Pfarrstrukturreform
Dekanat Pettenbach ins Vorbereitungsjahr gestartet

An der Startveranstaltung nahmen über 120 haupt- und ehrenamtlich engagierte Personen aus allen Pfarrgemeinden und pastoralen Orten des Dekanats teil. | Foto: Diözese Linz / Martha Steinbach
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Im September und Oktober 2024 starten sieben weitere Dekanate die Vorbereitungsphase für die Umsetzung der Pfarrstrukturreform der Katholischen Kirche in Oberösterreich. Den Auftakt machten am 27. September 2024 das Dekanat Schwanenstadt und einen Tag später das Dekanat Pettenbach.

PETTENBACH. Zum Dekanat Pettenbach gehören die Pfarrgemeinden Fischlham, Steinerkirchen an der Traun, Eberstalzell, Vorchdorf, Pettenbach, Kirchham, Magdalenaberg, St. Konrad, Viechtwang, Scharnstein und Grünau im Almtal. An der Startveranstaltung nahmen im Pfarrheim Vorchdorf nahmen über 120 haupt- und ehrenamtlich engagierte Personen aus allen Pfarrgemeinden und pastoralen Orten des Dekanats teil.

Zum Kernteam, das den Prozess leitet, gehören Dekanatsassistentin Ingrid Veress, Dechant P. Franz Ackerl, Dekanatssekretärin Sandra Schaumberger, Jugendbeauftragte Maria Pesendorfer, Manuel Falkner, Franz Fuchs, Alois Hummer, Ingrid Kamerhuber, und P. Daniel Sihorsch. Die Begleitung des Dekanats übernehmen in den kommenden beiden Jahren Bernadette Hackl und Heinrich Brandstetter (Prozessbegleitung) sowie Rudolf Kanzler (inhaltliche Begleitung).

Dechant P. Franz Ackerl begrüßte am Beginn der Startveranstaltung alle ehrenamtlich Engagierten und Interessierten aus den elf Pfarren des Dekanates sowie diözesane Vertreter und Prozessbegleiter. In seinem spirituellen Impuls nahm Ackerl Bezug auf den Theologen Karl Rahner, der in seinen letzten Lebensjahren von einer winterlichen Kirche gesprochen hatte – eine Kirche wie eine Thermoskanne. Die Kirche solle aber keine Thermoskanne sein, so Ackerl. Diese halte nur warm, was schon in ihr drinnen ist. „Wir sollen eher eine Wärmeflasche sein, die Wärme ausstrahlt“, so Ackerl.

Das Kernteam von links nach rechts:
Erste Reihe: Maria Pesendorfer, Ingrid Kamerhuber, PAss.in Ingrid Veress, Dek. Sekretärin Sandra Schaumberger
Zweite Reihe: P. Franz Ackerl, Franz Fuchs, P. Daniel Sihorsch, Manuel Falkner, Alois Hummer | Foto: Diözese Linz / Martha Steinbach
  • Das Kernteam von links nach rechts:
    Erste Reihe: Maria Pesendorfer, Ingrid Kamerhuber, PAss.in Ingrid Veress, Dek. Sekretärin Sandra Schaumberger
    Zweite Reihe: P. Franz Ackerl, Franz Fuchs, P. Daniel Sihorsch, Manuel Falkner, Alois Hummer
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Dekanatsassistentin Ingrid Veress freute sich nach der Startveranstaltung über das große Interesse und die vielen Teilnehmer. Die Startveranstaltung habe ihre Vorstellung übertroffen. Gut 120 ehrenamtlich engagierte Menschen aus den Pfarren seien gekommen, um einerseits Informationen einzuholen, Fragen zu stellen und Antworten zu bekommen und andererseits, um sich auf einen Prozess einzulassen, der Veränderungen mit sich bringe. Im Pfarrsaal habe sich ein großes buntes Bild von Kirche gezeigt. Die Grundstimmung nahm Veress als sehr offen und in freudiger Erwartung wahr. Besonders gefreut habe sie, dass auch Teilnehmer:innen mit einer kritischen Haltung dem Prozess gegenüber dabei waren und sich eingebracht haben. „Ich denke, wir sind auf einem guten gemeinsamen Weg. Und mit unseren Prozessbegleitern stehen uns erfahrene Personen zur Seite“, so Veress.

