Bezirksblätter-Interview
Thomas Hittler: "Stadt Landeck investiert kräftig"

- Der 1. Vizebgm. Thomas Hittler führt bis zur Neuwahl im Herbst die Amtsgeschäfte des Bürgermeisters der Stadt Landeck.
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LANDECK. Im exklusiven Bezirksblätter-Interview spricht der interimistische Stadtchef Thomas Hittler über aktuelle Projekte.
Drei Kandidaten zur Auswahl
Seit dem Rücktritt von Wolfgang Jörg (ÖVP) Ende Mai führt der 1. Vizebürgermeister Thomas Hittler (ÖVP) die Amtsgeschäfte. Die Neuwahl eines Bürgermeisters durch den Gemeinderat soll noch heuer stattfinden. Die ÖVP besitzt mit zwölf Mandaten die absolute Mehrheit im Stadtparlament. Derzeit läuft die Kandidatensuche – neben Hittler stehen der 2. Vizebgm. Peter Vöhl und Finanzreferent Stadtrat Herbert Mayer zur Diskussion.
Sind inzwischen die Würfel bei der Kandidaten-Suche für das Bürgermeisteramt innerhalb der ÖVP-Fraktion gefallen?
THOMAS HITTLER: "Der Stand ist immer noch der Gleiche. Die ÖVP hat die Mehrheit und einer von uns drei wird es werden. Das ist auch so mit der Fraktion abgesprochen. Es wird keinen internen Wahlkampf geben. Derzeit klären wir alle die Lebensumstände wie Beruf und Familie ab und werden uns dann auf einen Kandidaten einigen, der dann auch die Unterstützung der zwei anderen erhält."
Die Bürgermeister-Wahl soll noch heuer im Herbst stattfinden.
"Wir haben keine Eile, wobei wir aber noch im heurigen Jahr die Wahl durchführen werden. Die Stadt ist voll handlungsfähig, da ich als Vizebürgermeister momentan alle Befugnisse des Bürgermeisters habe. Vonseiten meines Arbeitgebers habe ich jedenfalls die Genehmigung es zu machen."

- Der 1. Vizebgm. Thomas Hittler führt bis zur Neuwahl im Herbst die Amtsgeschäfte des Bürgermeisters der Stadt Landeck.
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Lässt sich Ihr Beruf als Prokurist in einem großen Baukonzern mit dem Job als interimistischer Stadtchef vereinbaren?
"Ich bin seit 1998 im Gemeinderat und zähle somit zu den längstdienenden Mandataren. Ich sehe die Stadt wie ein großes Unternehmen und wir haben in allen Abteilungen in der Verwaltung gute Leute sitzen. Ich schaue, dass ich am Freitag und am Montag da bin. Generell bin ich, je nach Terminen, zwei Tage im Rathaus. Ein großes Thema und Zeitfaktor ist natürlich das Repräsentieren der Stadt, das im Moment etwas zurückgeschraubt wurde. Verbandssitzungen und andere politische Termine teile ich mir mit dem 2. Vizebgm. Vöhl und Stadtrat Mayer auf – wir ziehen hier intern an einem Strang."
Venetbahn und Schlossgalerie
Die finanzielle Situation der Venet Bergbahnen AG sorgte zuletzt für Diskussionen. Wie geht es mit dem Seilbahnunternehmen weiter, das sich mehrheitlich im Besitz der Gemeinden Landeck und Zams befindet?
"Wichtig ist für mich, dass für die Stadt etwas weiter geht. Wir müssen Schaden vom Venet abhalten und ich halte das Seilbahnunternehmen für eine wichtige infrastrukturelle Einrichtung für den Talkessel. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Zams und dem TVB TirolWest funktioniert gut. Wir haben hier ein Problem und wir müssen das lösen und das Beste daraus machen. Kleinskigebiete positiv zu führen, ist schwierig. Es wäre aber falsch nur Einsparungen, die zumeist im Personalbereich stattfinden, bekannt zu geben. Es braucht hier ein Gesamtpaket mit Optimierungen und einer Größenordnung, die finanzierbar ist. Zudem brauchen wir bei der Venet Bergbahnen AG eine gute Stimmung."

- Noch im heurigen Jahr soll vom Landecker Gemeinderat ein neuer Bürgermeister gewählt werden.
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Nach der außerordentlichen Gemeinderatssitzung zur Venet Bergbahnen AG und dem Auszug der SPÖ gibt es nach wie vor Rücktrittsforderungen. Wie steht es um das politische Klima?
"Das entbehrt für mich jeder Grundlage und ich gehe auch nicht darauf ein. Ich habe in der Politik meine Linie und gehe nicht davon ab, auch wenn sie nicht immer angenehm ist. Ich gehöre zu denen, die umsetzen und nicht nur reden."
Die Sperre der L76 Landecker Straße für den Bau der Schlossgalerie sorgt auch für Kritik aus der Wirtschaft.
"Natürlich ist das eine Belastung für die Stadt und niemand hat eine große Freude damit. Unser Ziel ist es die notwendige Sperre so kurz wie möglich zu halten. Im Sinne der Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer ist der Bau aber unumgänglich. Alle tun auf der Baustelle, wo die geologischen Verhältnisse besonders schwierig sind, ihr Bestes."

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Städtische Konjunkturspritze
Der Ausbau des Radwegnetzes in Richtung Bahnhof wurde vergangene Woche gestartet.
"Neben dem Abschnitt von der Übersetzung Richtung Bahnhof, der bereits in Bau ist, soll auch der Abschnitt Richtung Öd mit einer Hangbrücke bis Ende 2021 umgesetzt werden. Ich bin hocherfreut, dass wir vom Land Tirol hier eine Zusage über 70 Prozent Brutto-Förderung erhalten haben. Die Förderhöhe für beide Abschnitte beträgt 1,2 Millionen Euro."
Welche weiteren infrastrukturellen Projekte werden noch umgesetzt?
"Beim Ausbau des städtischen Bauhofs haben wir einen Bestbieter und es wird noch im September begonnen. Die Bausumme beträgt hier 1,2 bis 1,3 Millionen Euro. Im ersten Abschnitt von insgesamt drei, werden die Garagen für die Geräte ausgebaut. Auch die Haag-Stiege wird saniert und die Arbeiten werden ausgeschrieben. Bei sämtlichen Projekten haben wir versucht die Arbeiten an Betriebe aus der Region zu vergeben, was uns überwiegend gelungen ist. Es ist eine städtisches Konjunkturspritze – neben dem Ausbau der Infrastruktur sichern wir damit auch heimische Arbeitsplätze."
Kein Sparpaket
Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf das Budget der Stadt? Gibt es Einsparungen?
"Die aktuelle Situation ist finanziell sicher schwierig. Wir schauen hier aber penibel auf die Budgeteinhaltung und achten auf Einsparungen. Keine Kürzungen seitens der Stadt gibt es bei den Vereinssubventionen und Förderungen. Es braucht jetzt aber kein Sparpaket, da dies für die Wirtschaft kontraproduktiv wäre. Das Land und der Bund haben gute Schritte gesetzt und auch wir bekommen für die Bauvorhaben Förderungen aus dem Covid-Hilfsfonds."
Das Interview führte Othmar Kolp
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