60 Jahre Pfarre Wagna
Die Kirche in Wagna steht für Zusammenhalt

Familienmessen nehmen in der Pfarre Wagna einen fixen Punkt ein. | Foto: Pfarre
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Anlässlich des Jubiläums "60 Jahre Pfarre Wagna" sprach MeinBezirk mit Pfarrer Anton Neger über die Entwicklung der Kirche in den vergangenen Jahrzehnten, persönliche Gedanken und das große Pfarrjubiläum.

WAGNA: Die Pfarre Wagna gilt für viele Menschen als Ort der Gemeinschaft. Wir baten Pfarrer Anton Neger zum Interview.

  • Die Pfarre Wagna feiert am 20. Oktober das Fest "60 Jahre Pfarrkirche Wagna". Was war die größte Veränderung der katholischen Kirche in diesen sechs Jahrzehnten?

Anton NEGER: Vor 60 Jahren war das Zweite Vatikanische Konzil noch im Gange. Die Gläubigen waren euphorisch, dass nun die großen Veränderungen innerhalb der Kirche anbrechen würden. Messen konnten nun in der Muttersprache gefeiert werden, Volksaltäre wurden eingeführt und die Priester haben von nun an den Menschen zugewandt, die Messe gefeiert. Man sprach damals von einer Volkskirche.

Das Jubiläum 60 Jahre Pfarre Wagna wird am 20. Oktober gefeiert. | Foto: Pfarre
  • Das Jubiläum 60 Jahre Pfarre Wagna wird am 20. Oktober gefeiert.
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Dass Wagna nach der ursprünglichen Barackenkirche eine neue Pfarrkirche bekommen hat, ist dem Gründungspfarrer Prälat Karl Hofer zu verdanken. Seine Nachfolger Pfarrer Josef Kröll, Hofrat Arnold Heindler und ich durften auf diesem gelegten Grund die Kirche weiterbauen und das Evangelium in unsere Zeit hinein verkünden. Heute gibt es in Wagna einen kleineren, aber treuen Kern an regelmäßigen Gottesdienstbesuchern, die auf vielfache Weise das pfarrliche Leben mitgestalten.

  • Was zeichnet die Pfarre Wagna besonders aus?

Anton NEGER: Monatlich feiern wir einen Familiengottesdienst, der von Kindern mitgestaltet wird. Ferner gibt es eine aktive Jungschargruppe. Das „Offene Singen“ führt sangesfreudige Menschen regelmäßig zu einer grenzenlosen Gemeinschaft bis nach Slowenien hin zusammen. Neben den traditionellen Festen im Kirchenjahr gibt es viele weitere Begegnungen. Besonders aktiv ist das Team der Ehrenamtlichen, das sehr engagiert im Seniorenzentrum Wagna Kontakt hält, zu den älteren und pflegebedürftigen Menschen. Innerhalb des Seelsorgeraums Leibnitzer Feld steht Wagna als aktive Pfarre mit Offenheit und viel Freiraum für neue Ideen.

Pfarrer Anton Neger mit dem Vorsitzenden des PGR Ralph Vekonj | Foto: Kicker
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  • Immer weniger Menschen entscheiden sich dafür, ihr Leben in den Dienst der Kirche zu stellen. Haben Sie persönlich den Schritt jemals bereut? Wie lange sind Sie schon als Priester tätig?

Anton NEGER: Ich stelle fest, dass viele Menschen bereit sind, sich in der Pfarre zu engagieren und das zumeist auf freiwilliger Basis. Ohne die vielen Ehrenamtlichen würde das Leben der Pfarre vor Ort nicht funktionieren. Geistliche Berufungen wären meines Erachtens schon vorhanden, aber die römisch-katholische Amtskirche hat diesbezüglich vom Kirchenrecht her ein Anforderungsprofil, das viele Berufene und Begabte vom Weiheamt und Leitungsamt ausschließt.

Ich bin 28 Jahre Priester, davon zwölf Jahre in Leibnitz und auch schon beinahe zehn Jahre in Wagna als Pfarrer tätig. Ich habe den Schritt nie bereut, merke aber, dass eine nachgehende Seelsorge wegen der Größe des Seelsorgeraums und der Vielfalt an Aufgaben nahezu unmöglich geworden ist.

Die Jungschar Wagna gestaltet das Pfarrjubiläum mit. | Foto: Pfarre
  • Die Jungschar Wagna gestaltet das Pfarrjubiläum mit.
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  • Immer mehr Menschen treten aufgrund der Kirchensteuer von der Kirche aus, sind aber trotzdem gläubig. Was sagen Sie dazu?

Anton NEGER: Solchen Leuten begegne ich tagtäglich. Ein persönliches Ärgernis, ein Skandal, der irgendwo in der Welt publik wird, führt oft sehr schnell zum Urteil – typisch Kirche. So sind wir nicht! Für den Glauben und die Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft sollte man nicht zahlen müssen. Ich versuche, solchen Menschen wertungsfrei zu begegnen und sie keinesfalls zu verurteilen. Bei manchen ist der Austritt eine Protesthaltung, weil ihnen der Reformwille der Kirche fehlt. Andererseits muss ich auch ehrlich sagen, dass ein erheblicher Teil der Kirchenbeitragsgelder dem pfarrlichen Leben vor Ort wieder zugutekommt und wir als Kirche darauf angewiesen sind.
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Diakon Franz Holler mit Gattin und Bischof Hermann Glettler | Foto: Kicker
  • Diakon Franz Holler mit Gattin und Bischof Hermann Glettler
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  • Was ist am 20. Oktober beim Pfarrjubiläum in Wagna alles geplant?

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Anton NEGER: Wir feiern um 10 Uhr den Erntedankgottesdienst, bei dem auch das zehnjährige Diakonjubiläum von Franz Holler gefeiert wird, der mit viel Herzblut in der Pfarre Wagna pastorale Verantwortung wahrnimmt.

Nach dem Festgottesdienst lädt der Pfarrgemeinderat zum Fest am Platz vor der Pfarrkirche ein, wo es kulinarische Schmankerln und musikalische Unterhaltung mit der Marktmusikkapelle Wagna geben wird. Das Jungscharteam trägt Sorge, dass auch Kinder sich bei einem entsprechenden Programm willkommen fühlen.

Bischof Wilhelm Krautwaschl mit Pfarrer Anton Neger beim jüngsten Treffen in Leibnitz | Foto: Waltraud Fischer
  • Bischof Wilhelm Krautwaschl mit Pfarrer Anton Neger beim jüngsten Treffen in Leibnitz
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