Europapark Klagenfurt
Skatepark als einzigartiger Ort für Austausch

- Der Skatepark im Europapark benötigt eine aufwendige Modernisierung.
- Foto: Urban Playground
- hochgeladen von Michael Schatt
Klagenfurts Skaterszene fordert seit Jahren eine Neugestaltung des Skateparks im Europapark. Während Sportreferentin Constance Mochar auf fehlende finanzielle Mittel und bestehende Sportanlagen verweist, geht für die Interessensgemeinschaft Europapark ein einzigartiges Freizeitareal verloren.
KLAGENFURT. Breaking, Rollschuhfahren, Skateboarden - Skateparks bieten vielen verschiedenen Sportarten Platz zur freien Ausübung, auch für die Jugendkultur sind die Sportareale ein wichtiger Treffpunkt. Die Interessensgemeinschaft "Europapark Skatepark Klagenfurt" forderte nun eine "ehestmögliche" Neugestaltung der in die Jahre gekommene Anlage im Europapark. Zu diesem Zweck wurde eine Petition gestartet, die bisher von mehr als 500 Personen unterzeichnet worden ist. Kernpunkt der Forderung ist eine Modernisierung des Skateparks unter Einbeziehung der eingebrachten Ideen der lokalen Sportgemeinschaft.
Die IG Europapark betont, auf Expertise von Spezialisten aus der internationalen und lokalen Szene zurückgreifen zu können: "Skateboarding, Volleyball, Basketball, Breaking, Parkour, Calisthenics, Tischtennis sowie weitere verwandte Sportarten werden bei uns durch führende Köpfe vertreten. Bereits im Herbst 2023 haben wir aus den verschiedenen Sparten ausgearbeitete Konzepte für die jeweiligen Bereiche bei der Stadt abgegeben und erwarten, dass wir unsere Expertise in der Feingestaltung der verschiedenen Bereiche mit den jeweiligen Spezialisten einbringen können."
Problem der Finanzierung
Schon seit Jahren wird der Zustand des Freizeitparks von der heimischen Community kritisiert. Im Jahr 2022 sind schließlich Pläne einer umfangreichen Neuerrichtung publik geworden, eine Eröffnung im Jahr 2024 wurde anvisiert. Verändert hat sich an der Situation bis heute jedoch nichts, einige der größeren Rampen mussten mittlerweile aufgrund von Sicherheitsbedenken sogar dauerhaft entfernt werden. Die Interessensgemeinschaft zeigt sich enttäuscht vom fehlenden politischen Willen: "Die Finanzierung hängt rein von einer Priorisierung ab und von einem klaren Zugeständnis hin zu einer der Jugend und dem Sport hin gewidmeten Politik."
Auf Anfrage von MeinBezirk wurde von Klagenfurts Sport- und Finanzreferentin Constance Mochar versichert, dass die Notwendigkeit einer Modernisierung bereits erkannt wurde: "Das Projekt zur Neugestaltung des Trendsportparks hat bereits eine große Priorität und ist fest in unseren Planungen verankert." Das Projekt sei aufgrund fehlender finanzieller Mittel aktuell aber nicht umsetzbar und stehe in Abhängigkeit von Fördermitteln von Land und Bund.
Geht eine Generation verloren?
Peter Piuk von der Interessengemeinschaft Europapark beklagte in einem Bericht der Kleinen Zeitung, dass Klagenfurt durch den Verfall der Anlage "eine komplette Generation an Sportlern" verliere. Für die Bedenken der Gemeinschaft drückt Constance Mochar zwar Verständnis aus, zugleich schwächt sie aber die genannten Vorwürfe ab: "Es muss jedoch auch erwähnt werden, dass der Skatepark in Feschnig sowie die Trendsporthalle Megapoint den Jugendlichen zur Verfügung stehen." Darüber hinaus stehe auch eine neue Calisthenics-Anlage im Stadtpark sowie die Naturfreunde Boulderhalle zum Auspowern zur Verfügung: "Die vorhandene Infrastruktur, die ganzjährig genutzt werden kann, stellt sicher, dass keine Generation an Sportler:innen verloren geht."
Zusätzlich zu seiner seenahen Lage sei der Europapark für die Interessensgemeinschaft allerdings dadurch in Klagenfurt einzigartig, dass er verschiedenste Sportarten über sämtliche Generationen hinweg miteinander vereine: "Im Gegensatz zu anderen Sportanlagen ermöglicht das Funsport-Areal Europapark also den direkten Austausch zwischen Sportler:innen und Sportinteressierten verschiedenster Sparten ohne finanzielle oder organisatorische Hürden und ist dadurch auch auf gesellschaftlicher beziehungsweise sozialer Ebene bedeutsam." Ein längerer Aufschub des Projektes stelle für Klagenfurt demnach einen großen Verlust dar.
Kostenlose Workshops
Um auf die Dringlichkeit einer Erneuerung aufmerksam zu machen und "Schwung in die sterbende Betonlandschaft zu bringen" veranstaltet die Interessensgemeinschaft seit einigen Wochen verschiedene Workshops, von Yoga über Skaten und Volleyball bis hin zu Calisthenics und Breaking. Laut den Veranstaltern lockten die niederschwelligen Bewegungsangebote bereits viele Kursteilnehmer in den Europapark und sorgten dort für eine lebendige Sportszene. Zum Abschluss ihres Programmes wird am Samstag, dem 31. August, am Parkplatz vor dem Skatepark ab 17 Uhr eine öffentliche Diskussionsrunde veranstaltet.

- Im August wurden von der Interessensgemeinschaft Europapark einige Workshops angeboten.
- Foto: Urban Playground
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