Gailtal
Ein Schwimmkurs kann dein Leben retten

- hochgeladen von Nicole Schauerte
Wer sich beim Baden abkühlen möchte, sollte schwimmen können. Die Nachfrage nach Kursen steigt.
GAILTAL. Der Schwimmunterricht lag, wie der gesamte Schulsport, in den letzten knapp zwei Jahren weitgehend brach. Düstere Prophezeiungen von Experten sagten für den Sommer 2021 mehr Badeunfälle mit Kindern im Alter von sechs bis zehn Jahren voraus. Wie ist die Situation jetzt?
Starke Nachfrage
"Der Bedarf ist groß", stellt Christian Kogler, Betriebsleiter der Aquarena Kötschach-Mauthen und Bademeister, fest. "Nachfrage und Bedarf an Schwimmkursen, auch für Kinder von vier bis sechs Jahren, sind riesig. Derzeit ist unser Schwimmlehrer ausgebucht."
Auch für Erwachsene
Zusätzlich zu den Kinderkursen gibt es auch Angebote für Erwachsene. Meist sind es ältere Menschen, die als Kind keine Gelegenheit hatten, schwimmen zu lernen. "Toll, wenn sich jemand auch in höherem Alter traut", findet der Experte. Grundsätzlich ist Christian Kogler der Meinung: "Ein Skikurs ist Luxus, aber Schwimmen ist immer ein Lebensretter!"
Einige Gemeinden bieten ebenfalls Schwimmkurse und -abzeichen an, auch in Kooperation mit Schulen, zum Beispiel das Lesachtal. Wichtig ist es auch, dass die Kurse für die Familien leistbar sind. Bei der Abnahme der Schwimmabzeichen kooperiert auch die Aquarena mit der Wasserrettung, die im Gailtal am Pressegger See stationiert ist. Hier sieht Einsatzleiter Andreas Göttling etwas besorgt aus. "Eigene Schwimmkurse können wir grad nicht anbieten, da wir dabei sind, neue Schwimmlehrer auszubilden und das braucht Zeit", sagt der erfahrene Wasserretter.
Schlechte Voraussetzungen
Wie Christian Kogler beobachtet er jedoch immer wieder, dass viele Kinder schlecht oder gar nicht schwimmen können. Die Zahl der Badeunfälle stieg zum Glück noch nicht. Neben der Technik können auch andere Faktoren wie Hitze und Kreislauf eine Rolle spielen, um gefährliche Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen. Kogler weist auf beunruhigende Studien hin: "Kinder unter sechs Jahren gehen meist still unter und machen sich gar nicht erst bemerkbar." Umso wichtiger sei eine gute Ausbildung, um im Wasser wirklich ungetrübten Spaß haben zu können. Er weist auch auf bestehende Angebote beim Baby- und Kleinkindschwimmen hin und empfiehlt diese zu nutzen. Neben Göttling und Kogler bestätigt auch Jakob Dabringer, Betriebsleiter des Strandbades Pressegger See und erfahrener Bademeister, einen Nachholbedarf, was die Schwimmfähigkeiten von Kindern im Vorschul- und Grundschulalter anbelangt. "Besonders wenn ganze Schulklassen zu Besuch sind, fällt das besonders auf", so Dabringer. Die zuletzt angebotenen Schwimmkurse waren allesamt ausgebucht. Doch während viele Anbieter von Schwimmkursen für den verbleibenden Sommer abwinken, verspricht Dabringer: "Wir werden uns hier sehr bemühen auch im August noch ein paar Angebote für Schwimmanfänger auf die Beine zu stellen." Wer die Grundlagen des Schwimmens geschafft hat, stellt aber auch manchmal fest, dass das Wasser auch ein tolles Element für Sport ist. Dazu sind zusätzliche Fähigkeiten, wie das Erlernen bestimmter Schwimmarten, erforderlich.
Spezielle Sportkurse
"Bei mir lernen Kids in speziellen Kursen die richtige Schwimmtechnik im Kraul-, Brust- und Rücken-Stil und können dies dann in regelmäßigen ganzjährigen Programmen im Sommer (Outdoor) und Winter (Indoor) in diversen Trainingsgruppen festigen und konditionell erweitern", sagt Klaus Weiss, erfahrener Schwimmlehrer und Betreiber einer privaten Schwimmschule. Wer zu ihm kommt, kann sich grundsätzlich bereits sicher im Wasser bewegen und hat Ausdauer.


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