CUBE-Hotel-Versteigerung neuerlich abgesagt

- hochgeladen von Hans Jost
Die Wintersaison 15/16 steht unmittelbar bevor. Das CUBE in Tröpolach verzeichnet trotz verwirrender Schlagzeilen eine bereits gute Buchungslage
Nachdem der markante Hotelbetrieb in wirtschaftliche Schieflage geraten war und bereits vor einem Jahr eine angesetzte Versteigerung der Liegenschaft kurzfristig abgesagt wurde, hat sich das Szenario rund um die verwirrende Suche eines neuen Besitzers am 23.Oktober 2015 mit frappierender Ähnlichkeit wiederholt. Die für diesen Tag anberaumte Zwangsversteigerung am Bezirksgericht Hermagor wurde neuerlich kurzfristig abgesagt, d.h. die Exekution findet nicht statt.
In welcher konkreten Form sich im Hintergrund Banken, Besitzer und Betreiber geeinigt haben, dringt nicht an die Öffentlichkeit. Aus dem CUBE Head-Office in Wien war bisher niemand zu einer Stellungnahme bereit.
Die positive Botschaft ist jedenfalls, dass die urbane Hotelanlage in alpiner Umgebung für die demnächst anlaufende Wintersaison bedenkenlos und ganz regulär gebucht werden kann.
Saison gut gebucht
Nach Auskunft von Bürgermeister Siegfried Ronacher sind auch der Stadtgemeinde Hermagor-Presseggersee nähere Details nicht bekannt: „Fest steht, dass es keinen Stillstand gibt, sondern dass der Betrieb positiv weitergeführt wird. Mit angeblich schon 14.000 Buchungen läuft die Saison auch sehr gut an.“
Angesprochen auf etwaige offene Abgabenforderungen seitens der Gemeinde an das CUBE-Hotel gibt der Bürgermeister Entwarnung: „Wir haben in dieser Angelegenheit bisher kein Geld verloren.“
Daten und Fakten
In der aktuellen Edikts-Datei vom 12.Oktober 2015 wird der Schätzwert der Liegenschaft mit € 6,140.000 beziffert; als geringstes Gebot für die Versteigerung waren € 3,070.300 bei einem Vadium von € 614.060,-- angesetzt worden.
Die gesamte Hotelanlage besteht aus zwei praktisch baugleichen Baukörpern und verfügt in jeweils 3 Obergeschossen über insgesamt 486 Betten in 129 nüchtern und funktionell ausgestatteten Nichtraucher-Zimmern. Es gibt 2er, 4er und 8er-Zimmer.
Reception, Büros, Bar, Sports-Terrasse, Speiseräume, Hotel-Lobby und Chill-Out- Areas befinden sich im Erdgeschoss.
Im Untergeschoss sind eine hauseigene Disco sowie Relax Area mit Sauna, Dampfbad und Ruhebereich sowie ein grosszügiger Fitness-Bereich mit entsprechenden Kraft- und Ausdauergeräten installiert.
Ein absoluter baulicher Hingucker ist die Tatsache, dass alle Etagen des CUBE-Hotels nur über betonierte Rampen mit angenehmer Steigung – anstelle über übliche Stiegenhäuser – erreichbar sind. Dadurch können sportliche Gäste beispielsweise mit dem Bike bis zu ihren Zimmern in den Obergeschossen fahren, weil es keine Stufen gibt.
Historie
Die beiden viergeschossigen CUBE-Würfel mit ihrer auffallend modernen Fassade am Fusse des Nassfeldes sind kein touristisches Leichtgewicht, sondern durch ihre Baugrösse und die Bettenkapazität sehr aufnahmefähig. Erklärte Zielgruppe des im Februar 2004 eröffneten Betriebes waren und sind junge und jung gebliebene, sportlich ambitionierte Gäste.
„CUBE-Erfinder“ und Betreiber Rudolf Tucek liess damals mit seinem neuen, beinahe sensationellen Konzept des urbanen Projektes in alpiner Umgebung angeregt und vieldiskutiert aufhorchen, landete damit aber einen absoluten „Aha-Effekt“ und punktete mit den beiden „Würfeln“ sowohl baulich als auch bezüglich des Kunden-Segmentes vorerst überaus erfolgreich.
Warum dann im späteren Verlauf das CUBE jeweils nur mehr während der Wintersaison geöffnet wurde und in welcher Form Tucek aktuell noch in der Chefetage mit-entscheidet, ist nicht bekannt. Das Firmenbuch weist jedenfalls seit Sommer 2015 als handelsrechtlichen Geschäftsführer Michael Wakolbinger aus. Darüberhinaus ist dort auch die WMI Stiftungsbeteiligungs GmbH verbrieft.
Zukunft
Vorerst kann die bevorstehende Wintersaison im CUBE wie bisher geordnet anlaufen. Aus informierten Kreisen ist allerdings zu hören, dass es interessante Pläne für die nächsten Jahre gibt. Bürgermeister Siegfried Ronacher: „Es wird bereits fachlich geprüft, ob und wie bauliche und konzeptionelle Adaptierungen möglich wären, um das Projekt als Drei- oder Viersternehaus mit zufriedenstellender Auslastung erfolgreich in die Zukunft zu führen.“
Text + Fotos: Hans Jost
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