Neue Heimstätte
Neues Wilderermuseum Molln wurde feierlich eröffnet

Robert Steinbichler, Hermann Walder mit Gattin, Roland Girtler, Fritz Kammerhuber und Franz Pötscher (von links). | Foto: Weymayer
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  • Robert Steinbichler, Hermann Walder mit Gattin, Roland Girtler, Fritz Kammerhuber und Franz Pötscher (von links).
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Das Wilderermuseum St. Pankraz ist ins Steyrtal übersiedelt. Kürzlich wurde es offiziell eröffnet.

MOLLN. "Normalerweise ist es üblich, eine Feier zu Saisonbeginn zu veranstalten. Da waren wir noch nicht so weit. Jetzt war es uns aber ein Bedürfnis, die neuen Exponate zu zeigen", so Obmann Fritz Kammerhuber bei der Eröffnung des neuen Wilderermuseums in Molln.

Eigene Ausstellungsräume wurden geschaffen – und werden noch fertiggestellt –, um die Objekte aus St. Pankraz in Szene zu setzen. Im Zuge eines Leader-Projektes will man eine zeitgemäße Umsetzung sicherstellen. Museumspädagoge Franz Pötscher begleitet das Vorhaben.

Die wissenschaftliche Leitung hat weiterhin Prof. Roland Girtler. "Ich bin durch meine Eltern, die Landärzte in Spital am Pyhrn waren, mit Wilderern zusammengekommen", erinnert sich der Soziologe. "Diese Leute genossen hohes Ansehen im Ort, obwohl sie regelmäßig eingesperrt wurden. Mich hat das interessiert. In den 1960er und 70er-Jahren änderte sich jedoch die ganze alte Bauernkultur, zu der auch die Wilderer gehörten."  Im Zuge seiner Recherchen setzte er sich auch mit Pius Walder auseinander, der am 8. September 1982 "von Jägern meuchlichs erschossen wurde". Walder sei in der Tradition der alten Bauernkultur zu verstehen. Girtler spricht vom "Kampf des kleinen Mannes gegen die Aristokratie" und gegen die Leute, die für sich das Recht der Jagd in Anspruch nahmen. 

Hermann Walder, Roland Girtler, August Pfaffenhuemer (von links) | Foto: Weymayer
  • Hermann Walder, Roland Girtler, August Pfaffenhuemer (von links)
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Pius Walders Bruder Hermann, der mit seiner Gattin ebenfalls bei den Feierlichkeiten in Molln zugegen war, ergänzt: "Wir waren zwölf Kinder und hatten fürchterlichen Hunger. Ja, wir haben gewildert. Aber es ist ein Unterschied, wie. Wir haben genau geschaut, was man schießt." Die tragische Geschichte von Pius Walder wird im Museum thematisiert. 
 
"Die Intentionen und Begründungen für Wilderei sind derartig vielfältig, verwoben und kompliziert – einfache Beurteilungen stehen uns nicht zu und sind auch gar nicht möglich", ergänzte Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner, der sich selbst übrigens als "begeisterten und flammenden Leser sämtlicher Girtler-Publikationen" bezeichnet. ""Heute leben wir in Frieden miteinander, Wilderei ist nicht mehr notwendig. Es gibt eine geordnete Jagd- und Rechtssituation." Friedlich ist die Koexistenz auch beim Wirt im Dorf, wo sowohl der Stammtisch der Jäger als auch das Wilderermuseum unter einem Dach anzutreffen sind.

Moderiert wurde die Eröffnung von August Pfaffenhuemer vom Verein Kulturregion Eisenwurzen. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Kremstaler Jagdhornbläser. 

Zur Wilderertragödie von Molln

Tragödie im Gasthaus Dolleschall am 14. März 1919

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