"Fridays for Future"-Serie
Wie man am besten mit der "Klimaangst" umgehen lernt
Die Klimakrise ins Bewusstsein der Menschen rücken, die dramatischen Auswirkungen anschaulich machen: Das wollen die Aktivistinnen und Aktivisten von "Fridays for Future" erreichen. MeinBezirk.at gibt ihnen die Plattform für regelmäßige Gastkommentare.
GRAZ. Im fünften Teil unserer Serie berichten Nina Zink und Pia Faist über eine ganz besondere Veranstaltung, die im Grazer "Lesliehof" stattfand: das Klimavarité.
Neuigkeiten über die Gletscherschmelze in den Abendnachrichten, die Dürrekatastrophen im Radio sowie Krieg und Zerstörung auf den Anzeigetafeln in öffentlichen Verkehrsmitteln –schlechte Nachrichten bezüglich der Klimakrise prasseln täglich von allen Seiten auf die gesamte Bevölkerung ein. Jeder Mensch muss wohl oder übel einen Weg finden, mit diesen Nachrichten umzugehen und sie zu verarbeiten.
Was das Klimavarieté, dass im Grazer Lesliehof stattfand, und schlechte Nachrichten miteinander zu tun haben? Es war eine Zusammenarbeit vieler kreativer Köpfe, die mithilfe dieser Veranstaltung für sich eine Möglichkeit schufen, die auf die Welt hereinstürzenden Nachrichten zu verarbeiten. Die brennendsten Themen unserer Gesellschaft wurden dabei humoristisch und teils satirisch behandelt.
Mit Humor gegen die Krise
Wussten Sie etwa, dass man das Weltende in einen Sprechgesang packen, das Rezept für eine Klimakrise nachkochen und die Versiegelungsproblematik artistisch darstellen kann? Gefördert von der Stadt Graz und der HochschülerInnenschaft der TU, waren unter anderem die Poetryslammer Da Wastl und Wittrich sowie die Kabarettistin Christine Teichmann dabei. Unter Christines künstlerischen Leitung stellten wir – das waren Aktivistinnen und Aktivisten der FridaysForFuture, StudentsForFuture und ArtistsForFuture – während der Veranstaltung unter Beweis, dass es möglich ist, die Klimakrise auch auf kreative Art gemeinsam zu verarbeiten.
Dass es nicht nur uns so gegangen ist, zeigten zahlreiche Rückmeldungen, die nicht nur ansprachen, wie wichtig es ist, sich überhaupt mit dem Thema zu beschäftigen, sondern wie hilfreich es sein kann, sich mit dem Thema Klima auf lockere und humorvolle Weise auseinanderzusetzen. Wer es schafft, sich mit der Klimakrise auf eine kreative Art zu beschäftigen, der kann mit den ständigen negativen Informationen besser umgehen.
Ein kreatives Ventil kann helfen, überwältigend scheinende Nachrichten besser zu bewältigen, sodass man nicht bei jeder neuen Studie über CO2-Ausstöße oder Dokumentation über die schmelzende Lebensgrundlage der Eisbären kurz davor ist, das TV-Programm zu wechseln und sich emotional immer mehr abzuschotten. Vielen macht die sogenannte „Klimaangst“, also die dauerhafte Angst um unsere Umwelt, nämlich so sehr zu schaffen, dass sie sich kaum auf anderes konzentrieren können. Wie denn auch? Liest man sich erst einmal richtig in das Thema ein, fällt es schwer, nicht sofort einer Spirale aus Zukunftsangst und Hilflosigkeit zu verfallen.
Klimakrise auf dem Stundenplan
Im Bundesstaat Connecticut in den USA steht der menschengemachte Klimawandel mittlerweile sogar auf dem Stundenplan, um mithilfe von Information gegen Klimaangst anzukämpfen. Denn sich mit dem Thema zu beschäftigen und aktiv zu werden, kann helfen, es aus der Spirale wieder hinauszuschaffen. Seine Gefühle beispielsweise aufzuschreiben, sei es in der Form eines Gedichts, eines Songs, oder einfach nur einer Liste mit Dingen, die einem im Kopf umherschweben, hilft, mit seinen Gedanken besser umzugehen. Beim Sprechen mit anderen Menschen, oder beim Arbeiten an einem gemeinsamen Projekt fühlt man sich nicht mehr ganz so hilflos und kann neue Hoffnung schöpfen. Diese Hoffnung haben wir auch beim Klimavarieté gespürt und sie spornt uns an, weiterhin für unseren Planeten zu kämpfen.
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