Weltweite Aktion
Fridays for Future ruft am 15. September in Graz zum Streik
Am 15. September rufen auch in Graz die Fridays for Future wieder zum weltweiten Klimastreik. Im Gastkommentar schildern Lisa, Valerie und Selina, warum diese Aktion noch immer notwendig ist.
GRAZ. Bald ist es so weit: Am 15. September ruft Fridays for Future wieder weltweit zum Klimastreik auf. Wieder haben wir einen Sommer voller Naturkatastrophen erlebt, die erste Juliwoche war global die heißeste, seitdem es Temperaturaufzeichnungen gibt. Neben den Hitzeperioden gab es zahlreiche Murenabgänge und Überschwemmungen – viele davon in der Steiermark! Wir haben diesen Sommer deutlich gemerkt, wie sich Veränderungen unserer Umwelt und des Weltklimas direkt auf unser Leben auswirken. Unsere Dächer werden abgedeckt, Keller geflutet, die Hitze macht nicht vor der Wohnungstüre halt und wird besonders in Städten immer mehr zum Problem.
Die Klimakrise bedroht unsere Gesundheit, physisch und psychisch, sie bedroht unsere Menschenrechte. Die Politik muss endlich dementsprechend handeln. Notwendige Gesetze wie ein wirksames Klimaschutzgesetz und ein Erneuerbare-Wärme-Gesetz fehlen im Jahr 2023 in Österreich noch immer! Außerdem braucht es beispielsweise Maßnahmen gegen die extreme Bodenversiegelung und Maßnahmen für Natur- und Artenschutz. Wir werden nicht aufhören zu demonstrieren, laut zu sein und konsequente Klimapolitik zu fordern. Die Klimakrise ist kein rein natürliches Desaster, dem wir machtlos ausgeliefert sind. Sie ist meschengemacht und wir Menschen können auch etwas gegen sie tun.
Gemeinsam mit LebensGroß
Um aufzuzeigen, dass die Klimakrise auch eine soziale Krise ist, gehen wir diesen September das erste Mal zusammen mit LebensGroß auf die Straße. LebensGroß ist ein Verein, der Menschen mit und ohne Behinderungen, Jugendliche, Familien, Menschen mit psychischen Erkrankungen, Menschen ohne Arbeit und Flüchtlinge unterstützt. Gemeinsam wollen wir die Aufmerksamkeit auf jene lenken, die in Krisen oft am meisten betroffen sind. Das sind neben der Jugend eben auch Menschen mit Behinderung, Menschen aus ärmeren sozialen Verhältnissen, sowie Menschen, die bereits jetzt aufgrund der Klimakrise zahlreich flüchten müssen.
Sozial benachteiligte Menschen haben weniger Ressourcen, weniger Möglichkeiten, um sich gegen die Klimakrise zu wappnen. Oft haben sie kein stabiles oder nur ein geringes Einkommen, sind auf Medikamente angewiesen, die den Körper empfindlicher gegenüber Hitze machen, oder halten allgemein Hitze schwerer aus. Sie leben eher in schlecht isolierten Wohnungen, die bei Hitzewellen besonders wenig Schutz bieten. Es gibt viele Gründe, warum der Care-Sektor insbesondere von der Klimakrise betroffen ist – darum ist es umso wichtiger, dass wir uns zusammentun und für eine inklusive und sozial gerechte Welt einstehen, in der verantwortungsvoll mit natürlichen Ressourcen umgegangen wird.
Mehrere Redebeiträge
Beim kommenden Klimastreik wird es unter anderem von Fairsorgen, der Seebrücke Graz sowie der Plattform 1,5 Graz Redebeiträge geben. Gestartet wird in Graz um 12 Uhr beim Europaplatz am Hauptbahnhof. Der Streik endet gegen 14:30 in der Zinzendorfgasse. Menschen jeden Alters sind eingeladen teilzunehmen! Gemeinsam können wir etwas bewegen, immerhin haben wir eine lebenswerte Zukunft für alle zu gewinnen!
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