Immer mehr Neuerkrankungen
Weltparkinson-Tag macht Aufmerksam

- Adolf und Regina Koffler in ihrem Gewächshaus mit Orchideen und anderen tropischen Pflanzen.
- Foto: MeinBezirk
- hochgeladen von Carmen Rienzner
Parkinson ist nach Alzheimer die zweithäufigste, aber auch die am schnellsten anwachsende neurodegenerative Erkrankung weltweit. Der Welt-Parkinson-Tag am 11. April soll auf die steigende Zahl der Neuerkrankungen und auch auf die Wichtigkeit einer frühen Diagnose aufmerksam machen.
HERMAGOR. Die Parkinson-Selbsthilfegruppe in Hermagor ist eine wichtige Anlaufstelle für Betroffene. Sie leiden nicht nur an den Symptomen dieser Krankheit, sondern auch an den Reaktionen ihres Umfelds. Aber auch Angehörigen von betroffenen Menschen wird dort geholfen, denn mit einer schweren Erkrankung eines geliebten Menschen ist oft schwierig umzugehen.
Austausch
In regelmäßigen Abständen kommen Betroffene und Angehörige zusammen, um sich über Therapien und auch Behandlungsformen zu informieren und auszutauschen. Die Gruppe unternimmt Ausflüge, es gibt Vorträge und Feiern - alles zur Stärkung der Gemeinschaft. Im Krankenhaus in Hermagor gibt es dienstags immer Gymnastik. Zusammen mit den dort arbeitenden Physiotherapeuten werden immer neue Therapieansätze ausprobiert. Beispielsweise Thai Chi und Boxen. "Besonders durch die langsamen Bewegungen im Thai Chi werden durch Strecken und Dehnen und das Halten von Positionen werden die Muskeln gestärkt, die Mobilität gefördert und die Sturzgefahr reduziert." So erklärte der Leiter der Selbsthilfegruppe Adolf Koffler.
Engagierter Leiter der Gruppe
Selbst an Parkinson erkrankt, traf Adolf Koffler eher zufällig auf Dr. Tomantschger und somit auf die Parkinsonselbsthilfegruppe. Tomantschger, Neurologe im Gailtal und eine Koryphäe, wenn es um Parkinson geht, engagiert sich auch für die Selbsthilfegruppe, bringt sich ein, bewirbt diese bei Betroffenen. Koffler leitet inzwischen die beiden Parkinson Selbsthilfegruppen in Hermagor und Villach. Er betont, dass vor allem das Personal im Krankenhaus Hermagor hervorragend sei - das Engagement, die Weiterbildung im Bereich Parkinson der Angestellten dort und auch die Freundlichkeit seien das, was die Gruppe einzigartig mache. Die Selbsthilfegruppe in Villach trifft sich immer donnerstags - auch hier findet Gymnastik statt. Die Gruppen seien aber auch wichtig, wenn es um organisatorisches geht und auch in finanzieller Hinsicht - wo man welche Hilfen beantragen könne. Der Austausch sei in allen Lebenslagen hilfreich. In ganz Kärnten gäbe es rund 200 Mitglieder in den Selbsthilfegruppen bei 1800 Erkrankten. In Hermagor, Villach, Klagenfurt und St. Veit gibt es aktive Gruppen.
Leidenschaft für Orchideen
Eine weitere Leidenschaft von Adolf Koffler sind Orchideen. Lange war er Obmann des Ochideenvereins in Kärnten. Seine Leidenschaft dafür ließ ihn ein ganzes Gewächshaus im eigenen Garten in Ledenitzen, nahe des Faaker Sees, füllen. Die Krankheit erschwerte die aufwendige Pflege der Pflanzen aber zunehmend und somit musste er die Leitung abgeben und die Sammlung verkleinern. Nichtsdestotrotz spricht er im Gewächshaus über seine Orchideen gleich leidenschaftlich wie über seine Parkinsonselbsthilfegruppen.
Parkinson-Info-Tage
Am 16. und 17. Mai finden in St. Stefan im Gailtal im Gemeindezentrum die bereits dreizehnten Kärntner Parkinson-Info-Tage statt. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit für die Krankheit zu steigern, denn besonders bei Parkinson sei es wichtig, dass die Krankheit früh erkannt wird. Bereits entstandene Schädigungen im Nervensystem können nämlich nicht wieder rückgängig gemacht werden. Am Programm stehen unterschiedliche Vorträge über die Krankheit und die Therapieformen. Mehr Informationen zum Event: bei den Tourismusinformationen Hermagor und St. Stefan und bei Dr. Tomantschger unter: 04282/4828.
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