Landesgeologie
Auftauender Permafrost löste Bergsturz am Fluchthorn aus

Das "Fluchthorn" im Silvrettagebiet (Gemeinde Galtür) nach dem gestrigen Abbruch und folgenden Felssturz. | Foto: Land Tirol
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  • Das "Fluchthorn" im Silvrettagebiet (Gemeinde Galtür) nach dem gestrigen Abbruch und folgenden Felssturz.
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Die Tiroler Landesgeologie begutachtete Abbruchstelle beim Fluchthorn in der Silvrettagruppe. Vermessungen sollen Aufschluss über exakte Menge des Abbruchmaterials zeigen. Der Steig ab der Jamtalhütte ist bereits großräumig gesperrt – weitere Sperren werden auf Basis gewonnener Erkenntnisse geprüft. Aufgehender Permafrost ist laut Experten der Landesgeologie die Ursache.  Die Abbruchstelle befindet sich im Hochgebiete, über neun Kilometer Luftlinie von Galtür entfernt.

GALTÜR. Nach einem Felssturz gestern, Sonntagnachmittag (11. Juni), im Bereich des knapp 3.400 Meter hohen „Fluchthorns“ im Silvrettagebiet (Gemeindegebiet Galtür) fand heute, Montag (12. Juni), ein Erkundungsflug mit der Landesgeologie statt. Die Abbruchstelle im Hochgebirge befindet sich circa neun Kilometer Luftlinie südlich von Galtür entfernt.

Südseite des Fluchthorns samt Abbruchstelle.  | Foto: Land Tirol
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Mehr als 100.000 Kubikmeter Material abgebrochen

Nach den ersten Erkenntnissen der Landesgeologie infolge des Erkundungsflugs handelt es sich um jedenfalls mehr als 100.000 Kubikmeter Material, das gestern um 15.05 Uhr abgebrochen ist. Eine exakte Angabe zur Menge des Abbruchmaterials ist derzeit noch nicht möglich – dazu werden in weiterer Folge Vermessungen initiiert, die eine detaillierte Angabe zulassen. Der betroffene Steig ist ab der Jamtalhütte bereits großräumig gesperrt. Weitere mögliche Sperren bzw. allfällige Wegverlegungen werden auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse geprüft.

Blick auf die Südseite des Fluchthorns mit Blick auf Verlauf der Mure. | Foto: Land Tirol
  • Blick auf die Südseite des Fluchthorns mit Blick auf Verlauf der Mure.
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Auftauender Permafrost als Ursache verortet

Der Felssturz und die dadurch ausgelöste Mure dürften eine Länge von circa zwei Kilometern erreicht haben. Die Ursache für den Felssturz verorten die Experten der Landesgeologie im aufgehenden Permafrost im Hochgebirge – im Zuge des Erkundungsflugs stellten die Experten freigelegte Eisflächen fest. Es kann laut Experten können weiteren Felsabbrüchen in diesem hochalpinen Bereich nicht ausgeschlossen werden.
Laut Angaben der Alpinpolizei wurden beim Felssturz keine Personen verletzt.

Freigelegte Eisflächen zeigten sich im Abbruchbereich. | Foto: Land Tirol
  • Freigelegte Eisflächen zeigten sich im Abbruchbereich.
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