Business-Lunch
Die "Vinothek bei der Oper" ist die erste ihrer Art

Karl Lamprecht spricht beim Business-Lunch mit Redakteurin Antonia Unterholzer im Café Promenade über seine "Vinothek bei der Oper". | Foto: Brand Images
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  • Karl Lamprecht spricht beim Business-Lunch mit Redakteurin Antonia Unterholzer im Café Promenade über seine "Vinothek bei der Oper".
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Als Inhaber der ältesten Vinothek der Grazer Innenstadt ist Karl Lamprecht ein willkommener Gesprächspartner, um über das lokale Unternehmertum in Graz zu sprechen. Beim Business-Lunch mit "MeinBezirk.at" im nahegelegenen Café Promenade erzählt der Weinfachhändler mitunter die Entstehung seiner "Vinothek bei der Oper".

GRAZ. Seit nunmehr 34 Jahren versorgen Karl und Eva Lamprecht Weinliebhaber und Genießer in Graz mit heimischen sowie internationalen Weinspezialitäten und anderen Delikatessen in ihrer Vinothek zwischen Oper und Burg am Tummelplatz 1. Das rund 40 Quadratmeter große Geschäftslokal der "Vinothek bei der Oper" ist zudem auch Treffpunkt für Stammkundinnen und -kunden genauso wie für Touristen von jung bis alt und somit ein beständiger Fixpunkt in der Grazer Innenstadt. 

Über die Tücken und Freuden eines eigenen kleinen Geschäfts, Krisen und Chancen sowie die (Eigen-)Verantwortung der Grazer Kaufleute hat Karl Lamprecht nach Ladenschluss beim Business-Lunch mit MeinBezirk.at im Café Promenade (siehe unten) gesprochen. 

  • Unser Business-"Lunch" ist Uhrzeit-bedingt eher ein Business-"Dinner". Sehen Sie die zeitliche Gebundenheit als Einzelhändler ohne Angestellte als Belastung?

Karl Lamprecht. Seit 34 Jahren gehe ich stets sechs Tage die Woche ins Geschäft. Wenn man das gerne macht, empfindet man es nicht als Belastung. Es sind sicher immer weniger Leute dazu bereit, das zu machen – nicht nur Angestellte sondern auch Unternehmer. Da habe ich auch Verständnis dafür. Aber ich bin mir sicher, dass viele auch vier Tage die Woche nicht so gerne zur Arbeit gehen wie ich an sechs. 

  • Die Freude an der Arbeit mit Wein kommt bei Ihnen ja aus der Familie. 

Meine Frau und ich kommen beide aus der Südsteiermark, aus Weinbauernfamilien. Die Generationen vorher haben es aber nicht leicht gehabt – den Stellenwert, den der steirische Wein heute hat, hatte er früher bei weitem nicht. Erst nach dem bekannten Wein-Skandal 1985 hat ein allgemeines Umdenken stattgefunden und so war diese Krise auch für uns eine Chance.

Der gebürtige Südsteirer hat den Wein "im Blut".  | Foto: Brand Images
  • Der gebürtige Südsteirer hat den Wein "im Blut".
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  • Ihre Vinothek ist die älteste der Grazer Innenstadt. Wie waren die Anfänge?

Bei uns kannte man den Begriff 'Vinothek' damals gar nicht. Die Grazer Stadtwerke hatten uns daher lustigerweise zu Beginn für eine Videothek gehalten. In Italien und Frankreich gab es solche Geschäfte schon lange und das hat uns gefallen. Wir waren so überzeugt, dass es für uns dann keinen Plan B gab. Ohne große Marktforschung haben wir einfach auf unser Gefühl vertraut. Und schließlich haben wir Glück gehabt – es war der richtige Zeitpunkt. 

  • Wer ist Ihre Kundschaft?

Von Jung bis Alt. Das ist glaube ich das größte Kompliment, dass sich alle wohlfühlen. Und es kommen auch Menschen aus allen Schichten, weil für uns ist ein wichtiger Punkt: Hervorragende Weine müssen keinen bekannten Namen haben und auch nicht hochpreisig sein. Wir haben nie auf Imagebetriebe gesetzt sondern auf kleine Betriebe, wo Familien dahinterstehen – da sind oft größere Überraschungen möglich und das ist für uns Qualität. 

  • Erkennen Sie als längjähriger Innenstadt-Unternehmer ein "Innenstadtsterben" in Graz?

Ich könnte es mir jetzt leicht machen und ein paar Sündenböcke finden. Ich finde aber, man sollte nicht jammern, sondern selber aktiv sein. Ich bin ja nicht Unternehmer, damit ich mir überlege was zu tun ist, damit ich eine Förderung kriege. Nein, meine Aufgabe ist es, aktiv zu sein und zu schauen, was muss ich tun, damit mein Geschäft funktioniert. So haben wir es mit unseren treuen Stammkunden geschafft, auch schwierige Zeiten gut zu überstehen.

Zur Person: Karl Lamprecht

Als Sohn einer Weinbauernfamilie in Leutschach an der Weinstraße in der Südsteiermark geboren, war die Begeisterung für den Wein bei Karl Lamprecht vorprogrammiert. Nach seiner Ausbildung zum Weinbau- und Kellermeister und einigen Jahren bei einem großen Weinbaubetrieb in Niederösterreich, eröffnete Lamprecht 1989 gemeinsam mit seiner Frau Eva die "Vinothek bei der Oper", die sich im Laufe der vergangenen 34 Jahre zum Kult-Betrieb in der Grazer Innenstadt etabliert hat. Einen persönlichen Lieblingswein nennt der Weinfachhändler nicht, für ihn gilt: "Wichtig ist, dass der Wein aus der Region kommt, wo ich ihn trinke".

Rindsuppe und Vogerlsalat konvenierten.  | Foto: MeinBezirk.at
  • Rindsuppe und Vogerlsalat konvenierten.
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Promenade

  • Erzherzog-Johann-Allee 1, 8010 Graz
  • Tel: 0316 813 840
  • Web: promenade.aiola.at
  • Öffnungszeiten: Mo bis Do 9-1 Uhr; Fr bis Sa 9-2 Uhr; So 9-0 Uhr

Beschreibung: Seit 2015 lädt das einstige Torwachthaus als "Café Promenade" mit der Aiola-Handschrift zu Frühstück, Kaffee, Drinks, Mittag- und Abendessen. Zwischen Stadtpark und Burggarten gelegen, verdankt das Lokal seine Beliebtheit unter den Grazerinnen und Grazern nicht zuletzt seiner besonderen Lage.

Das sagt "MeinBezirk.at": Zum "Business-Dinner" um 18.30 Uhr hat man im Promenade die Wahl zwischen kleinen Köstlichkeiten wie Beef Tatare, geröstetem Sauerteigbrot, Suppen und Sandwiches sowie Hauptspeisen von Zwiebelrostbraten bis veganer Erbenspasta. Die kräftige Rindsuppe und der Vogerlsalat konvenieren jedenfalls, der Service ist ebenfalls sehr zuvorkommend. 

Business Lunch

Die Grazer Wirtschaft zu Tisch mit MeinBezirk.at. Alle Beiträge unserer wöchentlichen Interview-Serie findest du auf der Themenseite.

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