Besucherzentrum Ennstal
Oberösterreich feiert 25 Jahre Nationalpark Kalkalpen

- 1997 wurde der Nationalpark Kalkalpen gegründet.
- Foto: Archiv Mollnerkreis
- hochgeladen von Martina Weymayer
Mit Gästen aus Kirche, Politik und Wirtschaft wird am Samstag, den 9. Juli 2022, das 25-jährige Bestehen des Nationalparks Kalkalpen im Besucherzentrum Ennstal in Reichraming gefeiert.
MOLLN, REICHRAMING. Seit der Gründung des Parks 1997 steht im Sengsengebirge und im Reichraminger Hintergebirge die Natur an erster Stelle. Weit über die Grenzen Oberösterreichs hinaus ist der Nationalpark Kalkalpen, dessen Buchenwälder UNESCO-Weltnaturerbe sind, bekannt für seine Schönheit und seinen Erholungswert für Jung und Alt. Mit einer Fläche von 20.856 Hektar bietet er einen großzügigen Rückzugsort für viele geschützte Tier- und Pflanzenarten. Ziel ist es, dieses Naturjuwel langfristig zu erhalten, um sowohl Flora und Fauna zu schützen, als auch den Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern die Möglichkeit zu geben, die Schönheit des Bundeslandes genießen zu können.
Nationalpark-Familienfest
Im Anschluss an einen Gottesdienst und den offiziellen Festakt am Vormittag lädt Familien- und Naturschutzreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner bei freiem Eintritt um 12:30 Uhr zum naturnahen „Nationalpark Familienfest“ alle Familien im Besucherzentrum Ennstal herzlich ein. Auf die Kinder warten viele spannenden Naturerlebnis- und Mitmachstationen und ein gratis Jungbäumchen der Österreichischen Bundesforste.
"Als Naturschutzreferent freut es mich, dass wir in Oberösterreich einen Nationalpark von solcher Schönheit unser Eigen nennen können."
Manfred Haimbuchner, Landeshauptmann-Stellvertreter
„Als Naturschutzreferent freut es mich, dass wir in Oberösterreich einen Nationalpark von solcher Schönheit unser Eigen nennen können. Gerade nach Corona und Lockdowns wurde uns klar, welches Bedürfnis der Menschen nach Naturerlebnissen besteht. Um diesem Bedürfnis entsprechen zu können, brauchen wir aber auch entsprechende Schutzgebiete, wie etwa den Nationalpark Kalkalpen. Der heutige Festakt zum 25-jährigen Bestehen des Parks dient auch dazu, danke zu sagen. Danke an alle jene Menschen die sich tagtäglich darum bemühen, dieses Naturerlebnis „Nationalpark“ weiterhin erlebbar zu machen. Als besonderes Highlight zum Abschluss dieser 25-Jahr Feier lade ich als Familienreferent alle Familien zu einem besonderen Familienfest im Nationalparkambiente ein und hoffe, dass möglichst viele Menschen die Gelegenheit wahrnehmen, an dieser einzigartigen Örtlichkeit mit uns zu feiern“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner in seiner Doppelfunktion als Naturschutz- und Familienreferent des Landes Oberösterreich.

- 1997 wurde der Nationalpark Kalkalpen gegründet.
- Foto: Archiv Mollnerkreis
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Viel erreicht – viel zu tun
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Nationalparks Kalkalpen machen auch der WWF Österreich, die Naturfreunde, der Naturschutzbund und der Alpenverein Oberösterreich auf dessen Bedeutung aufmerksam und weisen auf die drängenden Aufgaben der kommenden Jahre hin. „Der Nationalpark Kalkalpen ist das größte Waldschutzgebiet Österreichs. Mit seinen Buchenwäldern beherbergt er zusammen mit dem Wildnisgebiet Dürrenstein das einzige UNESCO Weltnaturerbe Österreichs“, erklärt Leo Enzlberger von den Naturfreunden Oberösterreich. Daneben sind Forschung und Erholung wichtige Aufgaben des Nationalparks. „Die kompetente Wissensvermittlung durch die Nationalpark-Ranger ist eine Erfolgsgeschichte. Heute ist der Nationalpark ein wichtiges Markenzeichen und nicht mehr wegzudenkender Wirtschaftsfaktor in der Region“, sagt Landesnaturschutzreferent Herbert Jungwirth vom Alpenverein Oberösterreich. Die Alpin- und Naturschutzorganisationen des „Mollner Kreises“ gratulieren herzlich zum Jubiläum und zu den zahlreichen Erfolgen in 25 Jahren Nationalpark.
Luchspopulation vor dem Untergang bewahren
In der Vergangenheit hat der Nationalpark Kalkalpen in Österreich eine Vorreiterrolle in der Unterstützung des Luchses eingenommen. Doch die Luchspopulation in der Nationalparkregion droht erneut zu verschwinden, weil es seit vielen Jahren kaum Nachwuchs gibt. „Als Notfallmaßnahme braucht es schnellstmöglich eine Aussiedlung weiterer Luchse, sonst droht der Bestand zu verschwinden“, mahnt Josef Limberger vom Naturschutzbund Oberösterreich. „Parallel dazu braucht es ein bundesländerübergreifendes Luchsprojekt im gesamten Bereich der Nördlichen Kalkalpen, um ein dauerhaftes Überleben sicher zu stellen.“
"Nationalpark mit Erweiterung endlich fertigstellen"
Bei der Gründung im Jahr 1997 wurde der Nationalpark Kalkalpen auch im Gebiet der Haller Mauern und des Toten Gebirges per Gesetz eingerichtet. Diese gesetzlich vorgesehene Erweiterung ist bis heute allerdings nicht erfolgt. Im Rahmen der EU-Biodiversitätsstrategie hat Österreich umfassenden Zielen für mehr und bessere Schutzgebiete zugestimmt, um den rasanten Rückgang der biologischen Vielfalt zu stoppen. „Bis Ende 2022 ist Österreich aufgerufen, konkrete Vorschläge für zusätzliche strenge Schutzgebiete wie den Nationalpark Kalkalpen an die Europäische Kommission zu melden und diese bis spätestens 2030 einzurichten“, erklärt Josef Schrank vom WWF Österreich. „Das Land Oberösterreich ist gefordert, in diesem Prozess einen Beitrag zu leisten. Die seit langem gesetzlich vorgesehene Erweiterung des Nationalparks Kalkalpen samt professionellem Planungs- und Beteiligungsprozess wäre der logische erste Schritt.“
Eine im Raum stehende Verkleinerung des Nationalparks durch Ausgliederung von Almflächen im Süden des Gebiets, wie zum Beispiel der Laussabauernalm, ist für die Alpin- und Naturschutzorganisationen jedenfalls undenkbar und könnte sogar den Status als international anerkannter Nationalpark gefährden.
Über den „Mollner Kreis“
Als breite zivilgesellschaftliche Bewegung hat sich der Mollner Kreis von Beginn an für die Realisierung des Nationalparks Kalkalpen eingesetzt. Seit seiner Gründung im Jahr 1997 vertreten Alpenverein, Naturfreunde und Naturschutzbund Oberösterreich sowie der WWF Österreich die Interessen des Naturschutzes im Nationalpark-Kuratorium. Dabei handelt es sich um ein gesetzlich und vertraglich verankertes Gremium, das den Nationalpark und die Nationalparkgesellschaft berät und unterstützt.
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