"Dickpick"-Skandal
Rotes Kreuz trennt sich von zwei Mitarbeitern

"Zwei freiwillige Mitarbeiter aus dem Raum Oberkärnten sind mit sofortiger Wirkung nicht mehr für das Kärntner Rote Kreuz tätig", heißt es nach den Vorwürfen (Symbolfoto) | Foto: Bernhard Knaus
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Zwei freiwillige Mitarbeiter des Roten Kreuzes in Oberkärnten stehen im Verdacht, Kollegen sexuell belästigt zu haben, indem sie sogenannte "Dickpicks" – also Penisbilder – verschickten. Mittlerweile haben sich mehrere Betroffene gemeldet. Auch das Rote Kreuz hat dazu Stellung bezogen.

KÄRNTEN. Zwei freiwillige Mitarbeiter aus Oberkärnten sollen Kollegen sexuell belästigt haben, indem sie "Dickpicks" - also sogenannte Penisbilder - verschickt haben. Es gab laut Aussagen bereits eine Anzeige bei der Polizei und ein klärendes Gespräch. Mittlerweile sind beide Personen nicht mehr beim Roten Kreuz tätig - eine "freiwillige Entscheidung", heißt es. "Zwei freiwillige Mitarbeiter aus dem Raum Oberkärnten sind mit sofortiger Wirkung nicht mehr für das Kärntner Rote Kreuz tätig. Sie werden keine weiteren Dienste übernehmen und haben zudem alle Vereinsfunktionen niedergelegt", so das Rote Kreuz in einer Presseaussendung. 

"Keine weiteren Stellungnahmen"

Weiter: "Uns ist bekannt, dass es Vorwürfe gibt, die zur Anzeige gebracht wurden. Wir bitten um Verständnis, dass wir dazu derzeit keine weiteren Angaben machen können. Vereinsrechtliche Entscheidungen zu diesem Fall werden in den zuständigen Gremien getroffen werden. Wir konzentrieren uns darauf, unsere Aufgaben wie gewohnt weiterzuführen und bitten um Verständnis, dass wir zu dieser Angelegenheit keine weiteren Stellungnahmen abgeben."

Weitere Betroffene melden sich

Anita Ogris-Lipitsch von der Gewerkschaft vida Kärnten bestätigt, dass inzwischen etwa zehn Personen ihre Meldungen vorgenommen haben oder dies noch tun werden. Alle Betroffenen seien männlich. "Solch ein Fall ist kein Einzelfall", erklärt sie. "Belästigung am Arbeitsplatz ist ein häufiges Thema. Das kann verbal geschehen, durch körperliche Übergriffe, Bilder oder Witze. So ein Verhalten ist inakzeptabel und sollte gemeldet werden."

"Sehr vorbildlich abgearbeitet"

Ein Mitarbeiter wandte sich in diesem Fall an den Betriebsrat. "Das wurde sehr vorbildlich abgearbeitet", lobt Ogris-Lipitsch. "Man hat gesehen, dass der Betriebsrat und die Geschäftsleitung sofort reagiert haben und um Aufklärung und Prävention bemüht sind. Das ist ein Positivbeispiel, wie man mit so einem bedauerlichen Fall gut umgeht." Sie weist darauf hin, dass in vielen Betrieben ohne Betriebsrat solche Fälle oft schwieriger aufzuklären seien.

Polizei ermittelt weiter

Die Polizei ermittelt weiterhin. Aussagen werden analysiert und Beweise erhoben. Für die beiden beschuldigten Rot-Kreuz-Mitarbeiter gilt die Unschuldsvermutung, bis ein rechtskräftiges Urteil vorliegt.

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