Gegen Verschwendung
So rettet der Bezirk Horn seine Lebensmittel

- Alleine in Niederösterreich landen täglich 166 Tonnen Lebensmittel im Müll.
- Foto: Flotte Lotte Zwettl
- hochgeladen von Jana Urtz
Ob im Großhandel, in Sozialmärkten, per App oder im Alltag Zuhause - es werden aktiv Schritte gegen Lebensmittelverschwendung gesetzt. Auch im Bezirk Horn.
BEZIRK HORN. Lebensmittel sind wertvoll. Die enthaltenen Nährstoffe sind es, die uns am Leben und gesund halten. Und dennoch wird oft unachtsam mit diesem Gut umgegangen. Alleine in Niederösterreich landen täglich 166 Tonnen Lebensmittel im Müll. Auf Einwohner hochgerechnet ergeben sich 40 Kilogramm an weggeworfenen Lebensmitteln pro Jahr.
Maßnahmen im Großhandel
Kiennast achtet als Lebensmittelgroßhändler streng darauf, Lebensmittelverschwendung weitestgehend zu reduzieren. Geschäftsführer Alexander Kiennast informiert, dass bereits beim Bestellen darauf geachtet werde, nicht zu viel Ware zu bestellen:
"Unser Dispositionssystem berechnet ganz genau, welche Mengen wir für unsere Kunden benötigen – entsprechend wird die benötigte Ware dann gezielt disponiert und bestellt."
so Kiennast.
Die Sache mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum
"Mindestens haltbar bis" heißt nicht: "Tödlich ab". Viele Lebensmittel landen im Abfall, obwohl sie noch genießbar sind. Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt lediglich den Zeitpunkt an, bis zu dem der Produkthersteller garantiert, dass das Lebensmittel seine Eigenschaften beibehält. Vorausgesetzt, es ist ungeöffnet.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum wird auch bei Kiennast im Blick behalten. So gibt es Waren, deren Mindesthaltbarkeitsdatum für den Verkauf durch die Kunden an ihre Endkunden zu knapp werden würde. Diese werden zum Teil aktiv im Abverkauf angeboten.
"Die Ware ist natürlich vollkommen in Ordnung!"
betont der Geschäftsführer.
Gutes Tun
Sozialmärkte tragen ebenfalls gegen die Lebensmittelverschwendung bei. Einer davon ist der SOMA Gars, ein Sozialmarkt der Caritas. Der Markt unterstützt Menschen mit geringem Einkommen dabei, ihren täglichen Lebensmittelbedarf zu decken. Die Waren werden von den regionalen Supermärkten bezogen.
Auch Lebensmittelgroßhändler Kiennast beliefert die Sozialmärkte in der Region kostenlos mit verschiedensten Artikeln, deren Mindesthaltbarkeitsdatum für den Verkauf im Großhandel zu knapp wird.

- Foto: Flotte Lotte Zwettl
- hochgeladen von Jana Urtz
Lebensmittel retten per App
Mit der App "Too Good To Go" kann sich jeder am Lebensmittel Retten aktiv beteiligen - und noch dazu Geld sparen. Betriebe können über die App überschüssiges Essen zu einem vergünstigten Preis an Selbstabholer verkaufen. Im Bezirk Horn beteiligen sich Supermärkte, Restaurants, Cafés und Bäckereien. "Jede gerettete Mahlzeit in einem Überraschungssackerl von Too Good To Go trägt dazu bei, eine Veränderung herbeizuführen. Denn ein Planet ohne Lebensmittelverschwendung ist ein besserer Ort für alle", erklärt Too Good To Go ihre Mission.
Tipps gegen Lebensmittelverschwendung im Alltag
Auch im privaten Haushalt lässt sich mit wenigen einfachen Umstellungen die Lebensmittelverschwendung auf ein Minimum reduzieren. Hier einige Tipps und Tricks:
Einkaufszettel schreiben:
Überlegen Sie bereits Zuhause, welche Lebensmittel benötigt werden und notieren Sie diese mittels Einkaufszettel.
Lebensmittel richtig lagern: Setzen Sie sich mit der richtigen Lebensmittellagerung auseinander. Oft finden sich Lagerhinweise auf der Verpackung.
Kühlschrank richtig organisieren: Das Bundesministerium für Klimaschutz und Umwelt gibt auf ihrer Website Tipps zu richtigen Lagerbedingungen, um Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken. Zur kurzfristigen Lagerung von Lebensmitteln eignet sich der Kühlschrank hervorragend. Beachtet man das Kühlprinzip - der untere Bereich ist am kühlsten, nach oben hin wird es wärmer - können eine Großzahl an Esswaren bestmöglich gelagert werden.
Zur mittelfristigen Lagerung von Lebensmitteln eignet sich die Tiefkühlung. Wichtig ist hier, bei bereits tiefgekühlten Einkäufen die Kühlkette einzuhalten.
Auf der Website des Bundesministeriums finden Sie auch ein Lexikon zur richtigen Lagerung von Lebensmitteln (Zur Website geht es hier: www.bmk.gv.at).
Verbrauchen: Verschaffen Sie sich einen Überblick, was im Kühlschrank vorhanden ist und suchen Sie basierend darauf gezielt nach Rezepten. Empfehlung: Die App "Restegourmet" (erhältlich für IOS und Android) gleicht die vorhandenen Zutaten mit zahlreichen Rezepten ab, und schlägt passende Rezeptideen vor.
Das könnte dich auch interessieren:




Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.