Umbaupläne
Kulturzentrum Güssing wird für 23 Millionen Euro ausgebaut

- Präsentierten die Umbaupläne für das Kulturzentrum: Planer Hermann Herbst, Landesimmobilien-Geschäftsführer Gerald Goger, Planer Gregor Tritthart, Bürgermeister Vinzenz Knor, Planer Gerhard Eder, Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (von links).
- Foto: Martin Wurglits
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Die Veranstaltung "Jäger im Advent" am 2. Dezember 2023 wird für längere Zeit die letzte im Kulturzentrum (KUZ) Güssing sein. Denn dann beginnt eine rund zweijährige Spielpause, in der ein grundlegender Um- und Ausbau des 1977 eröffneten Gebäudes stattfindet.
Für bis zu 1.200 Personen vergrößert
Dafür nimmt das Land Burgenland rund 23 Millionen Euro in die Hand, wie Landeshauptmann Hans Peter Doskozil heute, Donnerstag, bei einer Pressekonferenz bekanntgab. Vorgesehen sind unter anderem eine Sanierung des großen Veranstaltungssaales mit seinen rund 500 Sitzplätzen, eine Überdachung des Innenhofs, die Errichtung einer Außenbühne, die Sanierung des Restaurants und der Bau einer neuen Restaurant-Terrasse. "Das Kulturzentrum bekommt damit ein maximales Fassungsvermögen von 1.200 Personen", erklärte Planer Gregor Tritthart. Damit würden auch Maturabälle im Kulturzentrum wieder möglich, bestätigte Doskozil.

- Das Modell für das erweiterte Kulturzentrum.
- Foto: Landesmedienservice
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Neue Außenbühne
Der neue Freiluftbereich wird auf der Strembachseite an das Gebäude angefügt. Geplant sind eine von der Straßenseite aus sichtbare Außenbühne aus Sichtziegelmauerwerk, Zuschauerplätze und eine ausziehbare Tribüne, sodass sowohl kleinere als auch größere Veranstaltungen mit bis zu 550 Sitzplätzen möglich sein werden. Der Zugang wird auch vom vorbeiführenden Rad- und Fußweg aus möglich sein.

- So sollen die geplante Außenbühne und die geplante Außentribüne aussehen.
- Foto: Landesmedienservice
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Dort draußen werden nach der Wiedereröffnung unter anderem auch die Aufführungen des Güssinger Musical-Ensembles stattfinden, wie Intendantin Marianne Resetarits bestätigte. Bis dahin wird im Innenhof der Burg gespielt.
Kniffliger Denkmalschutz
Dass das Kulturzentrum, das ab 1972 im brutalistischen Stil mit viel rohem Beton gebaut wurde, seit 2021 unter Denkmalschutz steht, macht das gesamte Umbauvorhaben nicht einfacher. "Wir wissen vom Bundesdenkmalamt, dass die Betonkonstruktion des Gebäudes nicht angegriffen werden darf. Viele andere Details sind aber noch nicht ausdiskutiert", erklärte Planer Gerhard Eder. Grundsätzlich seien die Signale, die das Bundesdenkmalamt bisher ausgesandt habe, aber positiv.
Ausweichquartiere für zwei Jahre
Der Kulturbetrieb, wie er aktuell im KUZ stattfindet, wird während der Umbauphase adaptiert. Theateraufführungen sind mangels bühnentauglichem Quartier in unmittelbarer Nähe nicht möglich. Ersatzveranstaltungen sollen aber im Stadtsaal des Rathauses, im Freilichtmuseum Gerersdorf oder im Kulturzentrum Oberschützen stattfinden, sagte Doskozil. Frühestens im November 2025 wird der Spielbetrieb in Güssing wieder losgehen.
Für die Stadtbücherei wurde ein Ausweichquartier in der Mittelschule gefunden, berichtete Bürgermeister Vinzenz Knor. Die Volkshochschule (VHS) und der Musical-Verein beziehen für zwei Jahre ein Büro in der Stadt, für die Kurse und Seminare der VHS werden noch Lokalitäten gesucht.
Grazer Architekten planen
Die Planung der Umbauarbeiten teilen sich zwei Architekturbüros aus Graz. Der Entwurf von EEP sowie von Tritthart & Herbst ging aus einer europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb als Siegerprojekt hervor.
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