Medizin
Lieferengpässe bei Arzneien: Apotheker müssen Lösungen finden

- Nicht jedes Medikament ist jederzeit uneingeschränkt verfügbar. Engpässe kommen durchwegs immer wieder mal vor.
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- hochgeladen von Iris Zirknitzer
Können Medikamente nicht mehr geliefert werden, müssen Apotheker einfallsreich sein und umdisponieren.
GAILTAL. Weltweit nehmen die Engpässe bei Arzneimitteln zu. Einige Medikamente sind immer häufiger nicht erhältlich, kaum oder schwer lieferbar. Der Mangel an Arzneien ist auch im Gailtal nicht von der Hand zu weisen. Aber die Apothekerinnen im Tal geben Entwarnung: Sie finden in den meisten Fällen eine geeignete Lösung. „Lieferengpässe hat es immer schon gegeben. Im Moment etwas vermehrt, was sicher auch mit der angespannten wirtschaftlichen Lage zu tun hat, aber auch mit den Lieferengpässen bei Rohstoffen, dem Ukraine-Krieg und so weiter. Dies macht auch vor der Apotheke nicht halt“, sagt Brigitte Krovat von der Adler Apotheke in Hermagor. Laut der Apothekerin sind momentan jedoch nicht mehr Arzneimittel eingeschränkt verfügbar, als vor oder während der Corona-Pandemie.
Generika sind geeigneter Ersatz
„Es kommt immer wieder vor, dass wir kurzfristig Medikamente weder von unseren Großhändlern noch von der Pharmaindustrie direkt ausgeliefert bekommen.“ Sorgen müssen sich Patienten deswegen keinesfalls machen. „Wir Apothekerinnen und Mitarbeiterinnen der Apotheken in Hermagor bemühen uns, die zurzeit eingeschränkt verfügbaren Medikamente durch Parallelimporte oder Generika (Medikamente mit gleichen Inhaltsstoffen wie das Originalpräparat) für unsere Patienten zu besorgen“, gibt Brigitte Krovat Entwarnung. Das ist für die Apotheker zwar mit einem organisatorischen Mehraufwand verbunden, „den wir aber gerne für unsere Kunden machen“, sagt die Apothekerin und betont: „Jeder Patient bekommt auch weiterhin die Medikamente, welche er von seinem Arzt des Vertrauens verordnet bekommen hat.“ Es kann mitunter zu kurzen Wartezeiten kommen, sofern es kein verfügbares, gleichwertiges Präparat gibt. Margarete Pulferer von der Apotheke zum Heiligen Josef in Kötschach-Mauthen stellt fest: „Es gibt sehr wohl Lieferengpässe quer durch alle Wirkstoffgruppen, vor allem aber bei Antibiotika, Schmerzmitteln, Blutdruckmitteln oder Kortisonpräparaten.“ Engpässe gibt es laut Pulferer immer wieder, etwa wenn Rohstoffe aus Europa ausgelagert werden. „Wenn Firmen, die weltweit agieren, nur mehr in diverse Länder liefern, und zwar in jene, wo der Marktanteil am größten ist, bekommen wir das zu spüren“, sagt die Apothekerin.
Gelassen bleiben
Panik muss deshalb nicht aufkommen. „Ist ein bestimmtes Medikament gerade nicht verfügbar, suchen wir eine Alternative. Wir verabreichen in so einem Fall ein adäquates Arzneimittel einer anderen Firma mit den gleichen Inhaltsstoffen. Wir kooperieren mit anderen Apotheken und informieren uns, ob dort das gewünschte Medikament dort erhältlich ist“, informiert Pulferer. Dass die Versorgung mit Medikamenten zusammenbricht, davon ist man weit entfernt.



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