"Arts in Residence"
Pussy Riot produzierten "Anti War Song" in St. Johann

Die russische Punk-Band "Pussy Riot" kehrte für eine Aufnahme nach St. Johann zurück. | Foto: Marco Höck
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  • Die russische Punk-Band "Pussy Riot" kehrte für eine Aufnahme nach St. Johann zurück.
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Fast drei Wochen ist es her, dass die regimekritischen russischen Punk-Band Pussy Riot auf ihrer Tournee durch Europa mit „Riot Days“ in der Alten Gerberei in St. Johann auftraten. Sie kehrten für einige Tage nach St. Johann zurück, um hier ihren neuen Song aufzunehmen: Ein Protestlied gegen den Russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

ST. JOHANN (red). Die Proteste des russischen Aktivismus-Kollektivs Pussy Riot gegen Putin und das russische Regime währen schon über 10 Jahre. Ihre Forderungen nach Regimewechsel, Meinungsfreiheit und Gerechtigkeit sind nach wie vor präsent, aktuell ergänzt durch den Appell für ein Kriegsende in der Ukraine.
 Die Pussy Riot Aktivistinnen Marija "Masha" Wladimirowna Aljochina, Diana Burkot, Olga Borisova und Taso Pletner legten vergangene Woche für einige Tage eine kreative Pause in St. Johann ein.

Neuer Song produziert

Als „Artists in Residence“ produzierten sie auf Einladung von Muku St. Johann und Homebase St. Johann ihr neues Lied „Anti War Song“. Der Titel bestimmt das Thema: Der Song handelt vom Krieg in der Ukraine. Musik und Text sind ebenso eingängig wie politisch.
Während der Aufnahmen im Studio berichten die Aktivistinnen über Familie und Freunde in Russland, die in Gefahr schweben. Gefährlich ist dort vieles: regimekritische Aussagen, persönliche Entscheidungen zu Liebe und Identität (Homosexualität ist in Russland eine Straftat) oder Proteste gegen den Krieg.

Menschenrechtsverletzungen und Propaganda

Die Punk-Band ist dankbar für die musikalische Chance in St. Johann und lobt ausdrücklich die hiesige Integration von ukrainischen Geflüchteten.
 Aber Taso Pletner berichtet: „Ich schaue auf wunderschöne Berge, gleichzeitig sehe ich Leichen und die neusten Schlagzeilen zum Putin-Krieg“.
Die Aktivistinnen drängen auf ein hundertprozentiges Embargo von russischem Gas und Öl und weisen darauf hin, dass trotz Menschenrechtsverletzungen und russischer Propaganda gegen Europa, weiterhin europäisches Geld nach Russland fließt. „Es ist dieses Geld, das Putin stärkt, den Krieg finanziert und Menschen umbringt. Nicht länger darf Profit über die Leben von Menschen gestellt werden“, so die Aktivistinnen.

Freiheit durch MenschenrechtsaktivistInnen

Pussy Riot fordert eine Stärkung der Menschenrechte auf allen Ebenen. Aktivismus dafür ist absolut notwendig, wie aktuelles Beispiel zeigt: Vor wenigen Tagen wurde ihre Mit-Aktivistin Aysoltan Niyazova während der gemeinsamen Tournee in Kroatien mit einem turkmenischen Haftbefehl aufgrund von angeblicher Veruntreuung öffentlicher Gelder verhaftet und mehrere Tage festgehalten. Wegen dieser ungerechtfertigten Vorwürfe wurde sie schon zuvor sechs Jahre in einem Arbeitslager festgehalten. Die drohende Auslieferung nach Turkmenistan hätte für die Aktivistin Folter oder den Tod bedeutet. Ihr Vater, ein Oppositioneller, war im Gefängnis getötet worden. 
Erst nach mehreren Tagen des Bangens wurde Niyazova freigelassen – MenschenrechtsaktivistInnen sei Dank.

Im Dienst der Gleichberechtigung

Auf die Frage, welche Botschaft sie nach ihrer Weiterreise in den Köpfen der Menschen hinterlassen möchten, antworten die Aktivistinnen von Pussy Riot bestimmt: Sie möchten die Menschen inspirieren, sich für Gleichberechtigung und Menschenrechte einzusetzen und politisch wachsam zu bleiben. „In jedem Land gibt es Probleme, also seid politisch und wehrt euch auch hier gegen ungerechte Strukturen“, so der Schlussappell von Pussy Riot.

Die russische Punk-Band "Pussy Riot" kehrte für eine Aufnahme nach St. Johann zurück. | Foto: Marco Höck
Foto: Isabell Huter
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