Das Leben ist ein Kinderspiel: 30 Jahre Fratz Graz

- Fratz Graz macht die Stadt seit Jahren zum Spielfeld.
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Ständig auf der Suche nach Spiel- und Lebensräumen für Kinder: Heuer feiert Fratz Graz das 30-Jahr-Jubiläum.
"Der schönste Spielplatz ist draußen." Wenn Ernst Muhr das sagt, glänzen seine Augen. Kein Wunder, ist er doch Geschäftsführer von Fratz Graz, der Fachstelle für Spiel(t)räume. Tag für Tag setzen sich er und sein Team für die Schaffung, Verbesserung und Erhaltung kinder- und jugendfreundlicher Spiel- und Lebensräume in der Steiermark ein. Anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums blickt Muhr mit der WOCHE auf die Anfänge zurück.
Im Alter von 26 Jahren gründete der gelernte Schlosser, der unter anderem bei Jugend am Werk gearbeitet hat, seinen eigenen Verein. "Wir haben 1991 im Bezirk Lend begonnen. Mit einem alten VW sind wir durchs Land getingelt, heute nutzen wir Lastenräder", sagt Muhr und spielt gleichzeitig auf die zahlreichen Veränderungen – sowohl gesellschaftlich als auch technologisch – in den drei Jahrzehnten an.

- Mit innovativen Ideen werden Kids zum Spielen animiert.
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Niederschwelliger Zugang
"Zu unserer Zeit wurde ein Spiel weitergegeben, das klappt nicht mehr. Heute muss man die Kinder auch viel stärker zum Spielen animieren." Umso wichtiger sei es, ständig neue, kreative Spielideen zu entwickeln.
Legendär sind mittlerweile beispielsweise das Spielmobil, ein mit Spiel- und Bastelmaterial ausgestatteter Kleinbus, sowie das Umweltspielmobil, das mit speziellen Experimentiermaterialien für junge Umweltschützer beladen ist. Dieses elektrobetriebene Lastenfahrrad ist immer wieder in Parks, Siedlungen und Wohnstraßen zu Gast. "Es geht darum, Umweltthemen spielerisch zu behandeln", so Muhr. Bewusstseinsbildung ist überhaupt das Wort der Stunde. So hat Fratz Graz gemeinsam mit Kindern auch die beiden Figuren "Schrotty und Engy" entworfen, die zu Aktionen des Alt-Mach-Neu-Mobils einladen. "Wenn Gegenstände kaputt sind, müssen sie nicht immer gleich weggeworfen werden. Wir wollen zeigen, was man aus alten Teilen alles herstellen kann."

- Ziel ist es, Spielräume in Städten und Gemeinden zu sichern.
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Ziel: die bespielbare Stadt
Abseits von aktuellen Themen wie Umwelt- und Klimaschutz geht es bei Fratz Graz, das auch Jugend- und Begegnungsräume betreibt, aber auch um den nötigen Spielraum für Kinder. "Es muss in Städten wie Graz, die immer stärker verbaut werden, weiterhin Spielplätze geben. Auch der Weg zum Spielplatz sollte idealerweise von Kindern geplant werden", sagt Muhr, der sich eine bespielbare Stadt nach dem deutschen Vorbild Griesheim wünscht. Diese Idee wurde wie jene von 21 Schaukeln, die leuchten, und einem Radspielplatz auch ins Bürgerinnen-Budget der Stadt aufgenommen.



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