Martin Füreder, Leiter des Fachbereichs „Priester und Diakone in Pfarren“, nahm als Vertreter der Diözesanleitung an der Startveranstaltung des Dekanates Pettenbach teil. Er erinnerte unter Bezugnahme auf die Pastoralen Leitlinien daran, wie wichtig es sei, den Wandel in Gesellschaft und Kirche anzunehmen, wahrzunehmen und zu gestalten. Füreder betonte die inhaltlichen Schwerpunkte auf dem Weg vom Dekanat zur Pfarre: „Spiritualität: Wir pflegen unsere Glaubensquellen und entdecken sie neu. Solidarität: Wir richten unser seelsorgliches und kirchliches Handeln an den Menschen und ihren Bedürfnissen aus und setzen konkrete Schritte der Solidarität. Qualität: Wir feiern, handeln und leben als Gemeinschaft gut miteinander.“ Nicht die Asche bewahren, sondern das Feuer weitergeben – dieses Zitat, das Jean Jaurès, Thomas Morus und Papst Johannes XIII. gleichermaßen zugeschrieben wird, gab Füreder den Teilnehmenden mit auf den Weg.

Martin Füreder, Leiter des Fachbereichs „Priester und Diakone in Pfarren“. | Foto: Diözese Linz / Martha Steinbach
  • Martin Füreder, Leiter des Fachbereichs „Priester und Diakone in Pfarren“.
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Martin Schachinger, Leiter der Stabsstelle Territorialreform der Diözese Linz, beschrieb die strukturelle Umstellung als einen Prozess, der auch nach der formalen Einführung der Struktur in den nächsten Jahren eine Herausforderung sein werde. Verschiedene Begleitmaßnahmen wurden hierfür entwickelt und werden laufend adaptiert, etwa eigene Informationsveranstaltungen für Finanzausschüsse und Fachteam-Verantwortliche. Schachinger hob in seinem Vortrag die Herzstücke der neuen Struktur hervor: Teamsituation und Vernetzung, Sicherstellung der Erreichbarkeit und die Schaffung eines Rahmens für die Einheit in Vielfalt von Spiritualitäten, Feier- und Ausdrucksformen und auch theologischen Ansätzen. Schachinger bedankte sich zudem für das große Engagement der Ehrenamtlichen.

Zweijähriger begleiteter Übergangsprozess

Wie kann man sich nun den Weg der sieben Dekanate vorstellen, die als „vierte Gruppe“ im Herbst in einen zweijährigen begleiteten Übergangsprozess starten? Im ersten Jahr geht es im Wesentlichen darum, dass die Pfarrteilgemeinden innerhalb einer Pfarre „Kirche weit denken“, dass alle Gläubigen ein motivierendes „Wir-Gefühl“ im kirchlichen Miteinander entwickeln und zusammen vereinbarte Ziele unter Beachtung der örtlichen Vielfalt und Gegebenheiten im pastoralen Raum angehen.

Gemeinsames Pastoralkonzept

In jeder Pfarre wird daher ein gemeinsames Pastoralkonzept erarbeitet, in dem Ziele und Schwerpunkte für das künftige seelsorgliche Handeln festgelegt werden. In dieser Zeit werden der Pfarrer sowie die Pastoral- und Verwaltungsvorständ:en bestimmt. Diese arbeiten mit den vorhandenen Priestern, Diakonen, Seelsorgern, Sekretären und Ehrenamtlichen zusammen. Außerdem werden Mitglieder für die Seelsorgeteams in den Pfarrteilgemeinden und für den Pfarrlichen Pastoralrat (aus den Pfarrgemeinderäten) gesucht.

Die Seelsorgeteams werden nach dem Vorbereitungsjahr mit Beginn des zweiten Jahres beauftragt, um in Begleitung und Zusammenarbeit die Verantwortung für ihren Bereich in der Pfarrgemeinde zu übernehmen. Die Grundfunktionen der Kirche (Liturgie, Verkündigung, Diakonie und Gemeinschaft) sind allen Getauften aufgetragen, es braucht dazu aber auch Verantwortliche für Koordination, Organisation, Umsetzung und Initiativen. Geplant ist, dass etwa ein Jahr später die Dekanate rechtlich als neue Pfarren errichtet werden und – soweit nötig, mit Unterstützung – in der neuen Struktur zu arbeiten beginnen.

Mit diesem Weg sollen in den kommenden Jahren jeweils im Herbst 6 bzw. 7 Dekanate beginnen, sodass bis 2028 alle Dekanate bzw. Pfarren den Umstellungsprozess durchlaufen haben.

www.dioezese-linz.at/zukunftsweg

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