten und zu unterstützen", erzählt das Team von sam 2.
Auch wenn sich durch das Alkoholverbot die Rahmenbedingungen der Sozialarbeit vor Ort geändert haben, könne nicht von einer Verlagerung sogenannter "marginalisierter Gruppen", wie Menschen mit Suchtproblemen oder ohne Obdach, die Rede sein, stellt Lochner fest. "Es haben sich nur die Rahmenbedingungen geändert." Hilfreich für bedürftige Menschen sind die WC-Chips (siehe Fotos), die sam 2 vor Ort verteilt. Mit diesen kann man die Toiletten am Praterstern gratis nutzen, wodurch weniger öffentlich uriniert wird.
Neue Polizeiinspektion
"Entscheidend für das subjektive Sicherheitsgefühl am Praterstern ist die neue Polizeiinspektion", so der Praterkoordinator. Der Bau der zweistöckigen Inspektion neben dem Imbiss "Türkis" soll ab Herbst beginnen. Die Eröffnung ist für 2020 geplant.
An der Stelle der früheren Inspektion soll das neue Lokal "yamm!" für Belebung sorgen. Die hierfür nötigen Arbeiten beginnen ebenfalls im Herbst. "Hier können die Leute dann auch ihre Mittagspause verbringen", erzählt Oblak.
Entfernung der Trennwände
Auch der Bereich rund um das Tegetthoff-Denkmal soll neugestaltet werden. Etwa werden die Metallstangen entfernt. "Die Entfernung der drei Trennwände zwischen Tegetthoff-Denkmal und Haupteingang des Pratertsterns sollen für ein höheres Sicherheitsgefühl bei Passanten sorgen", erzählt Paul Oblak.
Die frei gewordene Fläche soll dann für Musik-Konzerte oder Kunstprojekte genutzt werden. "Auch im Winter soll die Fläche bespielt werden. Gut vorstellen könnte ich mir auch einen Markt," so der Praterkoordinator. Erweitern will man die aktuellen Grünflächen und neue Bäume pflanzen. Auch sind viele neue Sitzbänke für je bis zu acht Personen zwischen geplant, die zum gemütlichen Verweilen einladen sollen.
Eine weitere Idee ist ein sogenannter "grüner Ring" rund um den Praterstern. Mittels Pflanzen will man eine Art Trennung zwischen Praterstern und der dreispurigen Straße schaffen, um etwa den Lärm des Verkehrs zu dämmen.
Beleuchtung der Fahrradunterführung
Auch am Ausgang des Pratersterns Richtung Wurstelprater sind Veränderungen geplant. Hier will man die Fahrradunterführung beleuchten, die Graffiti entfernen und neu bemalen lassen. Möglich wären auch Kooperationen mit dem naheliegenden Planetarium "Wir wollen nichts neu erfinden, sondern den Praterstern attraktiver machen", so Oblak.
Des Weiteren soll der Platz rund um das Fluc erneuert werden. "Schön wäre eine Öffnung nach außen und ein neuer Anstrich", sagt der Praterkoordinator. Auch mehr Grün rund um das Fluc sind geplant.
Videoprojektion und Sicherheitsgefühl
Nicht zuletzt soll der hinteren Teil des Pratersterns beim Ausgang zum Haus der Wiener Wirtschaft attraktiviert werden. "Die große, leere Wand wollen wir künftig für Videoprojektionen nutzen", erzählt Oblak. Eine Möglichkeit wäre es Filme zu zeigen, oder über aktuelle Kunstprojekte am Pratertstern zu informieren.
Zusätzlich sollen die zwei quadratischen Betonblöcke am hinteren Teil des Pratertsterns umgestaltet werden. Die Betonblöcke der Wiener Linien, die im Falle eines Brandes zur Belüftung dienen, will man mit oval-förmig umranden. Dies soll da Sicherheitsgefühl der Menschen erhöhen. "Wenn es keine Ecken gibt, hat man nicht das Gefühl, dass jemand dahinter auf einen lauern könnte", erzählt Lochner.
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