Erfolgreiche Bataillons übung beendet
Das Jägerbataillon 19, in Zukunft zur Gänze in Güssing untergebracht, probte am Gerät und im realen Einsatz.
Vom 14. - 25. Juni fand die seit Jahren größte militärische Übung des Jägerbataillons 19 im Südburgenland statt. Sie war der Höhepunkt der diesjährigen Ausbildung für rund 550 Mann.
EISENHÜTTL/ROHR (kk). „Die Ausbildung war hart aber erfolgreich“, erläuterte der Kommandant des Jägerbataillons 19, Oberstleutnant Thomas Erkinger den Übungsverlauf und stellte fest: „Erschwert war der erste Ausbildungsabschnitt durch einen kurzen Assistenzeinsatz während des Hochwassers in Pinkafeld und die weiter anhaltenden Regenschauer während der Übung.“
Sinn und Zweck der Verbandsübung war, dass Kader- und Milizsoldaten eine realistische Fort- und Weiterbildung im internationalen Einsatz erfahren.Überdies sollte auch neuestes Gerät im Rahmen einer realen Übungssituation erprobt werden.
Das Übungsszenario sah vor, im Rahmen eines internationalen Friedenseinsatzes im Ausland zwei verfeindete Streitparteien zu befrieden, um der Bevölkerung ein normales Leben zu ermöglichen. Ethnische Konflikte innerhalb der Bevölkerung geben dafür den Hintergrund ab.
Neuestes Gerät im Einsatz
Dabei handelt es sich v.a. um das neue Truppenfunksystem CONRAD, das Führungssystem PHÖNIX und einer Echtzeitauswertung (Duellsimulation). Obstlt. Erkinger: „Zum ersten Mal kam auch das neue Truppenfunksystem CONRAD zum Einsatz. Durch die hohe Leistungsfähigkeit dieses digital verschlüsselten Systems ist die Kommunikation im Bataillon immer gegeben. Das störungsfreie Zusammenwirken zwischen den Kompanien ist der Schlüssel zum Erfolg!“
Ein neues Auswertesystem PHÖNIX erleichterte die Beurteilung und Auswertung der Übung. Erkinger: „Dieses System ermittelt jederzeit aktuelle Position und Status der übenden Soldaten. Die Manöverkritik fällt dadurch objektiver aus, da einerseits die Führungskompetenz des Kommandanten und andererseits das persönliche Verhalten eines jeden Soldaten ausgewertet werden kann.“
Großer Aufwand
Insgesamt 550 Mann und alle rund 100 Fahrzeuge des JgB 19 waren im Einsatz, auch vier Radpanzer des Typs „Pandur“ fuhren in Eisenhüttl auf. Das Manöver wurde mit großem Interesse von den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden, den Bezirkshauptleuten sowie dem Polizei-Bezirkskommando verfolgt. Im Gemeindeamt Sulz war in kürzester Zeit ein Feldlazarett mit Leitstelle, OP- und Krankenräumen, sowie Lagerräumlichkeiten eingerichtet worden.
Während der Übungsaktivitäten kam es vereinzelt zu Störungen im Straßenverkehr, da Polizei und Militärpolizei abschnittweise regelnd eingreifen mussten.
Meinung:
Die Unbeirrbaren
Ein faszinierender Anblick: Der Kommandant (samt ohropaxgesicherter, politischer und medialer Besucherschar) steht auf seinem Feldherrenhügel und erläutert das Geschehen. Plötzlich Salven aus Sturmgewehren, später auch von leichten Panzerfahrzeugen. Eisenhüttl liegt im elektronischen Kugelhagel! Eine Kompanie regulärer Soldaten soll den Ort von „Partisanen“ befreien. Lautes Rufen, Schüsse zwischen Friedhof und Hauptstraße, Soldaten werden (mit Laserstrahl-Messsensoren) verwundet oder (ihr Gewehr) gar elektronisch „getötet“. Hier sind Panzerfahrzeuge und Jäger in Stellung, warten auf Befehle, dort ertönen laute Rufe, von der Hauseinfahrt wird zum Hauseck vorgerückt. Dazwischen sind einige Unbeirrbare am Tagwerk: Echte EisenhüttlerInnen kann auch scheinbares Kriegsinferno nicht aus der Fassung bringen, wenn sie eine Regenpause zum genussvollen und ausgiebigen Rasenmähen nutzen wollen!
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