Protest gegen das Aus
Petition für Erhalt des Ischgler Waldbades gestartet

- Protest gegen das Aus: Das idyllisch gelegene Waldbad in Ischgl schließt nach der Sommersaison endgültig.
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Eine Initiative fordert trotz der neuen Silvretta Therme den Weiterbetrieb des Waldbades. Die Silvrettaseilbahn AG verweist als Betreiber auf die Wirtschaftlichkeit und einen einstimmigen Aufsichtsratsbeschluss für die Nachnutzung. Auch für die Gemeinde ist der Erhalt kein Thema.
ISCHGL (otko). Mit Hochdruck wird derzeit an der Fertigstellung der neuen Silvretta Therme in Ischgl gearbeitet. Rund 70 Millionen Euro werden von der Silvrettaseilbahn AG investiert. Die neue Freizeiteinrichtung öffnet zum Anfang der Wintersaison 2022/23. Gleichzeitig wird damit aber auch das Ende des Waldbades in Ischgl eingeläutet. Das idyllische Freischwimmbad am westlichen Ortsende, das von der Silvrettsaseilbahn AG betrieben wird, schließt nach der heurigen Sommersaison endgültig. Auch beim Hallenbad im Silvrettacenter gehen die Rolläden herunter.

- Insgesamt 70 Millionen Euro werden in die neue Silvretta Therme investiert.
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Neue Therme kein Ersatz für Waldbad
Mittlerweile hat sich dagegen aber eine Initiative formiert. Im Internet wurde dazu am 18. Juli unter dem Titel "Save Ischgl Waldbad" eine Petition an die Silvrettaseilbahn AG/Gemeinde Ischgl gestartet. Inzwischen ist das Thema Dorfgespräch und auch in den sozialen Medien wird es fleißig geteilt. Innerhalb von 24 Stunden haben über 500 UnterstützerInnen diese Petition zum Erhalt des Waldbades unterschrieben. Darin wird auch eine Volksabstimmung bzw. Volksbefragung gefordert.
"Vielen Einheimsichen und den Familien liegt das am Herzen. Mit dieser Petition soll den Leuten eine Stimme geben werden. Das Waldbad bringt einen Mehrwert für die Einheimischen sowie für unsere Gäste aus nah und fern. Einen Ort, wo Kinder und Erwachsene die Sommertage genießen dürfen. Dieser Mehrwert für das Wohlbefinden ist nicht zu quantifizieren",
heißt es auf Nachfrage der BezirksBlätter. Allerdings möchte die Initiatorin ihren Namen nicht in den Medien lesen. Sie fühlt sich aber aufgrund der hohen Zustimmung bestätigt.
"Die Gemeinde als ein großer Aktionär der Silvrettaseilbahn AG sollte eine Lösung finden. Auch wir wissen, dass es ein Minusgeschäft, aber geht hier auch um die Lebensqualität und nicht immer nur um den Gewinn. Schließlich geht es auch um die soziale Verantwortung des Seilbahnunternehmens. Wo ein Wille ist auch ein Weg."
Betont wird aber explizit, dass es nicht gegen die Seilbahn gehe. "Die neue Silvretta Therme wird sicher sehr schön werden, wird aber das ganz in der Natur gelegene Waldbad nicht ersetzen können."
Zwei Bäder wirtschaftlich nicht vertretbar
Seilbahn-Vorstand Günther Zangerl winkt als Betreiber in dieser Sache aber ab:
"Für uns ist der Weiterbetrieb des Waldbades kein Thema. Es gibt einen einstimmigen und nach wie vor gültigen Aufsichtsratsbeschluss über die Nachnutzung. So schön und idyllisch das Waldbad auch ist, es braucht aber auch Verständnis, dass dies für uns als Aktiengesellschaft wirtschaftlich nicht vertretbar ist."

- Günther Zangerl, Vorstand der Silvrettaseilbahn AG: "Aus wirtschaftlichen Gründen ist es nicht vertretbar, zwei Bäder zu betreiben."
- Foto: Silvrettaseilbahn AG
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Auch in der neuen Therme wird es ein Freibecken geben und man könne nicht das Gleiche zweimal betreiben. Zudem verursache das Freibad bisher schon mit einem satten Betriebsabgang und sei ein Abschreibposten. Aufgrund der Höhenlage von 1.400 Metern und der kurzen Sommersaison sei es schwer ein Freibad mit schwarzen Zahlen zu betreiben. "In Zeiten wie diesen, wo die Energiepreise durch die Decke gehen, wird es sich auch eine Gemeinde nicht leisten können, zwei Freibäder zu betreiben. Ich bitte daher um Verständnis, dass es nicht geht", so Zangerl.

- Der Ischgler Bgm. Werner Kurz: "Wir sind als Gemeinde nicht der Betreiber."
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Gemeinde Ischgl ist nicht der Betreiber
Ähnlich sieht es auch der Ischgler Bgm. Werner Kurz:
"Aus Sicht der Gemeinde ist das für uns kein Thema und wir sind auch nicht der Betreiber. Welche Gemeinde kann sich schon zwei Schwimmbäder leisten und hier muss man einfach nachhaltig denken. Zudem sind in der neuen Silvretta Therme alle Komponenten vorhanden."
Natürlich sei es demokratiepolitisch legitim, dass jeder eine Petition machen können und eine Volksbefragung fordere. "Die Grundsatzentscheidung des Aufsichtsrates der Silvrettaseilbahn AG liegt vor. Für mich stellt sich daher die Sinnhaftigkeit. Wir werden aber sehen was herauskommt und dann darüber im Gemeinderat reden", so der Dorfchef abschließend.

- Save Ischgl Waldbad: Eine Petition für den Erhalt wurde gestartet.
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