Bilanzierung 2020
Ein Preispickerl für Gemeinden

Beim Bewerten unterscheidet man zum Beispiel zwischen einem nicht asphaltierten Güterweg und einer Landstraße. | Foto: Zauberhut – Fotolia
2Bilder
  • Beim Bewerten unterscheidet man zum Beispiel zwischen einem nicht asphaltierten Güterweg und einer Landstraße.
  • Foto: Zauberhut – Fotolia
  • hochgeladen von Gwendolin Zelenka

Gemeindebilanzierung neu: Ab dem 1. Jänner 2020 werden Straßen, Kanal & Co genau bewertet.

PRAMBACHKIRCHEN, NEUKIRCHEN, BEZIRKE (gwz). Die Bilanzierung wird aufgrund der Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung 2015 (VRV) verordnet. Bis jetzt führten die Kommunen lediglich eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung sowie einen Investitionshaushalt. Ab 2020 muss jede Gemeinde ihr Vermögen und ihre Schulden ähnlich wie ein Unternehmen bewerten. Zum besagten Vermögen zählen Straßen, Kanäle, Immobilien, Mobilien, Institutionen und Gehwege. Eine einheitliche Bewertung im ganzen Bundesland kann es nicht geben, diese wird in jeder Gemeinde individuell stattfinden.

Viel Arbeit für Gemeinden

In den Bezirken Grieskirchen und Eferding stecken die Gemeinden momentan mitten im Prozess der Bilanzierung – so auch Prambachkirchen. Bürgermeister Johann Schweitzer erklärt: "Wir haben eine Übersicht darüber, wie es mit den Abschreibungen ausschaut. Vom Geld her wird sich nicht viel ändern. Man sieht nur, ob man die Sachen weiterhin so finanzieren kann wie bisher. Grundsätzlich wird es dauern, bis wir die Zahlen alle haben." Aktuell stehen viele Gemeinden ganz am Anfang und sind damit beschäftigt, sich in die Thematik einzufinden. Dazu gehört auch Neukirchen am Walde. "Im Detail sind wir in Arbeit, dass wir das bis 2020 zusammenbringen. Das ist verbunden mit allen Liegenschaften, Eigentümern der Gemeinden, Straßen, Kanälen und dergleichen. Es ist für uns Neuland und daher nicht einfach", so Bürgermeister Kurt Kaiserseder. "Wir sind zwar eine kleine Gemeinde, haben aber gut gewirtschaftet und einen ausgeglichenen Haushalt zusammengebracht. Bei einer Siedlungsstraße hab ich zum Beispiel Bewertungskriterien von 1 bis 5 nach dem Erhaltungszustand. Eine Siedlungsstraße von 260 Metern Länge wäre mit 46.800 Euro in der Bewertungsklasse 3 bewertet. Ein Kilometer Siedlungsstraße würde also mit rund 180.000 Euro bewertet werden."

Mehr Transparenz

Obwohl Kaiserseder von viel Arbeit spricht, kann er der Bilanzierung etwas Gutes abgewinnen: Die Struktur habe der Gemeinde geholfen, einen besseren Überblick über das gesamte Vermögen zu gewinnen. Durch die Bilanzierung wird in Zukunft einfacher zu erkennen sein, ob eine Gemeinde auf eine finanzielle Notlage zusteuert. "Für unser Budget, weil sich ja die Rahmenbedingungen nicht wirklich ändern, werden wir das alles bewerkstelligen können", ist Kaisers-#+eder überzeugt. Landesrat Max Hiegelsberger sieht in der Bilanzierung große Vorteile: "Mit der Einführung der Bilanzierung für alle Gemeinden wurde die Anforderung seitens des Bundes erfüllt. Oberösterreich hatte dies wie alle anderen Bundesländer umzusetzen. Es ist mir bewusst, dass dies einen großen Arbeitsaufwand bedeutet. Die genaue Bewertung der Vermögenswerte erlaubt aber auch eine bessere Vergleichbarkeit der Gemeinden und eine genauere Einschätzung der finanziellen Rahmenbedingungen für die Gemeinden selbst."

Zur Sache

Das Bundesministerium für Finanzen stellt unter der Berücksichtigung der VRV 2015 Zahlen zur Grundstücksbewertung zur Verfügung. Darin werden unbebaute Grundstücksflächen zu Basispreisen pro Quadratmeter bewertet:

Eschenau: 33,52 €
Heiligenberg: 55,36 €
Kallham: 40,07 €
Natternbach: 20,45 €
Neukirchen: 31,63 €
Peuerbach: 40,11 €
St. Agatha: 54,64 €
Steegen: 13,07 €
Waizenkirchen: 32,04 €
Weibern: 29,09 €
Alkoven: 93,33 €
Aschach: 104,86 €
Eferding: 103,41 €
Fraham: 50,81 €
Haibach: 43,11 €
Hartkirchen: 70,67 €
Hinzenbach: 96,18 €
Pupping: 54,63 €
St. Marienkirchen: 65,06 €
Scharten: 65,23 €

Kommentar

Bilanzierung, Bewertung, Buchhaltung – Themen, die den Bürger im Normalfall nicht aufhorchen lassen. In diesem Fall trifft es aber die Gemeinde, in der man zu Hause ist. Wie viel Finanzierung steckt in der Straße, auf der man jeden Tag zur Arbeit fährt? Oder welche Kosten kommen auf den Heimatort zu, wenn es um Sanierungen geht? Durch die Bilanzierung werden solche Fakten offen dargelegt. Für die Berechnungen betreiben die Gemeinden viel Aufwand, Funktionäre gehen dafür extra auf Schulung. Ab 2020 sollte sich herausstellen, was zum Vermögen einer Gemeinde gehört. Daraus wird ersichtlich, wo, wann und in welcher Höhe Sanierungen stattfinden. Die Transparenz, die durch die neue Buchhaltung entsteht, kann das Vertrauen in die finanziellen Entscheidungen einer jeden Gemeinde stärken.

Gwendolin Zelenka

Beim Bewerten unterscheidet man zum Beispiel zwischen einem nicht asphaltierten Güterweg und einer Landstraße. | Foto: Zauberhut – Fotolia
Landesrat Max Hiegelsberger | Foto: Land OÖ/ Wakolbinger

Anzeige
Foto: IV
Video

Industriellenvereinigung
Wirtschaftsliberalismus, weil weniger mehr bringt!

Weniger ist mehr – und bringt jedem mehr! Vor allem, wenn es um die Einmischung des Staates geht. Wirtschaftsliberalismus reduziert die Rolle des Staates in der Wirtschaft und setzt auf freien Wettbewerb. Wie gut es funktioniert, zeigen Länder wie die Schweiz, Australien oder Kanada. Weniger Staat hilft der WirtschaftIn Österreich und Europa erleben wir einen „Trend zur Staatsintervention“ mit hohen Steuern, Überregulierung und Subventionen mit der Gießkanne. Für die Menschen lohnt sich...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Grieskirchen & Eferding auf MeinBezirk.at/Grieskirchen-Eferding

Neuigkeiten aus Grieskirchen & Eferding als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk Grieskirchen & Eferding auf Facebook: MeinBezirk Grieskirchen & Eferding

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Veranstaltungs-Tipps, Partyfotos und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.