Sanierung auf Kurs
Minoritensaal im Herbst fertig (+ Video)
Die Sanierungen im Minoritensaal am Mariahilferplatz neigen sich dem Ende zu: Ab November 2021 soll das Kulturzentrum wieder für Veranstaltungen genutzt werden können. Bis dahin werden noch Paten für renovierungsbedürftige Barockgemälde gesucht.
Der Heilige Nepomuk musste vom Kreuzgang in den Innenhof ziehen: Jetzt steht die barocke Statue im Schatten einer Birke im Grazer Minoritenkloster, im Hintergrund leuchtet rot-weiß ein Absperrband, das an den Kapitelsäulen befestigt ist. Seit März 2020 wird hier auf Hochtouren gearbeitet. Nur einmal habe es eine zweiwöchige Unterbrechung aufgrund des ersten Lockdowns gegeben, beschreibt Pater Petru Farcas. Saniert werden sowohl der Minoritensaal als auch der Kreuzgang.
Es ist ein harterkämpftes Projekt: Über zwei Jahre lang wurde um die Finanzierung gerungen, in zahlreichen Benefizveranstaltungen Geld zur Rettung des Kulturzentrums gesammelt. Denn am Ende soll die Renovierung rund 6,6 Millionen Euro kosten. Den größten Teil stemmen zwar das Land Steiermark und Stadt Graz (je 1,5 Millionen), ausfinanziert ist das Projekt aber noch nicht, weshalb eine große Spendenaktion läuft (siehe unten).
Klimaanlage und Barrierefreiheit
Das neue Kulturzentrum wird barrierefrei sein und einen großzügigen Eingangs- und Café-Bereich im Erdgeschoss besitzen. Beide Innenhöfe werden autofrei gestaltet und mit Schotterrasen versehen, so dass auch hier Veranstaltungen stattfinden können. Zudem werden die Höfe in Richtung Marschallgasse geöffnet, so dass ein Fußgängerdurchgang zwischen Mariahilferplatz und Lendplatz entsteht.
Kern der Renovierung ist allerdings die Erneuerung des barocken Minoritensaals, der unter anderem mit einer Klimaanlage ausgestattet wurde. Zusätzlich habe man in Akustik-Maßnahmen investiert, betont der Bauleiter Roland Heindl. So konnte "das einzigartige Klangerlebnis des Konzertsaals auf ein neues Niveau gebracht werden." Alles in allem, resümiert Heindl, sei das Gebäude jetzt im 21. Jahrhundert angekommen.
Gemälde-Paten gesucht
Neben der technischen Modernisierung werden seit Herbst 2020 auch die Gemälde und Fresken im barocken Minoritensaal renoviert. Für die Fresken ist dabei das Team von Restaurator Claudio Bizzarri verantwortlich, die Gemälde-Restaurierung wird von Erika Thümmel durchgeführt.
Um deren Arbeit zu finanzieren, braucht es allerdings dringend noch Bildpaten. Kostenpunkt: 5.000 Euro für die "kleineren" Heiligengemälde an den Seitenwänden und um einiges mehr für das große Bild "Die Speisung der 5.000" am Kopfende des Saales. Für letzteres Gemälde werde noch der genaue Restaurierungspreis ausgehandelt, heißt es.
Zudem soll bald ein Katalog erscheinen, in dem alle Gemälde einzusehen sind: Wer nicht zu tief ins Geldbörserl greifen will, kann dann auch die Patenschaft für einen einzelnen Engel übernehmen. Ein ähnliches System habe auch bei den Kapitelsäulen im Kreuzgang gut funktioniert, so Pater Farcas. Nur fünf der 40 Säulen hätten noch keinen Paten.
Die Paten und Unterstützer sollen am Ende übrigens auf ihre Kosten kommen: Bürgermeister Siegfried Nagl nützte den Baustellenrundgang, um anzukündigen, dass die Stadt bei der Wiedereröffnung eine Feierlichkeit samt Buffet geben werde. Dazu sollen alle eingeladen sein, die an der Renovierung beteiligt waren.
Steirer für den Minoritensaal – Spendenaktion:
Das Spendenkonto lautet auf „Bundesdenkmalamt, 1010 Wien“
Aktions-Code A150
IBAN: AT07 0100 0000 0503 1050Wichtig: Bei Angabe des Aktions-Codes A150 sowie des Namens und Geburtsdatums (laut Meldezettel) ist die Spende steuerlich absetzbar und wird im Rahmen der Arbeitnehmerveranlagung automatisch berücksichtigt.
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