Grandits &Wagner bestätigt: „Farbumkehr“ in Stinatz und Wörterberg

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Die provisorisch amtierenden bisherigen Vizebürgermeister wurden mit überzeugenden Mehrheiten als Bürgermeister bestätigt.
Freud‘ und Leid für die beiden Großparteien, die in den Nach­barorten Wörterberg und Sti­natz sich jeweils vom bisher in Anspruch genommenen Bür­germeistersessel verab­schieden mussten, dafür aber den derzeit amtierenden Vizebürgermeister jeweils als neuen Ortschef durchbrachten.
WÖRTERBERG/STINATZ (kk). Fast zu einem kleinen Wahlkrimi wuchsen sich die beiden Bürgermeister-Nachwahlen am vergangenen Sonntag aus.
Sogar die Landesspitzen beider Großparteien erschienen persönlich auf dem Plan, um den erfolgreichen Kurzzeit-Bürgermeistern zur offensichtlich gelungenenen Beweisführung ihrer Fähigkeiten innerhalb der letzten fünf Monate zu gratulieren. Beide Sieger wurden nach dem Bekanntwerden der Ergebnisse auch heftig von ihren AnhängerInnen und WahlhelferInnen akklamiert.
LR Dunst brachte gleich eine Sektflasche zum Anstoßen mit: „Kurt Wagner ist ein engagierter Mann mit engagierten Zielen. Man hat in der kurzen Zeit gesehen, was er drauf hat. In Wörterberg wird sich in nächster Zeit einiges verändern.“
Kurt Wagner zeigte sich erleichtert und wiederholte nochmals seine Hauptziele: Die Vereinsförderung anheben, Trendsportstätten für die Jugend bauen und im Rahmen der Dorferneuerung eine Neugestaltung des Dorfplatzes einleiten. In der feiernden Menge auch Sohn Stefan und Gattin Hermi: „Ich bin glücklich und sehr stolz, er hat sich den Erfolg hart verdient. Wörterberg hat einen guten Bürgermeister bekommen!“

Sachthemen und Persönlichkeit
LH Hans Niessl freute sich, dass die SPÖ „das neue Wahljahr mit einem Erdrutschsieg“ begonnen habe, stellte aber eindeutig fest: „Der großartige Erfolg in Wörterberg ist allein das Verdienst von Kurt Wagner, der über Jahrzehnte seine Qualitäten unter Beweis gestellt und nun seinen Fleiß und Einsatz von der Bevölkerung honoriert bekommen hat.“
Vom Wahlergebnis in Stinatz zeigte sich der Landeshauptmann „sehr enttäuscht“, wie auch offensichtliche SPÖ-Wähler, die fassungslos und den Tränen nahe den Heimweg antraten: „Das hat es in Stinatz seit über 60 Jahren nicht gegeben, unglaublich!“

Stinatz bleibt bei Grandits
Verlierer, Otto Zsivkovits (SPÖ), gratulierte fair seinem Gegenkandidaten zum Erfolg: „Das ist ein demokratisches Wahlergebnis, das wir akzeptieren. Ich wünsche der Gemeinde für die nächsten zwei Jahre alles Gute, dann werden wir aber weitersehen.“
Andreas Grandits (ÖVP) folgt damit Alfred Grandits (SPÖ) als gewählter Bürgermeister nach. Er ist seit 28 Jahren im Gemeinderat: „Was ich durch Jahrzehnte für die Gemeinde eingebracht habe, ist mir jetzt gelohnt worden. Dafür bin ich dankbar!“ Zu seinen Hauptzielen gehören der Ausbau erneuerbarer Energie, das Gesundheitswesen, die Förderung von betreutem Wohnen, die Ansiedlung von Jungfamilien etc.
„Weiterarbeiten lassen!“
LAbg. Leo Radakovits bestätigte durchaus Parallelen in den beiden Wahlgängen: „Die gute Arbeit erfahrener und verlässlicher Politiker wurde unter dem Motto ‚Weiterarbeiten lassen‘ honoriert. Für mich zählt natürlich der Sieg von Andreas Grandits besonders, ist es ihm doch erst 2007 wieder gelungen, den Vizebürgermeister von der SPÖ zurückzuholen. Jetzt geht es darum, auf Gemeindeebene gut zusammenzuarbeiten.“
LHStv. Steindl freute sich: „Das Ergebnis in Stinatz ist ein klares Votum für eine Politik der Handschlagqualität und der konsequenten Arbeit für die Menschen. Andreas Grandits ist ein erfahrener Kommunalpolitiker, der mit Engagement und Idealismus für seine Gemeinde arbeitet. Der Verlust in Wörterberg ist ein Wermutstropfen für uns.“

Demokratie
Nun sind die aus recht tra­gischen Gründen notwendig ge­wordenen Bürgermeister­wah­len in Wörterberg und Sti­natz geschlagen. Wäre da nicht in den letzten Wochen eine vergleichbare Ort­schaft des Be­zirks Güssing Dauerbrenner in den regio­nalen, nationalen und auch internationalen Medien und die Verhaltensmuster der politischen Parteien doch ziemlich unerwartet aus­ge­fallen, der Vorgang hätte wohl wenig Aufsehen erregt. So aber hat man gespannt wie selten auf die beiden Ergebnisse gewartet und ist nun viel­leicht sogar ein wenig erstaunt: Das Wahlvolk beider Orte zeigte mit unerwartet hoher Wahlbeteiligung seine demokratische Reife und mit der Bestätigung der beiden amtsführenden, erfahrenen Vizebürgermeister seinen mangelnden Hang zu poltischem Auf und Ab. Beide Sieger müssen nun ihre Leis­tungsfähigkeit bis 2012 unter Beweis stellen, pikanterweise in beiden Fällen gegen die an­ders­farbige Gemein­derats­mehrheit!

Die Zahlen
Wörterberg/Stinatz
Wörterberg: 500 Einwohner.
452 Wahlberechtigte, 415 abgegebene Stimmen, 2 ungültig, Wahlbeteiligung: 92 %.
236 Kurt Wagner (SPÖ) - 57 %, 177 Gerhard Klaus (ÖVP) - 43 %. Gemeinderat: 5 SPÖ, 6 ÖVP.

Stinatz: 1.400 Einwohner.
Wahlbeteiligung: 95 %.
548 Andreas Grandits (ÖVP),
523 Otto Zsivkovits (SPÖ).
Gemeinderat: 10 SPÖ, 9 ÖVP.

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