Schafzüchter berichtet
20 gerissene Schafe auf der Rotwandalm in Westendorf
Schafzüchter Peter Aschaber berichtet über Vorfall im Windautal; übrig gebliebene Herde wurde von den Bauern nun ins Tal getrieben.
WESTENDORF (jos). In der Nacht auf Samstag, den 3. Juli wurden im Westendorfer Windautal 20 Schafe gerissen. Vier Tiere wurden verletzt aufgefunden, andere sind abgestürzt oder werden noch vermisst.
Der Schafzüchter Peter Aschaber berichtet von den Vorkommnissen, die sich kürzlich im Windautal in Westendorf ereignet haben: "Während wir mit rund 3.000 betroffenen Bauern in Innsbruck auf die Wolfslage in Tirol aufmerksam machten, erreichte uns die Nachricht, dass auf der Rotwandalm in Westendorf ein oder mehrere Wölfe 20 Schafe gerissen haben. Diese wurden zum Teil bestialisch zugerichtet, weiters wurden vier verletzte Tiere gefunden und viele verschreckte Schafe werden noch vermisst. Die meisten mussten Stunden lang leiden, bis sie verendeten", so Aschaber.
Fünf Tiere mussten notgeschlachtet werden.
Tierschutz in Frage gestellt
Des Weiteren berichtet er: "Die Bauern, welche sofort auf die Rotwandalm fuhren, um die restlichen Schafe von der Alm wieder ins Tal zu bringen, waren bis spät in die Nacht unterwegs. Ein Hubschrauber vom Land Tirol flog die verletzten Tiere und die Kadaver bis zur Sammelstelle bei der Rotwandalm. Diese Raubtiere führen in Tirol zu verlassenen Almen, Wildwuchs, ungepflegter Kulturlandschaft uvm. Wenn der WWF über Tierschutz spricht, möchten wir gerne wissen, ob gerissene Schafe, welche noch Stunden lang auf den Almen leiden müssen, bis sie gefunden werden, nicht auch einen Tierschutz verdienen. Weiters stelle ich mir die Frage, was dieser Einsatz wegen diesem Wolf wohl kostet. Dieser Aufwand wird sich nach meiner Einschätzung auf mehrere zehn Tausend Euro belaufen und entstand nur an einem Tag", zeigt sich Aschaber entrüstet. "Wir hoffen, dass die Politik und der Tierschutz etwas unternehmen und nicht die Bauern einen Befreiungsaufstand gegen den Wolf starten müssen", so der Schafsbauer abschließend.
Tiere ins Tal getrieben
Die Westendorfer Schafbauern setzten den derzeit einzigen möglichen Schritt, um die Schafe zu schützen und trieben den Rest der ursprünglich 170 Tiere umfassenden Herde ins Tal. "Wir stellen uns natürlich alle die Frage, wie es jetzt weitergehen wird. Unsere Alm ist extrem exponiert und steil und damit nicht für den Herdenschutz geeignet. Wenn wir zurück auf die Alm sollen, muss der Wolf weg. Sonst, so fürchte ich stark, sperren die Bauern ihre Stalltüren bald ganz zu", so Peter Pirchl, Ortsbauernobmann aus Westendorf.
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