Pizza aus Neapel trifft Amore in Graz – Business Lunch mit "Pizzaiolo"

- Ciao Italia: Martina Maros-Goller (WOCHE) und Raimondo Trombatore (M.) zu Gast bei Paolo Montirosso in der "Osteria dei sensi"
- Foto: Jorj Konstantinov
- hochgeladen von Martina Maros-Goller
Raimondo Trombatore und sein "Pizzaiolo" backen sich mit original neapolitanischer Pizza in die Grazer Herzen.
Pizza, amore und grande famiglia: Diese drei Komponenten bestimmen das Leben von Raimondo Trombatore. Der Sizilianer hat nun mit der zweiten Filiale seines "Pizzaiolo" am Karmeliterpatz ein neues Mekka für Pizzafans eröffnet und verrät der WOCHE, was die Pizza aus Napoli ausmacht und warum er sich für die Selbstständigkeit entschieden hat.
WOCHE: Sie gelten als Rockstar der heimischen Gastro-Szene. Warum sind die Grazer auf den "Pizzaiolo"-Geschmack gekommen?
Raimondo Trombatore: Wir sind die einzigen in Graz, die eine echte neapolitanische Pizza zubereiten. Es ist eine Art von Pizza, die nicht jeder kennt und die Auflagen sind sehr streng. Es gibt sogar einen Verein, der die neapolitanische Pizza schützt.
WOCHE: Was sind die Geheimnisse einer echten neapolitanischen Pizza?
Sie ist sehr luftig und der Teig hat einen Wasseranteil von 70 bis 80 Prozent. Der Teig steht länger, wird aber nur 60 bis 90 Sekunden bei rund 500 Grad gebacken. Der große, krustige Rand, die dünne Mitte und auch die eine oder andere angebrannte Stelle machen die Pizza Neapolitana, die auch als Mutter aller Pizzen bezeichnet wird, aus.
In einer Zeit, in der viele Gastrobetriebe zusperren, haben Sie nach dem Dietrichsteinplatz auch eine zweite Filiale am Karmeliterplatz eröffnet. Wie kam es zum Entschluss, sich in der Gastro selbstständig machen?
Ich habe gesehen, dass es in Graz keine neapolitanische Pizza gibt und wollte hier eine essen (lacht).
Haben Sie geahnt, dass das "Pizzaiolo" so einschlagen wird?
Nein (lacht). Ich habe natürlich gehofft, dass es den Grazern schmecken wird, bin aber vom Erfolg selbst überrascht. Wenn man ein Unternehmen gründet, träumt man natürlich groß, weshalb auch die zweite Filiale immer schon präsent war. Umso mehr freue ich mich, dass uns die Gäste die Bestätigung geben und die zweite Filiale möglich gemacht haben.
"Pizzaiolo" bedeutet ja Pizzabäcker und diese kommen bei Ihnen direkt aus Italien, genauso wie Ihr gesamtes Team.
Ja, wir haben nur Mitarbeiter aus Italien und eine Südtirolerin (lacht). Mir ist es wichtig, dass mein Team das Handwerk beherrscht und deshalb sollten es auch echte Pizzaioli sein. Denn es ist eine echte Meisterarbeit, so viele Pizzen bei 500 Grad im Griff zu haben, denn 60 Sekunden vergehen sehr schnell (lacht). Zudem geht es um das Gesamterlebnis, das die Gastro bieten muss, und das vermittelt man besser, wenn es authentisch ist.
Vor welchen Herausforderungen standen Sie bei der Unternehmensgründung?
Die Standortsuche war keine einfache und auch die bürokratischen Hürden mussten erst einmal überwunden werden. Bei uns war es die Suche nach einem frei zugänglichen Kamin, an dem wir den Pizzaofen anschließen konnten. Da ging es oft um Millimeter und wir mussten auch eine Mauer stemmen, weil der Ofen um 1,5 Zentimeter zu groß war. Aber wenn das Ergebnis stimmt, nimmt man das gerne in Kauf.
Welche Pizzen sind bei den Grazern die beliebtesten?
Die Pizza "Stracchino" mit Stracchino-Frischkäse und San-Daniele-Rohschinken ist leicht und geschmackvoll. Aber auch die "Napoli" mit dem "Fior di Latte"-Mozzarella, der Salami Napoli und Steinpilzen wird gerne gewählt und auch die "Suprema" mit Büffelmozzarella, Kirschtomaten, San Daniele und Rucola schmeckt vielen, genauso wie die Pizza "Cipollina" mit Thunfisch und karamellisierten Zwiebeln. Ganz wichtig: Die neapolitanische Pizza schneidet man in vier Stücke.
