Netzwerkpartner & Anlaufstelle
Melanie Siegele hat eine Casemanagement-Ausbildung abgeschlossen

Die 37jährige Melanie Siegele aus Prutz hat im September eine Casemanagement-Ausbildung in Innsbruck absolviert. | Foto: Martin Lugger
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  • Die 37jährige Melanie Siegele aus Prutz hat im September eine Casemanagement-Ausbildung in Innsbruck absolviert.
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PRUTZ. (lisi). Ende September hat die 37jährige Melanie Siegele aus Prutz eine Casemanagement-Ausbildung in Innsbruck absolviert. Seit April 2017 ist die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin für den Sozial- und Gesundheitssprengel Obergricht tätig. Im Interview mit den Bezirksblättern spricht sie über dieses spannende Tätigkeitsfeld, die Ausbildung und verrät auch ihre persönliche Zukunftsprognose, dieses Berufsbild betreffend.

Abgeschlossener Gesundheitsberuf als Voraussetzung

Sie haben kürzlich eine Case-Management-Ausbildung in Innsbruck beendet. Welche Themengebiete umfasste diese Ausbildung?
Melanie Siegele: Die Ausbildung „Universitätskurs für pflegerisch-soziales Case Management“ habe ich ein Jahr berufsbegleitend im Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe der Tirol Kliniken GmbH (AZW) in Innsbruck absolviert. Die Ausbildung war sehr umfangreich. Die wichtigsten Themengebiete waren: Grundlagen des Case und Care Management, Fach- und Organisationswissen, Konzepte und Modelle, rechtliche Grundlagen und Ethik, Kommunikation, Netzwerkmanagement, Planungssteuerung und Serviceplanung, Fallsteuerung sowie Monitoring, Qualitätssicherung und Evaluation. Durch die vielen Themengebiet lässt sich gut nachvollziehen, wie umfangreich das Case Management ist.

Welche Voraussetzungen muss jemand mitbringen, um diese Ausbildung machen zu dürfen? Ist ein Diplom in einem Pflege- und Gesundheitsberuf vonnöten?
Um diese Ausbildung absolvieren zu können, muss man einen Gesundheitsberuf abgeschlossen haben. Es darf nicht vergessen werden, wie viele verschiedene Berufsgruppen im Gesundheitswesen tätig sind und jeder kann von jedem Bereich etwas dazu lernen. Die verschiedenen Ausbildungen jedes Einzelnen brachten ein großes Wissen, von dem jeder profitieren konnte. Gleichzeitig konnte ein tolles Netzwerk gebildet werden, das man auch nach der Ausbildung immer wieder in Anspruch nehmen kann.

„Case & Care Management“ ist in aller Munde. So richtig viel anfangen können die meisten Menschen mit dem Begriff nicht. Was genau ist das Aufgabengebiet eines „Case Managers“?
Das Case Management ist für jeden Einzelnen da, um diesen in seiner Problemlage individuell zu beraten und zu unterstützen. Es werden mit ihm gemeinsam das Problem und die Ressourcen erhoben und dann in einem eigens für den Betroffenen zusammengestellten Versorgungsplan alle Maßnahmen, Unterstützungen und Netzwerkpartner festgelegt und implementiert. Weiters ist die Überwachung des Versorgungsplans und dessen Evaluierung eine wichtige Aufgabe.
Durch die Erstellung und Überwachung dieses Versorgungsplans soll zB. eine Doppelnutzung eines Angebots vermieden werden, aber auch gleichzeitig bei fehlender Unterstützung dessen Mangel aufgezeigt werden.

Zur Aufgabe des Netzwerkens: Mit wem wird kooperiert bzw. zusammengearbeitet?

Im Bezirk Landeck gibt es sehr viele unterschiedliche Netzwerkpartner, die alle unterschiedliche Aufgabengebiete umfassen. Welche Netzwerkpartner benötigt werden, kommt immer auf den Einzelfall an und wird individuell entschieden, welche Partner hinzugezogen bzw. benötigt werden und mit diesen wird dann der Kontakt direkt gesucht.

Ein Beruf mit Zukunft 

Für wen ist der Case Manager – ganz konkret erklärt - die richtige Anlaufstelle?
Für alle Personen die eine Hilfestellung suchen, egal ob nach einem Unfall, einer schweren Erkrankung oder einer schwierigen Lebenssituation. Ebenso für alle Angehörigen, die eine Unterstützung oder Beratung möchten.
Durch ein Beratungsgespräch wird gemeinsam ein Lösungsweg, für das für die hilfesuchende Person im Vordergrund stehende Problem, gesucht. Hierbei werden alle nötigen Ressourcen die vorhanden sind miteinbezogen und auf diese aufgebaut.

Sehen Sie Potential in diesem Beruf? Beziehungsweise sollte es aus Ihrer Sicht in den kommenden Jahren noch mehrere Case Manager geben?
Ich sehe sehr viel Potential in diesem Beruf und denke, dass er in unserer Gesellschaft immer wichtiger wird. Die Problemlagen werden immer komplexer und durch die immer hektischere Zeit, haben die Angehörigen der Betroffenen nicht mehr diese Zeitressourcen, wie zu früheren Zeiten. Dadurch wird die Beratungs- und Unterstützerfunktion immer wichtiger. Die Unterstützungsangebote und verschiedensten Dienstleister werden immer mehr und so kann der Überblick schnell verloren gehen, was einem als Hilfestellung alles zur Verfügung steht und was einem wirklich einen Nutzen bringt. Hier ist ein konkreter Ansprechpartner ein großer Vorteil.

Gibt’s Pläne für die Zukunft? Welche beruflichen Visionen möchten Sie in Ihrer neuen Funktion umsetzen?
Mein Hauptplan für die Zukunft ist, gemeinsam mit den Führungspersonen und dem Team des Sozial- und Gesundheitssprengel Obergricht, das Case Management in diesen zu implementieren. Für die Einwohner unserer 11 Gemeinden der Ansprechpartner bei schwierigen Fragen und Situationen zu werden und dabei dann zu sehen wie sich, durch eine kleine Hilfestellung gewissen Lebenssituation bei einem Einzelnen positiv verbessern und verändern, erfüllt mich mit Respekt und Freude.

Die 37jährige Melanie Siegele aus Prutz hat im September eine Casemanagement-Ausbildung in Innsbruck absolviert. | Foto: Martin Lugger
Seit April 2017 ist die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin für den Sozial- und Gesundheitssprengel Obergricht tätig. | Foto: Martin Lugger
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