Wolfsberg
Traditionsbetrieb Primus vergoldet das Lavanttal seit 50 Jahren

- Hinten: Goldschmiedmeister Josef Primus mit seiner Frau Inge. Sitzend: Kathrin Rencher-Primus mit Josef jun., Mario Rencher-Primus und Familienhund Onyx.
- Foto: Ramona Steiner
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Der Lavanttaler Goldschmiedebetrieb Primus existiert mittlerweile seit einem halben Jahrhundert.
WOLFSBERG. Mit seinen 73 Jahren kann der Lavanttaler Goldschmied Josef Primus zurecht stolz auf das Erreichte sein. Sein Betrieb in der Wolfsberger Altstadt floriert mittlerweile seit einem halben Jahrhundert. „Am 30. November 1974 habe ich mein Geschäft mit Werkstatt in der Wiener Straße eröffnet – dort, wo heute der Friseursalon Figaro ist. Ich war 24 Jahre jung und habe einen Mitarbeiter beschäftigt“, erinnert sich der Goldschmiedmeister.
Karriere in Deutschland
Dabei wäre um ein Haar alles ganz anders gekommen, denn Primus wollte eigentlich Dentist werden. „Doch diese Sparte wurde ein Jahr vor meinem Berufseinstieg eingestellt. Es musste also ein neuer Plan her“, berichtet der Meister. Weil er beim Arbeiten immer als sehr genauer Typ galt, entschied er sich für Beruf des Goldschmieds, den er in Ferlach erlernte. Direkt nach der Schule ergatterte er über einen Freund eine Stelle in einer renommierten Goldschmiede im deutschen Ulm. Dort legte er innerhalb von drei Jahren eine glänzende Karriere vom Gesellen zum Werkstättenleiter hin – und erlangte während eines Heimaturlaubs quasi nebenher den Meisterbrief.

- Josef Primus ist auch zertifizierter Diamantgutachter und Perlenfachmann.
- Foto: Privat
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Der „Neue“ in Wolfsberg
Dass Primus zurück nach Wolfsberg kam, um sein Geschäft zu eröffnen, war dem immer stärker werdenden Heimweh geschuldet. „Mein Bruder Horst hat mir versprochen, mir ein Geschäftslokal zu besorgen, wenn ich wieder heimkommen sollte. Daran hat er sich gehalten“, sagt Primus, der sich noch ganz genau an seine ersten drei Kundinnen erinnert: „Es waren drei Damen, die wegen der Mund-zu-Mund-Propaganda auf ‚den neuen Goldschmied in Wolfsberg‘ neugierig wurden. Mein erstes verkauftes Schmuckstück war ein Rubinring mit Brillanten. Alle drei Damen sind Stammkunden geblieben. Eine von ihnen sehe ich heute noch ab und zu“, freut sich Primus.

- So sah das erste Geschäft in der Wiener Straße kurz nach der Eröffnung 1974 aus.
- Foto: Privat
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Starke Konkurrenz
In der Branche Fuß zu fassen, fiel Primus nicht schwer. Von Anfang an setzte er auf handgefertigte Einzelstücke. Die Konkurrenz war damals schon groß: Nicht weniger als elf Juweliere gab es zu diesem Zeitpunkt in Wolfsberg. „Mein Motto lautete immer: Wenn einer etwas gut kann, dann kommt er auch weiter“, sagt Josef, der 41 Jahre nach der Gründung auch seine Tochter Kathrin und ihren Lebensgefährten Mario Rencher mit ins Boot holte.
Umzug
„Ich habe im Betrieb meines Vaters vor 20 Jahren die Lehre zur Goldschmiedin abgeschlossen, war dann aber fünf Jahre lang in Pinkafeld, um Management im Gesundheitswesen zu studieren“, berichtet die heute 45-jährige – und mittlerweile verheiratete – Kathrin Rencher-Primus. „Nach dem Studium zog es mich wieder nach Hause.“ Das Paar kaufte 2013 ein Altstadthaus in der Sporergasse 13 und plante, die Goldschmiede an diesen Ort zu verlegen. „Das Haus war eine echte Ruine“, erinnert sich Mario – ein gelernter und künstlerisch begabter Tischler, der langsam in das Familienunternehmen hineinwuchs. „Wir mussten wirklich alles neu machen. In dem Moment, als der erste Kunde ins neue Geschäft kam, ging der letzte Handwerker hinaus.“

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Inspiration schöpfen
Heute ist das Trio ein eingespieltes Team. „Jeder kann und macht alles“, fasst Josef Primus zusammen. Das betrifft auch die kreativen Prozesse, wenn es um das Designen neuer Kollektionen geht. „Alles kann als Inspiration dienen: Eine Entenfeder, die man an der Lavant findet, oder ein Labyrinth, das in einem Buch abgebildet ist. Wir kreieren daraus hochwertige Einzelstücke.“

- In der Werkstatt macht jeder alles.
- Foto: Privat
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Frische Ideen
Mit der jungen Generation lancierte das Familienunternehmen zusätzlich zu diesen Unikaten eine „Trendline“ mit Silberkollektionen, die aber genauso hochwertig verarbeitet werden. Für Aufsehen sorgt auch international die Totenkopf-Kollektionen, eine Schöpfung von Mario Rencher-Primus. Das Jubiläum will man im November gebührend feiern. „Wir verlosen unter allen Kunden bis dahin sogar einen Halbkaräter im Wert von rund 2.700 Euro“, verrät Mario.






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