Ein König für eine Klasse – Wenn in einer Schulstunde ein Roman entsteht

- Leseratten: Max, Hagen, Rania, Anastasia und Laura (v.l.) besprechen ihr Buch "Ultimus Ultimorum".
- Foto: Jorj Konstantinov
- hochgeladen von Verena Schaupp
Die 3.c des Akademischen Gymnasiums erzählt, wie sie in ihrer Deutschstunde einen Fantasyroman geschrieben hat. 27 junge Autoren im Gespräch.
Der Winter zieht ins Land, und auch das Herz des Königs wird von einer klirrenden Kälte heimgesucht. Doch wer ihm ein Heilmittel für seine Krankheit findet, dem sei ein Wunsch gewährt...
Königliches Projekt
Etwa so beginnt der Roman der 3.c des Akademischen Gymnasiums. "Ultimus Ultimorum. Die Hoffnung des Königs" ist ein 200-seitiges Projekt der Schulklasse.
"Das war einmal etwas anderes als nur Grammatik zu schreiben", meint der zwölfjährige Hagen und lächelt zufrieden. Er ist einer der 27 Autoren des Fantasyromans, den es als Book-on-Demand bei "myMorawa" zu bestellen gibt. "Das Buch war viel Arbeit, aber es hat mir super gefallen", meint Hagen und seine Mitschüler nicken ihm zu.
Einblicke ins Autorenleben
"Unsere Klasse ist verschrien, wir sind nicht immer so brav. Keiner hat uns zugetraut, dass wir das am Ende schaffen und jetzt haben wir es allen bewiesen. Das ist schon cool", sagt Leon. Auch er erntet nur zustimmendes Nicken seiner Klassenkollegen.
Obwohl die Klasse als laut gilt, ist sie heute ruhig, bestimmt, mehrere Kinderhände ragen in die Höhe. Es gibt viel zu erzählen über den Roman. "Wir haben uns in Teams besprochen und dann zu Hause geschrieben", sagt Christoph. "Der König ist nach dem Frühling erkrankt, in Autorenteams haben wir nach einem Heilmittel gesucht und kurze Geschichten verfasst", erklärt Melli. "Deadlines einhalten ist stressig, aber Autorin zu sein, ist schon eine spannende Vorstellung", meint Lando-Liv. "Das Buch am Ende in der Hand zu halten, ist echt 'Wow!'", ruft Anastasia.
Eine Klasse und ihr Buch: Die 3.c des Akademischen Gymnasiums präsentiert stolz ihren Fantasyroman. (Foto: Jorj Konstantinov)
Deutschunterricht anders
Im ersten Semester des Schuljahres 2016/2017 wurde das Projekt unter der Leitung von Professorin Gudrun Wieser durchgeführt. "Wir haben ein ähnliches Projekt schon letztes Jahr im Deutschunterricht umgesetzt. So geht Schule einmal anders", meint die Deutschprofessorin. Bei den jungen Schreiberlingen stößt das Projekt jedenfalls durchwegs auf positives Feedback und fördert auch das gute Klima untereinander. "Das Projekt ist sicher ein großer Gewinn für unsere Klassengemeinschaft gewesen", sagt Melli zufrieden und lächelt in die Runde.
Buchpräsentation auf der Uni
Am 20. März kann die Schulklasse noch weiter reinschnuppern in den Berufsalltag von Autoren. Denn da halten sie eine Buchvorstellung an der Karl-Franzens-Universität Graz. "Natürlich sind wir nervös", ertönt es aus der kichernden Menge. "Aber es ist richtig cool!"
Wer jetzt noch wissen will, ob der König durch ein Heilmittel gerettet wird, kann sich das Buch bestellen und "Ultimus Ultimorum" durchschmökern. Wenn es nach der Kurzbeschreibung der Schüler geht, hat der Fantasyroman jedenfalls alles, was ein gutes Buch braucht: Spannung, Drama ... "Und lustig ist es auch."


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