Der Gitarrenbauer aus der Murmetropole: Graz ist sehr "vielsaitig"

- <b>Hat seine größte</b> Leidenschaft gefunden: Christoph Seewald ist Gitarrenbauer mit Leib und Seele.
- Foto: Foto Fischer
- hochgeladen von Christoph Hofer
Christoph Seewald baut und repariert in Graz Gitarren und führt
damit ein seltenes Handwerk weiter.
Wer kann von sich schon behaupten, nur Unikate herzustellen? In Christoph Seewalds Gitarrenwerkstätte in der Brandhofgasse gleicht kein Instrument dem anderen. Ganz egal ob Jazz-, Konzert- oder E-Gitarre: Jede einzelne wird vom Grazer in einer Vielzahl von Arbeitsschritten händisch hergestellt. Das Hauptgeschäft sind aber Reparaturen: "Auch, wenn eine neue Gitarre billiger zu erwerben wäre, geht es oft um den ideellen Wert", sagt Seewald und zeigt auf eine Wappengitarre, die bereits über 100 Jahre alt ist.
Von der Pike auf gelernt
Kaputt werden könne über die Jahre genug. "Wenn Leimstellen aufgehen oder Teile brechen, ist das normal." Man kann die Begeisterung für das Handwerk in Seewalds Aussagen förmlich spüren. Beim WOCHE-Lokalaugenschein ist er gerade dabei, eine ganz neue Gitarre zu fertigen. "Bevor ich mit einem Instrument beginne, fertige ich eine genaue Fachzeichnung an. Danach beschäftige ich mit der sorgfältigen Holzauswahl."
Im konkreten Fall der entstehenden Konzertgitarre, verwendet er Ahorn und Fichte. "Im Streichinstrumentenbau ist das die klassische Holzauswahl. Bei Gitarren bieten sich darüber hinaus Holzarten wie Nuss, Birne und Ulme an", sagt der Grazer, der das Handwerk auf der staatlichen Berufsfachschule für Instrumentenbau im oberbayerischen Mittenwald erlernt hat. "Ich habe früher einige Jobs ausprobiert, ehe mir klar wurde, dass ich das am besten kann." Vor drei Jahren hat er dann die Räumlichkeiten von Geigenbauer Edmund Resch übernommen.
Mittlerweile beschäftigt Seewald auch einen Lehrling. "Er ist der einzige Gitarrenlehrling in Österreich, ich will, dass er wirklich etwas lernt."



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