Bezirksblätter-Adventkalender 2019
4. Dezember
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- Adventkranz
- Foto: pixabay
- hochgeladen von Désirée Tinhof
Alle Jahre wieder! Der Advent ist auch die Zeit für Brauchtum und Besinnlichkeit. Das Aufstellen der Barbarazweige, das Weihnachtsgras, die Rorate usw. - hier findest du die schönsten traditionellen Adventbräuche, die die Vorweihnachtszeit verschönern.
>> Der Adventkranz
Vor über 150 Jahren gab es in der Nähe von Hamburg einen Pfarrer, der hieß Johann Hinrich Wichern. Er gab Kindern und Jugendlichen, um die sich sonst niemand kümmerte, ein Heim und sorgte für sie. Mit einfachen Mitteln erzeugte er eine schöne, weihnachtliche Stimmung: Er nahm ein riesiges Holzrad, befestigte 24 Kerzen daran und hängte ihn auf. Vom 1. Dezember an durften die Heimkinder jeden Tag eine Kerze mehr anzünden; sie hörten Weihnachtsgeschichten und sangen Lieder. Am Weihnachtsabend brannten alle Kerzen, und die Augen leuchteten.
Weil die Idee vielen Leuten gefiel, gab es bald bei immer mehr Familien solche Adventkränze zu Hause. Im Laufe der Zeit veränderte sich der Kranz: Er wurde mit Tannengrün geschmückt, es gab nur noch vier anstatt 24 Kerzen, und dann wurde er meist auch nicht mehr aufgehängt, sondern aufgestellt.
>> Die Barbarazweige
Der 4. Dezember ist der Tag der heiligen Barbara. Der Brauch geht auf eine Legende zurück, nach der die Heilige auf dem Weg in das Gefängnis mit ihrem Gewand an einem Zweig hängen blieb. Sie stellte den abgebrochenen Zweig in ein Gefäß mit Wasser, und er blühte genau an dem Tag, an dem sie zum Tode verurteilt wurde.
Im Gedenken daran werden am 4. Dezember Zweige von Kirschbäumen oder anderen Obstbäumen geschnitten und in eine Vase mit Wasser gestellt. Wenn sie bis zum Heiligen Abend blühen, bedeutet das, dass in der Familie im kommenden Jahr eine Hochzeit gefeiert. Wenn keine Jugend im Haus ist bedeutet es einfach Glück und Freude für das neue Jahr.
>> Der Weihnachtsweizen
In burgenländischen Bauernhäusern hat man schon früher, am 13. Dezember zu Lucia, eine Handvoll Weizen in Tellern im Advent "angebaut". Zu Weihnachten bildet die Saat einen dichtes grünes Grasbüschel, in das man als Hinweis auf das Licht, das mit Christus in die Welt gekommen ist, eine Kerze stellt.
Versucht doch, diesen schönen alten Brauch selbst in euer Heim zu "zaubern"! Den Weizen über Nacht in Wasser quellen lassen, dann in einen flachen Teller geben. In die Mitte eine Kerze stellen. Nach dem Keimen immer etwas feucht halten, keine Staunässe! An einem geschützten Plätzchen sprießt innerhalb weniger Tage frisches Grün!
>> Die Rorate
Noch ein alter Brauch in der Adventzeit ist der Gang zur frühmorgendlichen Rorate-Messe. Ursprünglich ist "Rorate" die Bezeichnung der Frühmesse (6.00 Uhr), die an allen Wochentagen im Advent zu Ehren der Gottesmutter Maria gefeiert wird. Während früher die Menschen in der Dunkelheit des frühen Wintermorgens schon mit brennden Kerzen zur Kirche kamen, ist heute nur mehr die Messe selbst eine "Lichtermesse", fast ganz ohne elektrisches Licht.
Dadurch bekommt die Rorate-Messe einen sehr eigenen Charakter, der auf Weihnachten einstimmt. Besinnliche und stimmige Texte geben der Hl. Messe eine besondere Bedeutung. In den meisten Pfarren gibt es für die Rorate-Besucher im Anschluss an die Messe noch ein gemeinsames Frühstück im Pfarrhof.
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