Prügel statt Geschenke

Angela Federspiel (GF Gewaltschutzzentrum), Walter Gaschnigg (Polizei), Andrea Wibmer-Stern (Bezirksgericht), Georg Mitterer (Jugendwohlfahrt) und Thomas Föger (Bezirkshauptmannschaft Kufstein).
  • Angela Federspiel (GF Gewaltschutzzentrum), Walter Gaschnigg (Polizei), Andrea Wibmer-Stern (Bezirksgericht), Georg Mitterer (Jugendwohlfahrt) und Thomas Föger (Bezirkshauptmannschaft Kufstein).
  • hochgeladen von Melanie Haberl

BEZIRK (mel). Gewalt in der Familie ist nach wie vor ein Tabuthema. Viele Opfer brechen nie oder erst nach Jahren ihr Schweigen. Im heurigen Jahr gingen bereits 1023 Fälle häuslicher Gewalt beim Gewaltschutzzentrum Tirol ein. Bei 923 davon waren Frauen betroffen. „Besonders zur Weihnachtszeit kommt es vermehrt zu tätlichen Auseinandersetzungen, da der Druck auf die Familie erhöht ist“, so Angela Federspiel, GF des Gewaltschutzzentrums Tirol.

Gute Vernetzung ist A und O
Das Gewaltschutzzentrum sowie das Jugendamt, die Polizei und die Bezirkshauptmannschaft bemühen sich um eine enge Vernetzung, damit den Opfern schnell und sicher geholfen werden kann.

Wie kommt der Stein ins Rollen?
Wie die Behörden auf die Gewaltfälle aufmerksam werden, erklärt Polizei-Chefinspektor Walter Gaschnigg: „Bei zwei von drei Fällen ergeht eine Meldung an die Polizei. Oft sind es die Nachbarn, die die Exekutive verständigen, meist wegen des Lärms. Das restliche Drittel wird von Ärzten und Krankenhäusern zur Anzeige gebracht“. Sobald es zu einer Eskalation kommt, bei der die Polizei einschreitet, kann diese im Extremfall an Ort und Stelle ein Betretungsverbot gegen den Täter aussprechen. „Dies geschah heuer im Bezirk Kufstein 54 Mal“, so Gaschnigg. Die Polizei meldet den Vorfall unverzüglich der BH, die 48 Stunden Zeit hat, das Betretungsverbot zu bestätigen oder aufzuheben. Das Verbot gilt für 14 Tage. Danach können die Opfer beim Gericht eine einstweilige Verfügung für die Dauer von bis zu sechs Monaten beantragen. Wenn jedoch Kinder involviert sind, erstattet das Jugendamt Anzeige. „Wir tun alles, um die Kinder zu schützen. Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass bei gewalttätigen Vorfällen sofort die Kinder weggenommen werden. Die Behörden entfernen meist den Täter und nicht die Opfer“, so Georg Mitterer von der Jugendwohlfahrt. Oft haben die Opfer eine große Hemmschwelle, zu einer Beratungsstelle zu gehen, aus Angst, dass der Fall sofort zur Anzeige gebracht wird. „Wir beraten die Hilfesuchenden kostenlos und anonym. Wenn das Opfer keine Anzeige will, gibt es auch keine. Für all unsere Mitarbeiter gilt die Verschwiegenheitspflicht“, erklärt Angela Federspiel.

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