Der Kaiser ruht in Graz – "Graz Inside" im Mausoleum
Dompfarrer Heinrich Schnuderl erzählt in "Graz Inside" von den Besonderheiten des Mausoleums.
"Das Mausoleum ist eines der meistfotografierten Gebäude in Graz", leitet Dompfarrer Heinrich Schnuderl seine Ausführungen über das Mausoleum ein, während er die WOCHE für die Serie "Graz Inside" durch das historische Gebäude führt.
Italienische Kunst in Graz
Die Geschichte des Mausoleums beginnt im Jahr 1614. Damals beauftragte Kaiser Ferdinand II. den italienischen Künstler Giovanni Pietro de Pomis mit der Errichtung eines Grabbaus. "Er hatte den Wunsch, sich in Graz bestatten zu lassen und wollte nicht in die Kapuzinergruft wie die anderen Habsburger", erklärt Schnuderl. Dazu wählte er das Areal, neben der Friedhofskirche, die der heiligen Katharina geweiht war. "Früher war hier ein Friedhof und das Mausoleum, wie wir es heute kennen, besteht aus der Katharinenkirche und dem eigentlichen Mausoleum Ferdinands II.", erläutert der Dompfarrer.
Ruhestätte des Kaisers
Bis zum Tod Ferdinands im Jahr 1637 war nur der Rohbau fertig. "Erst vier Jahrzehnte später wurde der bekannte Grazer Architekt Johann Bernhard Fischer von Erlach mit der Innenausstattung betraut", führt Schnuderl aus und zeigt auf die Holzaltäre. An den Decken ist der Sieg der Habsburger über das Osmanische Reich von 1683 dargestellt. "Das Heilige Grab wird an Karfreitagen geschmückt und es gibt eine Prozession vom Dom zum Mausoleum", sagt Schnuderl weiter und führt die WOCHE in das Untergeschoss, wo Ferdinand II, seine Frau, sein Sohn sowie seine Mutter seit Jahrhunderten ruhen.
Interessant sind weiters die Eigentumsverhältnisse: Das Mausoleum gehört nämlich sich selbst. "Die Kirche hat die Verwaltung übernommen und sorgt dafür, dass die anfallenden Kosten getragen werden", erklärt Schnuderl. Das quasi i-Tüpferl ist die Aussicht aus dem Turm, die man nach einem sportlichen Aufgang genießen kann.
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