"TeaTime4Schools": Mit Teebeuteln zum Klimaschutz

- Der Kohlenstoffkreislauf der bei dem Projekt erforscht wird.
- Foto: AGES
- hochgeladen von Marion Pertschy
Nach dem Citizen Science Award 2016 wird nun ein neues Teebeutel-Projekt durchgeführt um die Bodenqualität zu bestimmen - auch Klosterneuburg ist beteiligt.
ÖSTERREICH/KLOSTERNEUBURG. (pa/mp) „Mit Teebeuteln die Bodenaktivität messen und das Klima schützen“ ist der Ansatz der AGES, der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, der für die Umsetzung des sogenannten "Tea Bag Index Österreich" ausschlaggebend war. Durch Bürgerbeteiligung, also einer Mithilfe bei der Feldforschungsarbeit zahlreicher freiwilliger Bodenforscherinnen und –forschern aus Schulen oder dem Bereich der Landwirtschaft, wurde das Projekt durchgeführt und die Helferleins im Rahmen des Citizen Science Award 2016 prämiert.Von Sommer bis Herbst 2016 beteiligten sich dabei 41 Schulklassen landwirtschaftlicher Berufs- und Fachschulen, vier Landwirte-Gruppen und 18 Einzel-LandwirtInnen am Teebeutel-Experiment und vergruben mehr als 2.700 Teebeutel in Maisfeldern, Wiesen oder Waldböden in Österreich. Die Teebeutel wurden nach drei Monaten wieder aus dem Boden ausgegraben und bei der AGES ausgewertet.
Projekt für die Kleineren
Auch beim Projekt "TeaTime4Schools", das diesen Herbst startet, steht das Thema Boden, genauer gesagt der Abbau organischen Materials im Boden, der entscheidend für das Wachstum und den Stoffwechsel von Pflanzen und Mikroorganismen ist, im Mittelpunkt. Schulen, bzw. Kinder ab 10 Jahren können sich am Projekt beteiligen und mithelfen, die Zersetzungsvorgänge pflanzlichen Materials im Boden zu erforschen. Über eine Gesamtlaufzeit von zwei Jahren, von September 2017 bis August 2019, soll das Projekt "TeaTime4Schools" laufen.Dabei werden Teebeutel auf Grünflächen vergraben und nach drei Monaten wieder ausgegraben, getrocknet, gewogen. Die Ergebnisse werden anschließend samt GPS-Daten ausgewertet und zu einer aussagekräftigen Karte zusammengestellt, anhand derer WissenschaftlerInnen weltweite Daten vergleichen können. Zum Projektteam dieser Aktion gehören unter anderen Susanne Grausenburger und Reinhard Eder von der Klosterneuburger HBLA für Wein- und Obstbau.
So funktioniert die Methode
Mit der wissenschaftlich anerkannten Teebeutel-Methode können wichtige Zusammenhänge von CO2-Speicherkapazität, Humusaufbau und Bodenleben sowie Auswirkungen auf das Klima auch für Laien verständlich bearbeitet werden“, erklärt Tea Bag Index-Projektleiterin Taru Sandén. Über den Gewichtsverlust der Teebeutel können Rückschlüsse auf die Aktivität der Bodenorganismen und -lebewesen beim Zersetzungsprozess unterschiedlicher Pflanzenteile unter unterschiedlichen Umweltbedingungen gezogen werden. Je höher die Zersetzungsrate der Teebeutel, desto höher ist die Bodenaktivität und somit die Menge an gebildetem Gas (CO2), Humus und freigesetzten Nährstoffen. Der Abbau pflanzlichen Materials im Boden ist entscheidend für das Wachstum und den Stoffwechsel von Pflanzen und Bodenorganismen. Die Auswertung der Teebeutel des letzten Projekts zeigte deutlich, dass der Boden lebt und ein wichtiger Umschlagplatz für organische Materialen ist.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.