Landeshauptfrau zu Gast im Weinland Traisental
Weinreben-Pate sein
Am Dienstag, dem 18. Juli wurde in Nußdorf ob der Traisen ein Setzling des vom Aussterben bedrohten „europäischen wilden Weins“ der Öffentlichkeit präsentiert.
NUSSDORF. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner übernahm gemeinsam mit dem Bürgermeister der Landeshauptstadt St. Pölten, Matthias Stadler, feierlich die Patenschaft für diese besondere Weinrebe und besuchte im Rahmen ihres Aufenthaltes im Weinland Traisental auch das Urzeitmuseum, den Traisentaler Weinbergradweg sowie den Weinhof Gill.
Walter Pernikl, Ehrenobmann der Tourismusregion Weinland Traisental, hat gemeinsam mit Vertreter:innen des Nationalparks Donauauen und der Universität für Bodenkultur die Urrebe des „europäischen wilden Weins“, auf Lateinisch „Vitis vinifera subsp. Sylvestris“, ins Traisental zurückgeholt. Im Oktober 2021 wurde die Rebe im Außenbereich des Urzeitmuseums in Nußdorf ob der Traisen gepflanzt und nun am 18. Juli im Rahmen einer Patenschaft durch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bürgermeister Matthias Stadler öffentlich vorgestellt.
Ältester Weinkernfund Österreichs
Auslöser für den Wiederanbau der Urrebe ist der älteste Weinkernfund Österreichs aus einem Bronzezeitgrab in Nußdorf ob der Traisen / Franzhausen. Dieser belegt, dass im Weinland Traisental schon vor über 4000 Jahren Weintrauben genutzt wurden. Vor Jahrhunderten war die Weinrebe in den Auen der Traisen und der Donau weit verbreitet. Heute gibt es in Europa nur mehr kleine Restbestände, in Österreich im Nationalpark Donauauen.
„Der Erhalt dieser Urrebe ist essenziell wichtig, um mit neuen Züchtungen widerstandsfähigerer Weinsorten naturnahen Weinbau betreiben zu können“,
weiß Walter Pernikl.
Weinrebe & Dirndlbaum
Neben der Mostviertel Tourismus GmbH, Gemeinden und Vereinen des Weinlands Traisental waren auf Einladung von Walter Pernikl auch Vertreter:innen der Landeshauptstadt St. Pölten sowie der Tourismusregion Pielachtal vor Ort. Der Tourismusverband Pielachtal spendete einen Dirndlbaum, der als Rankhilfe dient und gemeinsam mit der Weinrebe in die Höhe wachsen wird. Mit dieser Geste wird die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen dem Weinland Traisental, der Landeshauptstadt St. Pölten und der Tourismusregion Pielachtal nachhaltig gestärkt und intensiviert. Die Symbolhaftigkeit des Dirndlbaums für das erfolgreiche Zusammenwirken der Regionen wurde von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nochmals hervorgehoben:
„Besonders schön ist, dass das Pielachtal einen Dirndlbaum gespendet hat, der als Rankhilfe für die Urrebe dient, denn das zeigt die enge Zusammenarbeit der beiden Regionen.“
Diese wird umso wichtiger im Jahr 2024, wenn St. Pölten zur Landeskulturhauptstadt wird und für die gesamte Region einen großen Mehrwert bietet.
Vom Urzeitmuseum über den Weinbergradweg zum TOP-Heurigen
Nach der Übernahme der Patenschaft besichtigte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner das Urzeitmuseum Nußdorf ob der Traisen, wo der über 4000 Jahre alte Weinkernfund im Traisental dokumentiert ist und gratulierte zum 30-jährigen Bestehen des Museums. Anschließend wurde gemeinsam ein Teilstück des ebenfalls seit 30 Jahren bestehenden Weinbergradweges befahren und im Zuge dessen die neue Radkarte der Tourismusregion Weinland Traisental präsentiert.
Den Abschluss bildete ein Besuch beim TOP-Heurigen Weinhof Gill, der heuer sein 25-jähriges Heurigenjubiläum feiert. Der Weinhof Gill führt einige Piwi-Weinsorten, das sind pilzwiderstandsfähige Rebsorten, für deren Züchtung das Erbgut der Urrebe des europäischen wilden Weins benötigt wird. Im Jahr 2022 wurde der Weinhof mit seinem „Donau Veltliner“ bei der Landesweinverkostung als NÖ-Landessieger in der Kategorie „Piwi-Weine" ausgezeichnet. Darüber hinaus zählt der Betrieb der Familie Gill zu den TOP-Heurigen im Traisental und ist mit seinen Weinen von SALON Österreich Wein ausgezeichnet.
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