ÖV-Pilotprojekt Stodertal

- BH Dieter Goppold, Bgm. Helmut Wallner, LH-Stv. Ing. Reinhold Entholzer, LH-Stv. Franz Hiesl, LAbg. Bgm. Christian Dörfel, Vbgm. Angelika Diesenreiter, BR. Bgm. Ewald Lindinger, Paul Sonnleitner, Bgm. Norbert Vögerl, Herbert Rechberger und Raffael Gittmaier.
- Foto: Foto: Land OÖ
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HINTERSTODER (sta). Mit der Umsetzung regionaler Verkehrs-Konzepte verfolgt das Land Oberösterreich neben der Verbesserung des eigentlichen Angebotes auch das Ziel, Maßnahmen zum Abbau der Zugangsbarrieren zum öffentlichen Verkehr zu setzen. In erster Linie geht es dabei um Fragen einer verständlichen und aktuellen Fahrplaninformation, um Fragen der Anschlusssicherung, der Echtzeitanzeige der Verkehrsmittel, dem Einsatz moderner und attraktiver Busse und Bahnen, um die Umsetzung von ÖV-Beschleunigungs- und Bevorrangungsmaßnahmen sowie vor allem um eine deutliche Verbesserung der Haltestellenstandards.
Modern und kundenfreundlich
Landeshauptmann-Stv. Reinhold Entholzer: "Das Pilotprojekt Stodertal wurde zum überwiegenden Teil aus Mitteln meines Ressorts finanziert, um Ansätze einer moderneren und kundenfreundlicheren Haltestellengestaltung in einem begrenzten Gebiet zu testen. Mit den Ergebnissen bin ich sehr zufrieden, sodass man davon ausgehen kann, dass im Stodertal schon heute die Haltestellenstandards zu finden sind, die in Zukunft im ganzen Bundesland zur Anwendung kommen werden. Für die Fahrgäste bedeutet das höchsten Fahrgastkomfort, Barrierefreiheit und maximale Sicherheit - ein Thema, das mir vor allem beim Schüler/innenverkehr von allerhöchster Bedeutung ist".
Landeshauptmann-Stv. Franz Hiesl: „Das Land Oberösterreich bekennt sich zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs im ländlichen Raum. Mit dem Pilotprojekt Stodertal wurde eine Modellregion geschaffen. Dabei geht es auch um das optimale Zusammenspiel des Individualverkehrs mit dem öffentlichen Verkehr. Sowohl die Verbesserung des öffentlichen Netzes wie der zweiröhriger Ausbau der Tunnelkette Klaus gehören dazu. Vor allem unsere älteren Fahrgäste wie auch die vielen Touristinnen und Touristen werden von den einheitlichen Standards und der Barrierefreiheit profitieren. Mit dem Pilotprojekt Stodertal machen wir unser öffentliches Netz zukunftsfit“.
Perle der Alpen
Die Marktgemeinde Hinterstoder ist bereits vor einigen Jahren dem Projekt ‚Perle der Alpen’ beigetreten und hat sich dort im Jahr 2009 das Ziel gesetzt, in der Pyhrn-Priel Region vorrangig Projekte der sanften Mobilitätsvorsorge umzusetzen und sowohl Einheimische als auch Tagesausflügler/innen und Tourist/innen zur vermehrten Nutzung des öffentlichen Verkehrs und des Fahrrades zu bewegen. In diesem Sinne wurde damals auch zusammen mit der ÖV-Fachabteilung des Landes das Projekt ‚Tälerbus’ entwickelt, in welchem das beliebte Wander- und Ausflugsziel ‚Polsterlucke‘ für den Autoverkehr gesperrt wurde und seither nur mehr mit dem Linienbus erschlossen wird.
Die Initiative der Gemeinde zur Ausbau der sanften Mobilitätsvorsorge im Stodertal wurde von der ÖV-Fachabteilung im Jahr 2009 zum Anlass genommen, dort zum Abbau der Zugangsbarrieren zum öffentlichen Verkehr das ÖV-Pilotprojekt ‚Stodertal' gemeinsam einzurichten. Konkret konnten nun folgende Teilprojekte abgeschlossen und am 5. September 2014 in Betrieb genommen werden:
-barrierefreie und normgerechte Ausführung der wichtigsten Haltestellen im Gemeindegebiet
-Kennzeichnung dieser Haltestellen mit modernen Info-Stelen
-Erhöhung der Verkehrssicherheit im Haltestellenbereich
-Ausstattung der Haupthaltestellen mit neuen Warteplatzüberdachungen, -Modernisierung bestehender Wartehäuschen
-Umsetzung klarer, einheitlicher und verständlicher Auskunftstandards an den Haltestellen
-Errichtung einer Busumkehrschleife für die Linie 431
-Modernisierung der Busse, Einbau automatischer Fahrgastzählanlagen
Die Realisierung der nun fertig gestellten Maßnahmen konnte nur im Zusammenwirken vieler Organisationen und einzelner engagierter Personen bewerkstelligt werden. Seitens des Landes oblag der Abteilung Gesamtverkehrsplanung und öffentlicher Verkehr die Gesamtprojektplanung zusammen mit der Gemeinde, die Planung und Umsetzung der Haltestellenerrichtung und -erneuerung lag in den Händen der Landesstraßenverwaltung und der Straßenmeisterei Kirchdorf, die Verbesserung der Informationsstandards wurde vom OÖ. Verkehrsverbund begleitet.
Für den Umbau und die Attraktivierung der insgesamt 28 Haltestellen beliefen sich die Kosten auf ca. 890.000 Euro, davon entfielen an Personalkosten auf die Landesstraßenverwaltung ca. 240.000 Euro sowie an Materialkosten auf das Verkehrsressort des Landes Oberösterreich knapp 420.000 Euro. Die Kosten der Verbesserung des Anzeige- und Informationssystems sowie der Haltestellenüberdachungen beliefen sich auf ca. 230.000 Euro und wurden zu ca.75 % vom Verkehrsressort des Landes Oberösterreich und zu ca. 25 % von der Marktgemeinde Hinterstoder getragen.
Das Projekt stellte einen Schwerpunkt der ÖV-Vorhaben der letzten Jahre dar, weil es Standards für das gesamte Bundesland setzen sowie wesentlich zu einer positiven Wahrnehmung des öffentlichen Verkehrs in Oberösterreich beitragen soll. Mit der Verbesserung der Haltestellen- und Informationsstandards soll der Einstieg in den öffentlichen Verkehr erleichtert und damit neben dem Ausbau und der Attraktivierung des eigentlichen ÖV-Angebotes die Voraussetzung für einen Anstieg der Fahrgastzahlen geleistet werden.
Wie wichtig diese Maßnahmen sind, zeigt alleine bei den Haltestellen das Erfordernis, bei den derzeit laufenden Ausschreibungen des ÖV-Betriebes auch alle Haltestellen so zu gestalten, dass sie den aktuellen Richtlinien und Normen sowie den Anforderungen seitens der Fahrgäste und auch der moderner Busse entsprechen. Die Umsetzung erfordert in den nächsten Jahren eine verstärkte Zusammenarbeit der ÖV-Planung, der Straßenmeistereien und der Gemeinden.
Es sind daher alle ab sofort herzlich eingeladen, sich in der ÖV-Musterregion Stodertal dazu Anregungen und Lösungsansätze zu holen.
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