Grazer Stadtgeschichte
Woher die Grazer Bezirke ihre Namen haben

Ist die Herkunft der Bezeichnung "Innere Stadt" selbsterklärend, ist der Ursprung der meisten anderen Bezirksnamen ein kniffligeres Rätsel gespickt mit Historie. | Foto: Kubinzky
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  • Ist die Herkunft der Bezeichnung "Innere Stadt" selbsterklärend, ist der Ursprung der meisten anderen Bezirksnamen ein kniffligeres Rätsel gespickt mit Historie.
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Geht man der Herkunft der 17 Grazer Stadtbezirke auf den Grund, so wird man auf eine Reihe von Geschichten und Persönlichkeiten stoßen, die die steirische Landeshauptstadt nachhaltig geprägt haben.

GRAZ. Sie sind wohl den meisten Grazerinnen und Grazern bekannt: Die 17 Stadtbezirke, die die steirische Landeshauptstadt rechts und links der Mur in kleine Ortschaften untergliedern. Anders als etwa in Wien werden die Bezirke in Graz im täglichen Sprachgebrauch nicht mit ihrer Nummer, sondern mit ihrem Namen bezeichnet. Welchen Ursprung die Bezirksnamen haben, ist jedoch den wenigsten bekannt.

Streifzug durch die Stadtbezirke

Ist die Herkunft der Bezeichnung "Innere Stadt" selbsterklärend, ist der Ursprung der meisten anderen Bezirksnamen ein kniffligeres Rätsel. Ein Streifzug durch die Etymologie der Grazer Bezirksnamen, sowie durch andere historische Erzählungen aus Geidorf, Gries und Co., auf Basis der umfangreichen Sammlung des Stadthistorikers Karl Albrecht Kubinzky, lässt sich virtuell auf der Homepage des Museums für Geschichte unternehmen.

Bewohnerinnen und Bewohner des 3. Bezirkes wissen, was sie an ihrem Wohnort haben: Nahe an der Innenstadt und doch grün verstand man unter dem Begriff Geidorf im Mittelalter die Vorstadt schlechthin. Ebenfalls auf seine Lage bezieht sich der Name Straßgang. Der heutige 16. Stadtbezirk lag an einer alten Nord-Süd-Verbindung, wo Funde aus norischer, römischer und slawischer Zeit gemacht wurden. Der Name ist slawischen Ursprungs – "straza" bedeutet so viel wie "Warte". 

Die Namen der 17 Grazer Stadtbezirke haben ihren Ursprung in Persönlichkeiten und Historie. | Foto: Pixabay
  • Die Namen der 17 Grazer Stadtbezirke haben ihren Ursprung in Persönlichkeiten und Historie.
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Von Ufern und Persönlichkeiten

Auch die Verbindung zur Mur war für einige der Stadtbezirke namensgebend. So rührt der Name Lend vom Anlegen, dem Anlenden/Anländen der Flöße und Plätten her, die bis in das frühe 20. Jahrhundert hier im 4. Bezirk auf der Mur verkehrten. Und der feine Murschotter des Flussgebietes kommt im Namen Gries zum Ausdruck – so kennt auch das Buch "Steirischer Wortschatz“, erschienen 1903 den Griesler zum einen allgemein als Uferbewohner und zum anderen speziell den Einwohner des 5. Grazer Stadtbezirkes. Andritz leitet sich wortgeschichtlich wiederum vom altslawischen "jendriza", dem rasch fließenden Bach ab.

Aber auch auf Persönlichkeiten stößt man, geht man der Namensherkunft der Grazer Bezirke auf den Grund. Ob wohl allen Bewohnerinnen und Bewohner des 6. Bezirkes Caspar Andreas von Jacomini ein Begriff ist? Der Unternehmer kam aus dem Hinterland von Triest, war Postmeister in Cilli/Celje und erwarb in Graz die Gründe vor dem Eisernen Tor. Dem 14. Stadtbezirk gab eine Familie seinen Namen: Die Familie Eggenberg erlebte einen atemberaubenden sozialen Aufstieg von Grazer Bürgern des 15. Jahrhunderts bis zum 1623 erlangten Reichsfürstenstand.

Hier liest du, wie die Bezirksvorsteherinnen und -vorsteher über die Grazer Bezirke denken.

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Ist die Herkunft der Bezeichnung "Innere Stadt" selbsterklärend, ist der Ursprung der meisten anderen Bezirksnamen ein kniffligeres Rätsel gespickt mit Historie. | Foto: Kubinzky
Die Namen der 17 Grazer Stadtbezirke haben ihren Ursprung in Persönlichkeiten und Historie. | Foto: Pixabay
Die Basis für den Streifzug durch die Geschichte der Stadtbezirke bildet die Sammlung des Stadthistorikers Karl A. Kubinzky. | Foto: Langhans Fürstenfeld
In Graz steckt viel Geschichte. | Foto: WOCHE
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