Landecker Gemeinderat
Venet-Diskussion endete mit einem Eklat

Die Mandatare der SPÖ- und Grünen verließen vorzeitig die Gemeinderatssitzung in Landeck. | Foto: Othmar Kolp
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LANDECK (otko). Die Mandarate von SPÖ und Grünen zogen geschlossen aus dem Landecker Gemeinderat aus. Die SPÖ fordert nun eine öffentliche Entschuldigung von Vizebgm. Thomas Hittler – dieser sieht allerdings keinen Grund dafür.

SPÖ sieht einen "Ausraster" des Vizebürgermeisters

Die außerordentliche Gemeinderatssitzung im Landecker Stadtsaal ließ am Wochenende die Wogen hoch gehen. Bei der SPÖ sorgt nach wie vor das  für Aufregung. Der interimistische Stadtchef Vizebgm. Thomas Hittler (ÖVP) hatte die SPÖ kritisiert und GR Manfred Jenewein und den Landtagsabgeordneten Benedikt Lentsch als "Wunderwuzzis" bezeichnet, die mir ihren Analysen dem Venet und der Stadt schaden würden. Nach seiner Rede verweigerte er aber Jenewein die Möglichkeit einer Antwort und ließ abstimmen. "Dann können wir ja gleich daheim bleiben", zeigte sich Jenewein fassungslos. Vizebgm. Hittler entgegnete, dass dies "jedem frei stehe". Nach der Abstimmung verließen die vier SPÖ-Abgeordneten und der Grüne Mandatar vorzeitig die Sitzung. In einen Facebook-Posting fordert die Landecker SPÖ nach "dem Ausraster des Vizebürgermeisters" nun eine "öffentliche Entschuldigung von Thomas Hittler für sein niveauloses Verhalten."

Die Mandatare der SPÖ- und Grünen verließen vorzeitig die Gemeinderatssitzung in Landeck. | Foto: Othmar Kolp
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Millionen aus den Gemeinde-Kassen

Kritik kam auch von SPÖ-LA Benedikt Lentsch: „Es ist ungeheuerlich und schockierend, wie die Verantwortlichen rund um die Causa-Venet agieren. Nicht nur, dass kurzerhand Millionen aus den Gemeindekassen von Landeck und Zams abgezogen werden, offensichtlich hat man sich auch von jeglicher Debatten- und Gesprächskultur verabschiedet - und von dem Willen, gemeinsame Lösungen im Sinne der Menschen in der Region zu finden." Dabei verweist Lentsch auf die letzte Sitzung im Landecker Gemeinderat. „Wenn in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung gewählten Vertretern das Wort verwehrt wird, Fraktionen und Personen beschimpft werden und letztlich de facto aus der Sitzung geworfen werden, dann ist das mehr als alarmierend.“

SPÖ-Landtagsabgeordneter Benedikt Lentsch: "Es ist ungeheuerlich und schockierend, wie die Verantwortlichen rund um die Causa-Venet agieren." | Foto: SPÖ Tirol
  • SPÖ-Landtagsabgeordneter Benedikt Lentsch: "Es ist ungeheuerlich und schockierend, wie die Verantwortlichen rund um die Causa-Venet agieren."
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Lentsch weiter: „Spätestens nach dieser Entgleisung des Landecker Vizebürgermeisters Hittler muss jedem klar sein, dass die Verantwortlichen kein Interesse an echten Lösungen für den Venet haben.“ Weitermachen wie bisher und hoffen, dass keiner genau hinschaut, sei ganz offensichtlich die Devise, so Lentsch. „Mitsamt den bekannten finanziellen Auswirkungen auf die Gemeinden.“ Es könne nicht sein, dass hier ob der Konzept- und Ideenlosigkeit für den wirtschaftlichen Betrieb des Venet, die Zukunft einer gesamten Region aufs Spiel gesetzt werde. „Und es kann schon gar nicht sein, dass die Verantwortlichen die notwendigen Beschlüsse buchstäblich durch die Gremien peitschen.“
Vor diesem Hintergrund fordert Lentsch erneut dazu auf, die Finanzierung durch die Gemeinden an ein zukunftsfähiges Konzept für den Betrieb der Bergbahnen zu koppeln. „Ich fordere den Bürgermeister von Zams und den Vizebürgermeister von Landeck in aller Deutlichkeit dazu auf, einen detaillierten Plan vorzulegen, wie der Venet wirtschaftlich geführt werden kann. Ich bin davon überzeugt, dass das gelingen kann, wenn man sich von eingefahrenen Denkmustern verabschiedet und nach gemeinsamen Lösungen für die Region sucht. Beides ist bislang nicht passiert - weshalb eine Finanzspritze durch die Gemeinden zum jetzigen Zeitpunkt auf keinen Fall zu rechtfertigen ist.“

Die Stühle der SPÖ- und Grünen blieben nach dem Auszug leer. | Foto: Othmar Kolp
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Hittler: "Kein Grund für eine Entschuldigung"

Vizebgm. Hittler sieht hingegen keinen Grund für eine Entschuldigung. "Ich habe vor meinem Redebeitrag gefragt, ob es noch Wortmeldungen gibt – dem war nicht so. Dann sage ich meine Meinung dazu und lasse abstimmen. Ich habe auch niemanden von der Sitzung hinausgeschmissen", weist er die SPÖ-Kritik zurück. Dabei erinnert er nochmals daran, dass Jenewein bisher der einzige bezahlte politische Vorstand der Venet Bergbahnen AG war. "Alle anderen haben es ehrenamtlich gemacht." Auch habe er den "Wunderwuzzi" nicht abwertend gemeint. Zudem hatte Hittler Lentsch in einem offenen Brief mit der Aufforderung zur Präsentation seiner "Ideen, Strategien und Konzepte" in den Aufsichtsrat eingeladen.

ÖVP-Vizebgm. Thomas Hittler weist die Kritik zurück: "Ich sehe keinen Grund mich zu entschuldigen." | Foto: Othmar Kolp
  • ÖVP-Vizebgm. Thomas Hittler weist die Kritik zurück: "Ich sehe keinen Grund mich zu entschuldigen."
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Lentsch nimmt Angebot an

Hinsichtlich Hittlers offenem Briefes kommentiert Lentsch: „Ich habe immer klar gesagt, dass ich hinter dem Venet stehe und alles daran setzen werde, dass unser Hausberg eine Zukunft hat. Insofern nehme ich das Angebot zur konstruktiven Mitarbeit an einem tragfähigen Konzept sehr gerne an. Erfolgreich wird das allerdings nur sein, wenn wir transparent, ehrlich und ohne Scheuklappen an die Thematik herangehen - für ein stillschweigendes Abnicken von halbfertigen Lösungen bin ich jedenfalls nicht zu haben.“

Eine Million Euro für den Venet – Landeck stimmte zu

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