Gratwein-Straßengel: Stopp der Lebensmittelverschwendung

Der Kühlschrank kommt von einem privaten Spender, der Strom von der Gemeinde. Michael Kienreich vor der Lebensmittelklappe in Gratwein.
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  • Der Kühlschrank kommt von einem privaten Spender, der Strom von der Gemeinde. Michael Kienreich vor der Lebensmittelklappe in Gratwein.
  • hochgeladen von Edith Ertl

Rund 40 Kilogramm an Lebensmitteln wirft jeder Österreicher jährlich weg. Nicht selten landen original verpackte Nahrungsmittel im Müll. Eine Alternative dazu heißt „Foodsharing“, Michael Kienreich aus Gratwein-Straßengel teilt und tauscht Lebensmittel, völlig kostenlos, unbürokratisch und anonym. Mitmachen kann jeder.

Geschenkt: Lebensmittel aus der Klappe

Am Vorplatz des Gratweiner Gemeindeamtes stehen ein Kühlschrank und eine Speiseklappe. Hier kann jeder Lebensmittel hineingeben, die er nicht braucht, und ebenso ist jeder eingeladen, sich daraus kostenlos zu bedienen. Kann das funktionieren? „Ja“, sagt Michael Kienreich und nennt die einfachen Spielregeln.

Ha jemand zu viele Zucchini oder Paradeiser im Garten, dann ist die Klappe eine Alternative zum Kompost. Tragen Obstbäume Früchte, die niemand ernten kann, dann genügt ein Anruf beim „Foodsaver“. 150 solcher „Lebensmittelretter“ gibt es bereits in Graz und Umgebung. Sie übernehmen die Ernte, lassen so viele Zwetschken bei der Oma, wie sie braucht, nehmen den Rest mit und machen daraus Marmelade, die wiederum verteilt wird.

Stopp der Lebensmittelverschwendung

Die Foodsharing-Idee kommt aus Deutschland und wurde unter anderem von Valentin Thurn (Taste the Waste) und Raphael Fellmer (Glücklich ohne Geld) ins Leben gerufen. Erklärtes Ziel ist die Eindämmung der Lebensmittelverschwendung. Dazu werden Nahrungsmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist oder die aus anderen Gründen nicht mehr verkäuflich sind, wie beispielsweise Essensreste von Restaurants, durch die Foodsaver abgeholt und über die gekennzeichneten Klappen und FairTeiler-Kühlschränke frei an die Bevölkerung abgegeben. Die Verwendung der daraus entnommenen Lebensmittel erfolgt auf eigene Verantwortung.

„Auch nach dem Ablaufdatum sind Lebensmittel meist noch genießbar. Wir haben verlernt, nach Geruch, Aussehen und Geschmack die Verwertbarkeit zu prüfen“, sagt Kienreich. Der Jugend-Sozialarbeiter wünscht sich, dass viele in Gratwein-Straßengel die „Klappe“ aufmachen. „Wenn niemand die Lebensmittel hier abholt, dann war meine Arbeit umsonst“. Gesucht werden Privatpersonen, die nicht mehr gebrauchte Lebensmittel in Klappe und Kühlschrank legen. Obst, Gemüse, Eier, Käse, Tee, Kekse aber kein Alkohol soll künftig hier für andere zu finden sein. Kienreich sucht zuverlässige Foodsaver, die Lebensmittel in der Gastronomie und in Kaufhäusern abholen und beim Ernten helfen. Was diese „Lebensmittelretter“ dabei selbst verwenden wollen ist Lohn für ihren Einsatz, alles andere kommt in die Klappe. Infos michael@sinnspiel.at oder www.foodsharing.at.

Weiterführende Links:
Meinung - Essen gehört nicht in die Mülltonne
Kostnixladen Gratkorn

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