Der ASV am Rosenhain
Zeitreise durch fast 100 Jahre Tennisgeschichte

- Ein Bild aus den 1960er Jahren, kurz nach Errichtung der Anlage. Auch heute hat sich das Erscheinungsbild kaum verändert.
- Foto: ASV
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Der ASV geht mit schnellen Schritten auf sein 100. Geburtstag zu, die Tennissektion hat seit dem Jahr 1968 ihr Domizil am Rosenhain bezogen, wo die Zeit zumindest ein wenig still steht. MeinBezirk.at ging gemeinsam mit dem ASV "auf Zeitreise".
GRAZ. Im Jahr 1926 gründete eine Gruppe Grazer Studenten den Akademischen Sportverein, kurz ASV, der zu Beginn eine Vielzahl an Sportarten angeboten hat. Zur Auswahl standen unter anderem Fußball, Basketball, Hockey oder Handball. 1927 wurde die Sektion Tennis ins Leben gerufen, die damit einer der ältesten Tennisvereinigungen der Stadt darstellt. Zu Beginn allerdings ohne fixen Platz und so wanderte der Verein als Untermieter über diverse Grazer Tennisplätze. Das änderte sich jedoch im Jahr 1968, als man am Rosenhain eine eigene Anlage mit fünf Sandplätzen und einem Klubhaus errichtete, der Rosenhain ist auch noch heute das Zuhause des ASV.

- Das ASV-Damenteam aus dem Jahr 1954 bestehend aus D.Chichocki, M. Gruber, und M. Jentl (v.l.).
- Foto: ASV
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ASV-Hochzeit in den 80ern und 90ern
Der ASV war, wie der Name auch sagt, als Verein für Akademiker gegründet worden. Die Höchstmitgliederzahl erreichte man in den 80er und 90er Jahren, als es bis zu 384 Tennisspielerinnen und Tennisspieler gab. Daraufhin ereilte auch den ASV das Schicksal vieler Stadtvereine, die Mitgliederzahlen gingen konstant zurück. Vor 15 Jahren wechselte der Vorstand und Andreas Weichsler übernahm den Verein als Obmann. Ihm wurde seine Mitgliedschaft quasi in die Wiege gelegt, Weichsler: "Beide meine Eltern waren ASV Mitglieder und ich wurde dann im Alter von fünf Jahren Mitglied."

- Der Zugang zum Gelände des ASV wirkt unscheinbar.
- Foto: Regionalmedien Steiermark
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Kein Nachwuchsproblem
Aber auch ohne "elterliche Vorbelastung" fanden in den letzten Jahren viele neue Mitglieder ihre Weg zum ASV, wie Horst Zacharias, Leiter der Tennisschule vor Ort, erzählte: "Als ich angefangen habe, habe ich USI-Kurse für Studenten abgehalten, viele davon wurden später auch Mitglied im Verein." Heute zählt der ASV wieder ganze 184 Mitglieder, an jungem Nachwuchs fehlt es also nicht, ganz im Gegenteil, es seien eher alteingesessene Mitglieder, die sich Stück für Stück aus dem Vereinsleben zurückziehen würden.

- Auch die fünf Tennisplätze befinden sich noch im "Originalzustand" aus den 60er Jahren.
- Foto: Regionalmedien Steiermark
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Anlage noch im "Originalzustand"
Eines hat sich über die letzten mehr als 50 Jahre allerdings nicht verändert und das ist die Tennisanlage am Rosenhain, sowohl die fünf Plätze als auch das Klubhaus seinen quasi noch im "Originalzustand", wie Weichsler weiter ausführte. Alle Erweiterungen und Instandhaltungsarbeiten werden selbst erledigt, Federführend dabei ist Horst's Vater Raimund, der mit Leib und Seele am Vereinsheim bastelt. Er errichtete beispielsweise den Terrassenzubau vor dem Vereinsheim, der als allgemeiner Aufenthaltsort genutzt wird, auch die Renovierung der Bar war seine Handarbeit.

- Dieses ASV Tennis Team gewann 1959 den Schwechater Cup: K. Krammer, P. Pokorny, H. Jentl. (v.l.)
- Foto: ASV
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Trotzdem gäbe es bei einer Anlage aus den 60er Jahren natürlich einiges an Sanierungsbedarf, für einen Neubau des Vereinsheims fehlen aber die finanziellen Mittel, Weichsler: "Dafür bräuchte es Unterstützung aus öffentlicher Hand." Mit der finanziellen Situation von Tennisvereinen im ländlichen Raum, könne man den ASV sowieso nicht vergleichen, dort würden Gemeinden und Sponsoren völlig andere Rahmenbedingungen schaffen. Kreativität wird in Zukunft aber trotzdem gefragt sein, in drei Jahren feiert der Akademische Sportverein sein 100 jähriges Bestehen. Horst Zacharias: "Dafür müssen wir uns noch etwas überlegen."
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