Graz Inside
Vom Schreddern bis zum "Smart Waste" - Ein Blick hinter die Kulissen von Saubermacher

Er ist der Schredder von Graz: Der mobile Aktenvernichter vernichtet alte Dokumente direkt bei den Kunden vor Ort. | Foto: Saubermacher/Königshofer/moodley
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  • Er ist der Schredder von Graz: Der mobile Aktenvernichter vernichtet alte Dokumente direkt bei den Kunden vor Ort.
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  • hochgeladen von Anna-Maria Riemer

Knapp zwei Millionen Tonnen Abfall landen bei Saubermacher pro Jahr – Ziel ist eine hohe Wiederverwertung.

Die Schredder-Affäre und der – meist legale – Weg der Aktenvernichtung sind in aller Munde. Die WOCHE wollte wissen, wie in Graz und Umgebung geschreddert wird und hat dem Entsorgungs- und Recyclingunternehmen Saubermacher zu seinem 40. Geburtstag einen Besuch abgestattet. Dabei haben wir nicht nur herausgefunden, wie viel in der steirischen Landeshauptstadt geschreddert wird, sondern auch einen Blick in die Zukunft der digitalen Abfallwirtschaft geworfen.

Aktenvernichtung

Rund 19.000 Festplatten sowie 6.000 Server, Workstations und PCs wurden in den letzten eineinhalb Jahren von Saubermacher vernichtet. "Es ist nicht ungewöhnlich, dass Festplatten geschreddert werden", erklärt der Sprecher des Saubermacher-Vorstands Ralf Mittermayr. Zu den Kunden zählen in erster Linie Unternehmen und öffentliche Institutionen. Dass eine Privatperson jemals persönlich bei der Schredder-Anlage in Premstätten vorbeigekommen wäre, ist Mittermayr nicht bekannt.

Smart Waste

Doch das Aktenvernichten ist nur ein Teilbereich des Unternehmens, in dem über 3.000 Mitarbeiter tätig sind und das unter anderem einen Standort in Dubai hat. Wiederverwertung hat bei Saubermacher als Entsorgungs- und Recyclingunternehmen selbstverständlich Priorität, deshalb setzt man auch bei der Bevölkerung an: "Eine Restmüll-Analyse hat ergeben, dass zwei Drittel des Restmülls in den steirischen Tonnen eigentlich Fehlwürfe sind. Wir versuchen deshalb, neue Wege zu gehen und setzen stark auf digitale Lösungen", erklärt Mittermayr. In der F&E-Abteilung in der Zentrale in Feldkirchen bei Graz wird stetig an der Digitalisierung der Abfallwirtschaft geforscht. Derzeit testet Saubermacher einen Werkstoffscanner an den Fahrzeugen, der anhand der Struktur des Abfalls beispielsweise das ominöse Plastiksackerl im Biomüll entdeckt. In Verbindung mit der "Daheim-App" bekommen die Bewohner der Testgemeinden unter anderem ein Feedback, wie gut die Mülltrennung funktioniert. "Das führt zu einer deutlichen Verbesserung des Trennverhaltens", erläutert Mittermayr und appelliert: "Der Bürger ist in der Abfallwirtschaft ein wichtiger Bestandteil. Durch eine gute Trennung sinken nicht nur die Kosten des Systems, sondern es gibt auch mehr recyclingfähiges Material."

Mit Sensoren CO2 reduzieren

Zu den Innovationen von Saubermacher gehört auch ein Sensor zur Messung des Füllstands oder der Temperatur einer Tonne. Dadurch kann gerade bei Industrieabfällen einerseits via App Alarm geschlagen werden, falls sich die Temperatur ungewöhnlich erhöht, aber auch eine zielgerechte Entladung erreicht werden: "Die Behälter werden erst ab einem Füllstand von 80 Prozent auf der Route eingeplant, dadurch lässt sich der Verkehr reduzieren und CO2 einsparen", erläutert Mittermayr und ergänzt: "Wenn schon nicht Zero Waste, dann zumindest Smart Waste!"

Er ist der Schredder von Graz: Der mobile Aktenvernichter vernichtet alte Dokumente direkt bei den Kunden vor Ort. | Foto: Saubermacher/Königshofer/moodley
Sensor und App: Ralf Mittermayr erklärt die Technik der intelligenten Tonnen. | Foto: Jorj Konstantinov
Smarte Technologie: Die Sensoren an den Fahrzeugen erkennen falsch eingeworfene Abfälle. | Foto: Saubermacher
Die ÖKO-Bin besteht zu 100 Prozent aus recycelten Mülltonnen. | Foto: Jorj Konstantinov
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