Business-Lunch
Urlaub lässt sich keiner nehmen, weiß man bei Gruber Reisen

- Max Schlögl spricht beim Business-Lunch mit Redakteurin Antonia Unterholzer bei der "Schmied'n" über die "Gruber-Familie" und die Reisebranche.
- Foto: Konstantinov
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"Gruber Reisen"-Chef Max Schlögl spricht beim Business-Lunch mit "MeinBezirk.at" über die beliebtesten Urlaubsdestinationen der Steirerinnen und Steirer, tot geglaubte Reisebüros und Urlaub als "Grundbedürfnis".
GRAZ. Die erste Ferienwoche ist angebrochen und die Steirerinnen und Steirer zieht es in den Urlaub – wohin, wie oft und wie lange, weiß man am besten bei Steiermarks führendem Reisebüro. Max Schlögl, der die Geschäftsführung von "Gruber Reisen" mit Ende Juni von seinem Vater übernommen hat, spricht beim Business-Lunch mit MeinBezirk.at in der "Schmied'n" darüber, wie sich das Reiseverhalten der Leute in den letzten Jahren verändert hat und welche Rolle Corona, Teuerungen, Nachhaltigkeit und das Internet dabei spielen.
- Wir haben die erste Ferienwoche – wohin fahren die Steirerinnen und Steirer auf Urlaub?
Max Schlögl: Gewisse Destinationen sind schon seit langer Zeit oben dabei. Das sind für die Selbstfahrer Kroatien und Italien und für die Flieger Griechenland und Spanien. Das hat sich in den letzten Jahren eigentlich nicht verändert. Die Türkei war früher extrem stark, ist vor einigen Jahren aufgrund der politischen Situation aber stark abgefallen. Jetzt kommt sie wieder zurück, allerdings mit dem Unterschied, dass sie heute im etwas höherem Preissegment mitspielt.

- Seit Ende Juni Geschäftsführer bei Gruber Reisen: Max Schlögl
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- Können es sich die Menschen in Zeiten von Inflation und Teuerung überhaupt noch leisten, auf Urlaub zu fahren?
Wir sehen, dass sich die Menschen den Urlaub ungern nehmen lassen. Das heißt, sie sind dazu bereit, bei anderen Dingen zurückzustecken und trotzdem auf Urlaub zu fahren. Als würde es ein Grundbedürfnis sein. Durch die Teuerungen fahren also nur geringfügig weniger Menschen in den Urlaub – und diejenigen, die fahren, geben viel mehr Geld dafür aus. Man bucht höhere Kategorien, möchte ein ordentliches Hotel haben mit hohen Hygienestandards, lieber vier als drei Sterne.
- Die Branche selbst wurde in den letzten Jahren stark gebeutelt. Hat man sich schon von der Corona-Krise erholt?
Die Krise hat uns irrsinnig gefordert. Wir erholen uns nach wie vor, die Branche ist noch nicht dort, wo sie davor war. Aber wir sind auf einem sehr guten Weg, denn die Leute hat sehr schnell wieder die Reiselust gepackt.
- Flug und Hotel können heute problemlos vom Sofa aus gebucht werden. Wie kann ein Reisebüro da mithalten?
Reisebüros wurden schon oft totgesagt. Die Corona-Krise ausgeklammert, hat es aber seit der Gründung von Gruber Reisen 1968 kein einziges Jahr gegeben, in dem wir weniger Umsatz gemacht haben als im Jahr davor. Es stimmt, dass sehr viele Kunden online buchen – auch bei uns hat der online Vertrieb einen irrsinnigen Stellenwert gewonnen. Wir sehen aber Zuwächse sowohl online als auch im stationären Vertrieb. Der Reisebürokunde von heute ist anspruchsvoll, braucht Sicherheit und jemanden, dem er vertrauen kann.

- Die Tourismusbranche boomt, "als wäre Reisen ein Grundbedürfnis".
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- Wie groß ist das Thema nachhaltiges Reisen mittlerweile?
Richtig nachhaltig wäre es natürlich, gar nicht zu reisen. Das will sich aber keiner nehmen lassen. Deswegen geht es aus meiner Sicht darum, die Reisen an sich nachhaltiger zu machen. Es gibt bereits Fluglinien, die nachhaltigere Treibstoffe einsetzen oder zertifiziert nachhaltige Hotels. Umfragen zeigen aber, dass es Kunden zwar zunehmend wichtig ist, nachhaltig zu reisen, sie aktuell aber noch wenig bereit dazu sind, auch mehr dafür auszugeben oder auf Komfort zu verzichten.
- Wo geht die Reise firmenintern hin?
Mit Ende Juni hat mein Vater Michael (Anm. Schlögl) endgültig die Geschäftsführung abgegeben. Eigentlich wollte er 2020 in Pension gehen, da ist aber Corona dazwischengekommen. Seit letzten Jahr mache ich die Geschäftsführung schon mit ihm gemeinsam, aber das 'Baby', das er 40 Jahre lang aufgezogen und zu einem großem Unternehmen gemacht hat, ganz aus der Hand zu geben, war trotzdem noch ein riesiger Schritt für ihn. Mit mir, meiner Cousine und meinem Bruder, die unser Hotel Bretanide auf der Insel Brač und Gruber Tennisreisen beziehungsweise Gruber Golfreisen leiten, bleibt die "Gruber-Familie" aber jedenfalls als solche erhalten.
Zur Person: Max Schlögl
Von klein auf war sein Vater Michael immer sein großes Vorbild, erzählt Max Schlögl. Ein besonders "bewegender" Moment war es dementsprechend, als der 37-Jährige Ende Juni die Geschäftsführung von "Gruber Reisen" übernommen hat – dem Unternehmen, das sein Vater über 40 Jahre geführt hat. Selbst bezeichnet sich Schlögl als Bade- und Städteurlauber, seine persönliche Lieblings-Sommerdestination: Kroatien.

- Ein feines steirisches Menü gab es zum Business-Lunch in der Schmied'n.
- Foto: MeinBezirk.at
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Altgrazer Vorstadtgasthaus Zur Schmied'n
- St. Peter Hauptstraße 225, 8042 Graz
- tel.: 0316 402832
- Web: www.schmiedn.at
- Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 11 bis 23 Uhr
Beschreibung: Das Alt-Grazer-Vorstadtgasthaus in St. Peter setzt nicht nur auf feine Kulinarik. Auch Gemütlichkeit wird in der "Schmied'n" groß geschrieben – ob in der Stube beim Kamin oder im Sommer auf der Sonnenterrasse. Auf den Teller kommen hier vor allem schmackhafte, Österreichische Gerichte vom Tafelspitzsulzerl über Wienerschnitzel und Backhendl. Aber auch südländische Hauptgerichte haben Platz auf der umfangreichen Speisekarte in der Schmied'n.
Das sagt "MeinBezirk.at": Mit saisonalen Eierschwammerl-Rahmnudeln und gebratener Hühnerbrust ist man beim Business-Lunch in der Schmied'n wunschlos glücklich. Die außerordentlich freundliche Bedienung macht das Gasthaus-Erlebnis perfekt.

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Die Grazer Wirtschaft zu Tisch mit MeinBezirk.at. Alle Beiträge unserer wöchentlichen Interview-Serie findest du auf der Themenseite.
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