Millionenprojekt
UFA Color erbaute neuen Firmensitz in St. Andrä

- Innerhalb von nur acht Monaten stand das neue Firmengebäude.
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Der Lack- und Farbenhersteller UFA Color siedelte von der Industrie- und Gewerbezone nach Siebending. Ein siebenstelliger Betrag wurde investiert.
ST. ANDRÄ. Ohne viel Aufsehen zu erregen, erbaute eines der traditionsreichsten St. Andräer Unternehmen innerhalb weniger Monate einen komplett neuen Firmenstandort in Siebending und ist dort mittlerweile schon seit April 2023 am Werken. Die Rede ist vom Farben-, Lack- und Beschichtungshersteller UFA Color. Der Betrieb blickt mittlerweile auf eine 52-jährige Geschichte zurück; die letzten 25 Jahre verbrachte man in der St. Andräer Industrie- und Gewerbezone (IGZ). „Im Laufe der Zeit ist das Absatzvolumen stark gewachsen. Gleichzeitig müssen wir immer mehr Rohstoffe für die Produktion auf Lager haben, weil die Lieferzeiten immer länger werden. Kurz gesagt – uns ging der Platz aus“, erklärt Geschäftsführer Johannes Weinländer senior.

- Johannes Weinländer junior und senior mit Innendienstmitarbeiterin Andrea Zechner.
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Jahrelange Suche
Der rund 4,5 Hektar große Grund in Siebending, auf dem die neue UFA Color-Produktionsstätte steht, liegt direkt neben der Technischen Akademie und gehörte davor dem Verbund. „Ursprünglich wollten wir in der Nähe des alten Firmensitzes bauen, doch die dortigen Landwirte wollten keine Gründe verkaufen. Durch Zufall sind wir nach Jahren des Suchens auf das neue Grundstück aufmerksam geworden“, so Weinländer. Wieviel in die neue Betriebsstätte investiert wurde, will er nicht verraten, nur so viel: „Es handelt sich um eine siebenstellige Summe.“

- Die neun Meter hohe und 2.500 Quadratmeter hohe Halle bietet genügend Platz zum Produzieren und Lagern.
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Dreifache Fläche
Der neue Firmensitz verfügt über eine Gesamtfläche von rund 3.000 Quadratmetern, was eine Verdreifachung im Vergleich zum alten Standort bedeutet. Außerdem bietet der Neubau die Option, künftig in alle Himmelsrichtungen erweitern beziehungsweise das Gebäude aufstocken zu können. Herzstück ist die rund 2.500 Quadratmeter große Halle, in der Rohstoffe gelagert, Farben und Lacke gemischt, gesiebt und abgefüllt werden. Die Zu- und Ablieferung erfolgt über eine geräumige Lkw-Rampe. Im internen Labor werden die Erzeugnisse von Thomas Zernig auf ihre Qualität hin überprüft, während Ilias Stefanithis laufend an der Entwicklung neuer Produkte arbeitet.

- Entwicklungsleiter Ilias Stefanithis und Qualitätsprüfer Thomas Zernig (v.l.).
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Kunden in ganz Europa
Die UFA Color ist auf Industrielacke spezialisiert, die vor allem bei Anlagenbauern, in der Maschinen- und Werkzeugindustrie sowie bei Autozulieferern Verwendung finden. Geliefert wird an Gewerbe- und Industriebetriebe in Südösterreich, aber auch nach Slowenien. Dort übernimmt ein Partnerbetrieb den Vertrieb nach Bosnien, Serbien und Kroatien. Auch heimische Betriebe zählen zum Kundenkreis, so bezieht die Johann Offner Werkzeugindustrie ihre Lacke seit Jahrzehnten von dem Lavanttaler Unternehmen. Neben Lacken und Beschichtungen wird in St. Andrä auch ein spezielles Wildabwehrmittel für die Firma Witasek in Feldkirchen hergestellt. Witasek vertreibt dieses an Forstwirte in ganz Europa, die damit Jungwälder vor Verbiss schützen.

- Im Zuge des Neubaus wurde auch aufgerüstet, unter anderen mit dieser modernen Lackmischanlage, die bis zu 3.000 Kilogramm innerhalb von nur drei Stunden produziert.
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Zweiter Umzug
Die Wurzeln der UFA Color gehen auf das Jahr 1970 zurück, als der mittlerweile verstorbene Matheus Gutsche im Ortskern von St. Andrä seine „Unterkärntner Farbenerzeugung“ gründete und sich mit seinem Angebot vor allem an Privatkunden richtete. Der heutige Firmenchef Johannes Weinländer senior stieg 1980 mit gerade einmal 20 Jahren als Techniker in die Firma ein. 1996 baute Gutsche als einer der ersten Betriebe in der IGZ St. Andrä. Weinländer verließ den Betrieb in den 1990er-Jahren, kehrte nach einem Intermezzo beim damals größten Lackproduzenten Österreichs Herberts in Guntramsdorf aber zurück und übernahm 2002 schließlich die Firma. Damit ging auch die Umbenennung in UFA Color sowie eine generelle Umorientierung weg vom privaten Sektor hin zu Industriekunden.

- Großer Wert wurde auf eine leistungsfähige Absaugungsanlage gelegt.
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1.000 Tonnen pro Jahr
„Hätten wir damals nicht reagiert, wäre das Unternehmen flöten gegangen“, blickt Weinländer zurück. „Bei der Übernahme hatte die Firma nur noch sieben Mitarbeiter und produzierte etwa 250 Tonnen pro Jahr. Mittlerweile beschäftigen wir 15 Mitarbeiter und liefern jedes Jahr etwa 1.000 Tonnen aus“, sagt Weinländer nicht ohne Stolz.
Energieautark
Seit 2007 ist auch Sohn Johannes Weinländer junior als Produktionsleiter mit von der Partie. In dessen Verantwortung fiel unter anderem die Abwicklung des Neubaus, für den er sich einiges hat einfallen lassen. „Auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 325,5 Kilowattpeak. Damit sind wir quasi energieautark“, hebt der 39-jährige hervor. Eine Absauganlage mit Wärmerückgewinnung und einer Leistung von 25.000 Kubikmeter pro Stunde verbessert die Luft- und Arbeitsqualität der Mitarbeiter.
„Bleiben Familienbetrieb“
Die Zukunft des Unternehmens sieht er weiterhin als Familienbetrieb: „Wir wollen natürlich wachsen und uns weiterentwickeln. Unsere Stärken liegen in unserer Flexibilität und Schnelligkeit. Im Gegensatz zu großen Konzernen können wir sehr rasch auf spezielle Wünsche unserer Kunden reagieren“, so Weinländer.
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