Das ist Raimondo Trombatore
Geboren am 18. September 1987 in Ragusa, Sizilien
Seine Heimatstadt ist Rosolini in der sizilianischen Provinz Syrakus.
Glücklicher Ehemann von Birgit, stolzer Vater der Söhne Elia (drei Jahre) und Lean (drei Monate)
Familie geht bei ihm über alles, daher schätzt er die Nähe zu seinen Schwiegereltern und freut sich über den Besuch seiner Eltern und Schwester aus Italien. Mindestens einmal im Jahr wird auch die Familie in Italien besucht.
Nach der Matura in Sizilien studierte Trombatore Wirtschaft in Italien, wechselte jedoch in den Marketingbereich.
2012 kam er nach Graz und arbeitete 2,5 Jahre in einer italienischen Import-Export-Firma.
In einer Bildungskarenz absolvierte er die Fachakademie für Marketing und Management. An der FH Wien schloss er die akademische Ausbildung für Marketingmanagement ab.
2017 eröffnete er das erste "Pizzaiolo" am Dietrichsteinplatz, im Sommer 2019 folgte das zweite am Karmeliterplatz.
Das Corporate Design gestaltete Trombatore selbst. ("Es ist schwer, meinen Geschmack zu treffen.")
Er liebt es, seine freie Zeit mit seiner Familie zu verbringen.
Beim Essen entscheidet er sich stets für Pizza und Pasta. Aber auch Kaspressknödel dürfen es gerne sein.
Er fühlt sich in Österreich sehr wohl und schätzt die Offenheit und Höflichkeit der Österreicher.
Informationen zu "Pizzaiolo"
Die Pizzeria "Pizzaiolo" bietet echte neapolitanische Pizzen an und setzt dabei auf ausgewählte Zutaten und Originalrezepte.
Um die Authentizität und Qualität zu gewährleisten, wurden Pizzabäcker aus Neapel eingestellt.
Gründer und Geschäftsführer ist Raimondo Trombatore, der ein 15-köpfiges Team leitet.
Im Mai 2017 wurde das "Pizzaiolo" am Dietrichsteinplatz mit einer Kapazität von 80 bis 100 Sitzplätzen eröffnet. Im Sommer 2019 folgte das "Pizzaiolo" am Karmeliterplatz mit 50 Sitzplätzen.
Web: www.pizzaiolo.at
"Pizzaiolo" Dietrichsteinplatz 1
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 11.30 bis 14.30 und von 18 bis 22.30 Uhr, sonn- und feiertags geschlossen.
Telefon: 0664/15 24 232
"Pizzaiolo" Karmeliterplatz 1
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 11.30 bis 14.30 Uhr und von 18 bis 22.30 Uhr, montags und feiertags geschlossen
Telefon: 0664/100 67 80
Gast und Wirtschaft
"Osteria dei sensi"
Am Ragnitzbach 26
8010 Graz
Web: Facebook "Osteria dei sensi"
Telefon: 0664/76 53 614
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 12 bis 14.30 Uhr und von 18 bis 22.30 Uhr, sonntags von 12 bis 20 Uhr, Montag Ruhetag
Beschreibung: Die "Osteria dei sensi" ist eine Fixadresse für die Liebhaber italienischer Küche. Paolo Montirosso bringt mit seinem Team italienisches Lebensgefühl nach Graz und überzeugt mit Pizza, Pasta und Fischgerichten. Besonders gemütlich ist auch der Gastgarten im Sommer.
Das Essen: Spaghetti mit Meeresfrüchten und mit Frischkäse gefüllte Ravioli in Scampi-Sauce standen beim WOCHE-Business Lunch auf dem Speiseplan. Dazu gab es ein Glas vino, einen Espresso und einen Grappa.
Die WOCHE meint: Italienische Herzlichkeit trifft italienische Küche – perfekte Kombination. Paolo Montirosso ist ein Vollblutgastronom, der aus der "Osteria dei sensi" einen kulinarischen Hotspot gemacht hat. Die Auswahl und die Qualität der Speisen überzeugt durch und durch. Absolute Empfehlung!



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