Stift Schlierbach
Pater Paulus Eder verstorben

- Pater Paulus Eder ist verstorben
- Foto: Stift Schlierbch
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Am Samstag, dem 17. Juli 2021 ist der ehemalige Pfarrer von Wartberg/Krems und Steinbach am Ziehberg, Pater Paulus Eder, im 87. Lebensjahr verstorben.
SCHLIERBACH. Alois Eder wurde am 24. Mai 1935 in Oberschlierbach als siebtes von elf Kindern geboren. Am Schiefer, einer zum Kloster gehörenden Landwirtschaft, wo sein Vater bedienstet war, wuchs er in sehr bescheidenen Verhältnissen auf. Nach der Volksschulzeit kam Alois ins Gymnasium des Schlierbacher Klosters, maturierte 1955 und wurde am Vorabend des Hochfestes der Aufnahme Mariens in den Himmel, am 14. August 1955, eingekleidet. Er erhielt den Ordensnamen Paulus.
Seine Einfache Profess legte er ein Jahr später ab, die Feierliche Profess folgte am 15. August 1959. Von 1956 bis 1960 studierte P. Paulus Philosophie und Theologie in Innsbruck und abschließend ein Jahr in Sant´ Anselmo in Rom. Am 30. Juli 1960 empfing er in der Stiftskirche Schlierbach die Priesterweihe und feierte dort auch seine Primiz.
Ein "Planer" mit Weitsicht
Nach seinem ersten Seelsorgsposten als Kooperator von Micheldorf kam P. Paulus 1968 zunächst als Kooperator nach Wartberg. Nach dem plötzlichen Tod des Pfarrers wurde er zu Allerheiligen 1974 Pfarrprovisor und im März 1976 Pfarrvikar. In Wartberg leistete P. Paulus Großartiges. Der Pfarrhof wurde zur Gänze außen und innen saniert, das erste Pfarrheim errichtet, Kirche, Turm und Annakapelle außen generalsaniert, und auf seine Initiative hin wurde 1971 auch der Kindergarten wieder ins Leben gerufen. Bei all diesen „Baustellen“ plante und baute P. Paulus nicht nur sparsam und mit Weitsicht, sondern half nicht selten selbst kräftig mit. Er startete zahlreiche pastorale Initiativen in Wartberg, war selbst Mitglied der Trachtenvereine und unterstützte deren Wiedererstehen. Darüber hinaus initiierte er Pfarrfeste und den Pfarrfasching. Als Dank für sein vielfältiges Engagement wurde ihm 1983 der Ehrenring der Gemeinde Wartberg verliehen.
Erbforscher und Briefmarkensammler
1990 führte der Weg P. Paulus in die Pfarre Steinbach am Ziehberg, um dort wieder für viele Jahre Pfarrer zu sein. Während dieser Zeit wurde der Kirchturm saniert, es erfolgte die Trockenlegung der Kirchenmauern, 2006 fand die komplette Innensanierung der Pfarrkirche statt, und einige Jahre später wurden neue Glasfenster angeschafft. Wie schon in seiner ersten Pfarre lagen P. Paulus auch in Steinbach die Goldhaubengruppe, die Musik – er selbst spielte gerne Flöte und auch Orgel –, aber ebenso die Erbhofforschung besonders am Herzen. Eine Leidenschaft war ihm auch das Briefmarkensammeln. Dorfgemeinschaft und Dorffeste bedeuteten ihm als Pfarrer viel. Gerne brachte er auch im hohen Alter noch die Krankenkommunion zu älteren Menschen. Seine Tätigkeit wurde von Seiten der Diözese Linz mit den Titeln „Geistlicher Rat“ und „Konsistorialrat“ ausgezeichnet. Mit Ende Oktober 2013 wurde er als Pfarrer von Steinbach entpflichtet, wollte aber noch in dem von ihm so geliebten Ort bleiben. Mit Hilfe von einigen treuen Helferinnen und Helfern konnte er lange im Pfarrhof gepflegt werden. Bauliche Veränderungen, der geplante Abriss des Pfarrhofes, machten jedoch eine Rückkehr ins Kloster notwendig. So kam P. Paulus Ende Juni dieses Jahres in seinen Heimatort Schlierbach zurück. In einem für ihn gestalteten Zimmer mit entsprechender Pflege sollte er sich im Stift wohlfühlen. Diese Zeit allerdings währte nur kurz.
Die Abendandacht in der Pfarrkirche Steinbach findet am 22. Juli 2021 um 19 Uhr statt. Das Begräbnis findet am 23. Juli 2021 um 15 Uhr mit Beginn im Kreuzgang des Stiftes Schlierbach statt.
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