Rund 45 Gläubiger betroffen
Fliesen Platzer meldet Insolvenz an

- Die P-FDH GmbH, besser bekannt unter "Fliesen Platzer", meldet Insolvenz an. Eine Sanierung und Weiterführung des Betriebs ist geplant.
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Für den Platten- und Fliesenlegerbetrieb P-FDH GmbH, der vormals unter dem Namen "Fliesen Platzer Wohn- und Architekturkeramik" geführt wurde, wurde am Dienstag ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Eine Fortführung des Betriebs ist geplant.
GRAZ. Nachdem erst kürzlich die Destillerie "Franz Bauer" oder der Anlagen- und Maschinenbauer "Christof Industries Global" Insolvenz anmelden mussten, folgt nun mit "Fliesen Platzer" ein weiteres Grazer Familienunternehmen.
Für den 1991 gegründeten Fliesenhändler und -verleger mit Sitz in der Gradnerstraße wurde am Dienstag ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Die Passiva, also die geschätzten Verbindlichkeiten des Betriebs, belaufen sich auf rund 989.000 Euro. Demgegenüber stehen Aktiva in der Höhe von 167.000 Euro, die als freies Vermögen zur Verfügung stehen.
Sanierung ohne Eigenverwaltung
Von der Insolvenz betroffen sind rund 45 Gläubigerinnen und Gläubiger sowie circa 12 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer. Da ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung angestrebt wird, sieht der Sanierungsplan vor, dass die Gläubigerinnen und Gläubiger innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Vorschlags eine Quote von 20 Prozent erhalten sollen.
Preiskampf auch im Baunebengewerbe
Als Ursachen für die Insolvenz gibt die Firma an, trotz hoher Umsätze in den Jahren 2020 und 2021 keine signifikanten Gewinne erwirtschaftet zu haben. Das Jahr 2021 wurde sogar mit einem Verlust abgeschlossen. Bereits seit Beginn der Corona-Krise herrsche im Bau- und Baunebengewerbe ein "ruinöser Preiskampf", der in Verbindung mit zugesagten Fixpreisen und ständig steigenden Materialkosten noch zusätzlich befeuert werde.

- Die Insolvenzursachen liegen besonders in den steigenden Materialkosten, den Lieferengpässen sowie dem Preiskampf im Baugewerbe.
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Zudem wurde der Fokus in den Jahren 2020 und 2021 vermehrt auf Großprojekte gelegt, deren Auftraggeberinnen und -geber die Zahlungen allerdings erst mit erheblicher Verspätung leisteten oder diese vollständig verweigerten. Schließlich sieht sich der Betrieb auch mit Lieferengpässen konfrontiert, die auf die aktuellen Krisensituationen und den dadurch ausgelösten Rohstoff- und Materialmangel zurückzuführen sind.
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