Kinderlärm beim Spielen
Lautes Kinderlachen sorgt nicht überall für Freude

- Lautes Kinderlachen kann für Reibereien in der Nachbarschaft sorgen.
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Die Kooperation zwischen dem Kinderbüro und MeinBezirk beleuchtet wöchentlich verschiedene Themen. Dieses Mal geht es um Kinderlärm, denn nicht überall erfreut man sich an dem Lauten spielen der Kinder.
GRAZ. Die Tage sind wieder länger, die Temperaturen wärmer und damit tummeln sich auf Spielplätzen, Wiesen und in Innenhöfen wieder mehr Kinder. Dabei kann es beim Spielen ganz schön laut werden. Dieser „Kinderlärm“ verursacht immer wieder Konflikte zwischen Kindern und ihren Familien auf der einen Seite und Nachbarinnen und Nachbarn, die ihre Ruhe haben möchten, auf der anderen Seite. Das Kinderbüro hat sich angeschaut, was es in so einem Fall zu beachten gibt.
Wer selbst Nachwuchs hat oder an die eigene Kindheit zurückdenkt, weiß: Wenn der Spaß am größten ist, denkt man nicht ans leise Sein. Katja Hausleitner vom Kinderbüro erklärt: "Kinder brauchen Platz zum Spielen, um sich zu entwickeln und zu entfalten. Natürlich können spielende Kinder auch manchmal lauter sein. Kinder gehören zur Gesellschaft dazu wie alle anderen und brauchen diese Spielräume."

- Beim Spielen vergisst man schnell seine Umgebung.
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Das sagt das Gericht
"Kinderlärm" ist aus diesem Grund auch nicht mit anderen Lärmquellen vergleichbar. In Deutschland ist "Kinderlärm" bereits seit 2011 aus den Schutzregelungen gegen andere Lärmquellen ausgenommen worden. In Österreich gibt es ein Urteil des Obersten Gerichtshofs: Dieser hat Spiellaute von Kindern in einer Nachbarschaft als "nicht ortsunüblich" definiert. Somit ist "Kinderlärm" auch nicht einklagbar. Auch wenn es keine gesetzlich definierte Nachtruhe gibt, sind in der Hausordnung oft Ruhezeiten festgelegt, die häufig zwischen 22 und 6 Uhr liegen.

- Auf dem Spielplatz steht der Spaß im Vordergrund.
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Im Sinne des nachbarschaftlichen Friedens sollten Eltern darauf achten, dass sich der Spiellärm zumindest ab einer gewissen Uhrzeit in Grenzen hält, betont man seitens des Kinderbüros. Denn ein friedvolles Zusammenleben funktioniert am besten, wenn alle Rücksicht auf die unterschiedlichen Bedürfnisse anderer nehmen: Das Bedürfnis der Kinder, tagsüber nach Lust und Laune zu spielen und das Bedürfnis von Erwachsenen und unbeteiligten Kindern, nachts ungestört zur Ruhe zu kommen.
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